Schlechte Multiplayer-Erfahrungen

(Artikel)
Torsten Ingendoh, 25. Februar 2014

Schlechte Multiplayer-Erfahrungen

Das macht so keinen Spaß

Multiplayer ist doch etwas Schönes. Menschliche Gegner, echter Wettbewerb und natürlich jede Menge Spielspaß. Ein guter Multiplayer ist immer ein Genuss. Doch es geht auch anders. Aus den verschiedensten Gründen machen folgende Kandidaten zumindest mir keinen Spaß im Multiplayer.

Super Street Fighter 4
2014-02-24_00005Nicht mal mit sexy Juri krieg‘ ich was gebacken.

"WAS ZUM GEIER HAT DAS HIER ZU SUCHEN?", hör ich euch schon rufen. Aber schaut doch mal auf die Überschrift: Es geht um schlechte Multiplayer-Erfahrungen. Und Super Street Fighter 4 macht mir persönlich überhaupt keinen Spaß gegen andere. Der Grund ist ziemlich simpel: Ich bin einfach sauschlecht, wenn es um Prügelspiele geht. Einzig bei Smash Bros kann ich mich noch wehren... sofern ich nicht gegen Rian spiele. Aber Super Street Fighter 4? Ne, keine Chance. Ich weiß zwar, wie die Spezialangriffe gehen und wie man blockt, aber beides schützt mich nicht vor massig Arschtritten online. Man müsste mir dieses Spiel vielleicht mal richtig beibringen. Online lernt man jedenfalls nichts, weil Online-Matches gegen richtige Spieler in wenigen Augenblicken vorbei sind. Jedes mal haushoch zu verlieren ist halt einfach frustrierend und die Aussicht, dass man ohne aktive Hilfe nie besser in diesem Spiel wird, sorgt nur noch mehr dafür, dass ich einfach keinen Spaß beim Zocken hab‘. Warum zum Geier hab ich das Spiel eigentlich zweimal?

Crysis 2
2014-02-24_00001In dieser Position befinde ich mich häufiger bei Crysis 2.

Ähnliche Geschichte: Ich bin einfach zu schlecht. Während ich aber bei Super Street Fighter 4 eine ungefähre Ahnung habe, was ich falsch mache (nämlich so ziemlich alles), kann ich mir bei Crysis 2 ums verrecken nicht erklären, warum ich jedes mal so übel aufs Maul kriege. Ich bin eigentlich ziemlich gut in Egoshootern, schaffe es in diversen Titeln oft genug auf eine Kill/Death-Ratio größer als eins. Nicht so hier. Ich habe das Gefühl, dass ich mindestens fünf Treffer brauche, um jemanden zu töten, während andere nur zweimal treffen müssen, scheiß egal, ob ich Maximum Armor an habe oder nicht. Ich verstehe es einfach nicht. Was mache ich falsch? Warum bin ich tot, bevor ich überhaupt gemerkt habe, aus welcher Richtung ich beschossen werde? Warum zum Geier stirbt nix, auf das ich schieße? Warum funktioniert aber auch so rein gar nix, was ich auch ausprobiere? Fragen, auf die mir einer eine Antwort geben kann. Dank großer Auswahl im Shooter Sektor kann ich zum Glück auch darauf verzichten. Dennoch, großer Spaßkiller auch hier: Zu oft verlieren.

S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl
multiplayer_deathmatchDer Multiplayer ist in etwa so fair wie das Reaktorunglück selbst.

Ich liebe dieses Spiel. Definitiv eines der besten Singleplayer-Games der letzten 10 Jahre und immer mal wieder ein erneutes Durchspielen wert. Wohlgemerkt: Singleplayer! Der Multiplayer ist nämlich absolute Grütze, da GSC Game World unfassbar dämliche Entscheidungen getroffen hat, was das Design angeht. Nun, erst mal sollte ich erklären, wie z.B. ein simples Free For All Deathmatch aussieht. Jeder Spieler bekommt ein bisschen Geld und kann sich vor dem Spawnen seine Ausrüstung kaufen. Eine Pistole hat man standardmäßig dabei. Durch Kills bekommt man neues Geld für neue Ausrüstung und steigt im Rang, was weitere Ausrüstung freischaltet. Und da fangen auch schon die Probleme an: Zunächst mal kann man neue Ausrüstung nur kaufen, wenn man tot ist. Man muss also zwangsweise sterben, um die Ausrüstung, die man soeben erspielt hat, auch nutzen zu können. Wer stirbt, bekommt beim Respawn zusätzlich Geld, damit man nicht Pleite gehen kann. Leider gibt es die Kohle erst NACH dem Respawn. Wer also sein ganzes Geld verprasst hat und ohne einen Abschuss auf dem Konto stirbt, muss mit der Standardpistole und ohne weitere Ausrüstung in den Kampf ziehen.

