DDP Game of the Year 2013

(Artikel)
Haris Odobašic, 01. Januar 2014

DDP Game of the Year 2013

Unendlich Paralleluniversen, ein OVERGAME

2013 endet und der Anbruch einer neuen Gaming-Zeitrechnung steht bevor. N-nein, nicht die neuen Konsole, wie kommt ihr darauf? Wen jucken schon die neuen Konsolen? Wir reden von Titanfall! Und damit ist es Zeit zurückzublicken auf die letzten Spiele, die ohne regelmäßige Titanfalls auskommen, bevor ab dem nächsten Jahr wirklich JEDES Spiel sie haben wird. Es wird insbesondere interessant sein zu sehen, wie Titanfalls in PES und Animal Crossing implementiert werden. Dieses Jahr war die Wahl zum Overgame übrigens besonders schwer, da sich viele Entwickler sehr viel Mühe gegeben haben, um dieses letzte Jahr zum besten zu gestalten. Wie so oft: der Untertitel verrät es schon und wer es nicht erkennt, muss die nächsten paar Tausend Wörter lesen und darf auf gar keinen Fall direkt an das Ende scrollen. Auf gar keinen Fall!

Anmerkung: Sollte Titanfall wider aller Erwartungen totale Grütze werden, entschuldigen wir uns schon mal für den Hype, den wir schon seit Monaten verbreiten.

Tearaway
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Es hatte fast eineinhalb Jahre gedauert, aber dann bekam die Vita doch endlich ihre erste Killerapp: ein Spiel mit breiter Zielgruppe und hoher Qualität, dass so auf keiner anderen Plattform möglich wäre. Tearaway ist ein wunderschönes Abenteuer, welches nicht nur die Kreativität des Spielers anstößt, sondern auch mit seiner tollen Geschichte zum Nachdenken anregt und über die gesamte Spielzeit zu begeistern weiß.

Persona 4 Golden
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Lange Zeit waren JRPGs eines der größten Genres auf Konsolen, doch mit dem Rückgang des japanischen Einflusses in der Videospielindustrie sind auch die typischen Rollenspiele weniger geworden. Man muss sich nur unsere GOTY-Listen der letzten paar Jahre anschauen: JRPGs fehlten quasi vollkommen. Darum ist es umso schöner, dass das neu aufgelegte Persona 4 auf der Vita uns dieses Jahr nicht nur ein frühes Highlight beschert hat, sondern gleichzeitig auch eines der besten JRPGs aller Zeiten ist. Der einzigartige Genremix bietet für Spieler aller Art etwas zum Festbeißen, während selbst alte Fans durch die vielen Änderungen und Neuerungen sich noch mal gerne in das gut und gerne 100-stündige Abenteuer wagen.

Super Mario 3D World
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Spiel und Spaß mit Katzi-Mario! Der neueste Mario-Ableger für die Wii U bringt nicht nur das neue Katzenkostüm mit und vereint den Vier-Spieler-Koop-Modus von New Super Mario Bros. mit dem grandiosen Design von Super Mario 3D Land auf dem 3DS, sondern gibt der ganzen Welt mit einem Schlag einen Kaufgrund für die Wii U. Das Leveldesign ist abwechslungsreich und genial wie nie in einem Mariotitel und trumpft vor allem durch immer neue Ideen auf. Dieses Spiel wird nicht langweilig, schon gar nicht, wenn man drei Trolle im Gepäck hat, die das Spiel nicht leichter, sondern härter machen.

The Last of Us
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Viele Dinge machen The Last of Us zu einem Kandidaten für das GOTY: Die imposanten Szenenbilder machen den Spieler zum Katastrophentouristen eines zerstörten Amerikas, das sich die Natur zurückerobert hat. Die emotionale Story zwischen Grummel-Joel und dem Mädchen Ellie lässt einen die durchaus umfangreiche Spielzeit lang gebannt am Controller kleben. Der Soundtrack ist atemberaubend. Was die Erfahrung aber erst rund macht, ist die Zusammenkunft aller Elemente in ein Gameplay, welches ein rationales Abwägen zwischen schießen, schleichen in gekonnter Improvisation pusht und sich über die Stunden subtil wandelt. Kleine Schwächen im Pacing vergrätzen zwar ein wenig, aber nicht lange. Wer dann noch wegen mangelndem Langzeitspielwert meckern will, kann sich auf den Mehrspielermodus stürzen.