Aber es kommt noch dicker: Wie ja schon erwähnt, braucht man eine gewisse Anzahl an Kills, um an die höherwertigen Waffen zu kommen. Man kann nicht einfach Geld mausern, um sich dann mit einer stärkeren Waffe zurückzumelden, man braucht Kills dafür. Das führt natürlich auch dazu, dass man immer stärker wird, je mehr Kills man hat. Mit jeder Stufe bekommt man auch gratis eine bessere Pistole als Standardwaffe. Rüstungen werden übrigens auch so freigeschaltet. Mit einer Makarov und ohne Rüstung hat man gegen einen Spieler mit dem FN2000 und Exoskelett natürlich überhaupt keine Chance. Die einzige Hoffnung: Man plündert ein besseres Gewehr von einem toten Spieler. Tja, blöd nur, dass es eine Servereinstellung gibt, die verhindert, dass man tote Feinde plündern kann. Mal abgesehen davon, dass man dadurch unweigerlich irgendwann keine Munition mehr hat, muss man sich mit dem zufrieden geben, was man sich leisten kann. Und das ist im schlimmsten Fall einfach nur eine Makarov mit einer Handvoll Patronen - die schlechteste Waffe im ganzen Spiel. Meistens gewinnt derjenige, der den besten Start hingelegt hat.

Mario Strikers: Charged
VGZ_Mario_Strikers_Charged_Football_Test_11So viel Potential, so leichtfertig verschenkt.

Hach ja, Super-Mario-Sportspiele - knallbunt, chaotisch und eigentlich ein Garant für gepflegte Multiplayer Unterhaltung. Mario Smash Football für den Gamecube zählte definitiv zu dieser Kategorie. Da war es doch klar, dass ich mir den Wii-Nachfolger holte. Es sah auch ganz gut aus... anfangs zumindest. Ich spielte also durch den ersten Cup, gewinne, weil es der erste Cup ist, und denk mir: "Jetzt probierst du doch mal den Online Multiplayer aus." Schließlich handelte es sich hier um das erste Wii-Spiel mit diesem Feature. Gesagt, getan. Erstes Match gespielt und prompt 0-11 verloren. Autsch. Die anderen Matches fielen ähnlich aus. Aber Torsten, du hast doch eben schon zwei Spiele erwähnt, die dir keinen Spaß machten, weil du so kackschlecht darin bist? Warum noch ein drittes Spiel? Wir haben es doch kapiert: wenn man schlecht ist, hat man keinen Spaß. Tja, dann erkläre ich euch mal ganz kurz, wie man mich so vernichtend schlagen konnte.

Ein billiger Trick: Man nehme einen Boo als Feldspieler, dribble bis zum Tor, benutzt die Fähigkeit, mit der man einem Tackling ausweicht und läuft ungehindert am Torwart vorbei ins Tor. Eigentlich ist der Torwart in der Lage solche Feldspieler umzurempeln. Nicht aber Boo, denn Boo weicht Grätschen aus, indem er sich kurzfristig unsichtbar und somit unantastbar macht. Und dank dieses kleinen Tricks hat der Torwart nichts mehr zu melden, da er den Boo einfach nicht zu packen kriegt. Clevere Spielzüge? Braucht man nicht. Powerplay? Von wegen. Wissen, wann man am besten aufs Tor schießen sollte? Wo lebst du? Nachdem ich den Trick dann auch kannte und erlernt hatte, ging es bei den Matches nur noch darum, wer es schafft mit seinem Boo bis zum Tor zu kommen. Die Mechanik mit dem Multi-Tor-Schuss ist zwar auf dem Papier lustig und interessant gewesen, aber mit etwas Übung konnte man jeden dieser Schüsse problemlos halten. Also auch keine Option. Dieses Spiel wurde Zunichte gemacht durch einen simplen Exploit. Und jetzt kommt die Härte: Ab dem zweiten Cup wendet den selbst die KI an. Man kommt nicht drum rum, man MUSS diesen billig Trick erlernen, um überhaupt eine Chance auf den Sieg zu haben. Das war mir zu blöd. Lokal macht das Spiel schon Spaß, wenn man sich darauf einigt nicht zu Ghosten - online hält sich natürlich niemand dran.

Und das waren so ein paar meiner verhasstesten Multiplayerspiele. Falls sie euch Spaß machen, bitte sehr, spielt sie ruhig. Ich für meinen Fall zocke lieber was anderes. Aber ihr habt sicher auch ein paar Spiele, bei denen euch der Multiplayer kein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Lasst es mich wissen.

Kommentare

Rian
26. Februar 2014 um 11:54 Uhr (#1)
Ich spiele nur sehr selten ohne Kumpels online. Ich glaube, den meisten Stress hatte ich bei Gunbound. Maple Story ohne Kompagnons war auch nicht so prall.
Gast
19. April 2024 um 08:05 Uhr
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