Pokémon X/Y
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Allein die Wiederkehr der allerersten Starterpokémon macht Pokémon X/Y zum ultimativen Fanservice. Zwar ist das Grundgameplay um das Fangen, Züchten und Kämpfen seit 17 Jahren nahezu unverändert, aber X und Y kommen erstmals in einem komplett neuen 3D-Gewand mit vielen Features und Verbesserungen an der Formel. Der Mix aus Nostalgie und neuer Generation schlägt an: Wie beim ersten Einlegen von Rot und Blau in den Uralt-Gameboy ist die halbe DPad-Crew tagelang durch hohes Gras gelaufen, hat Orden gesammelt und sich gegenseitig mit neuen, fiesen Teamkombinationen zu trollen versucht. Damit hat uns Nintendo kurzzeitig wieder in Kinder verwandeln können.

The Legend of Zelda: A Link Between Worlds
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Mit A Link Between Worlds spendiert uns Nintendo endlich mal wieder ein wirklich gutes "mobiles" Zelda-Spiel. Nach Spirit Tracks waren sie uns das aber auch echt schuldig. Und ob dieses grandiosen Spieles, vergeben wir ihnen sogar. A Link Between Worlds ist nämlich genau das: Es verbindet das klassische 2D-Zelda-Gefühl mit einem modernen Aspekten. So weckt es diese süße Nostalgie in einem ohne Spielbarkeit nach heutigen Maßstäben einzubüßen oder antiquiert zu wirken.

Papers, Please
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Papers, Please ist einer dieser unscheinbaren Überraschungstitel. Mit seiner minimalistischen Optik, einem einfachen Spielprinzip, ein paar Zahlen und etwas Dialog schafft es dieses Spiel eine dichte Atmosphäre zu schaffen und einen mehr zu fesseln als es so manch ein Blockbuster-Titel vermag. Abwägen zwischen Menschlichkeit und der Familie, Pflichtbewusstsein oder etwas zu Essen. Obwohl man nicht viel mehr tut als Dokumente zu stempeln oder es sein zu lassen, hat man immer das Gefühl, dass hinter diesen beiden Stempeln wirklich auch Konsequenzen und Schicksale stehen. Das zeigt sich auch darin, dass es viele verschiedene Enden gibt. Und dann wird das Spiel auch noch von diesem wirklich passenden Soundtrack begleitet. Ein Spiel, das jeder wenigstens mal angespielt haben sollte.

Far Cry 3: Blood Dragon
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Wisst ihr noch letztes Jahr... als Far Cry 3 richtig gut war? Da dachten sich die Entwickler halt: Okay, das war so gut, das machen wir einfach noch mal. Fast genauso. Nur mit mehr Trash und mehr 80er. Und Blutdrachen. Die fliegen zwar nicht, aber schießen mächtige Laser aus dem Maul, das ist ja auch was. Ansonsten ist es wie Far Cry 3, aber das ist ja nichts Schlechtes.

DotA 2
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Valves neues Baby, Dota 2, ist ein Monster! Es gibt nur wenige Spiele, die dem taktischen Tiefgang von DotA das Wasser reichen können. Ein riesiges Helden-Roster und eine große Vielfalt an Items lässt selten Langeweile aufkommen. Mit der Einführung von Community-Guides, Tutorials und eines auf Neulinge angepassten Spielmodus erleichtert man nun auch den absoluten Anfängern den Einstieg ins Spiel und die Einbindung des Steam Workshops erlaubt es talentierten Künstlern kosmetische Items für Helden zu erstellen und für gutes Geld im spieleigenen Geschäft zu verkaufen. Die eSport-Szene rund um DotA wächst und gedeiht, mit immer mehr Turnieren und saftigeren Preisgeldern. Dota 2 bietet jedem seine eigene Nische und wird dadurch zu mehr als nur einem Spiel, weshalb Defense of the Ancients 2 mit völligem Recht einen Platz in unserer Top 10 verdient.

Haris
Der Generationenwechsel stand an und es war deutlich zu merken: quasi alle Iterationen großer Titel, die für neue und alte Plattformen erschienen, haben mehr oder weniger enttäuscht, was ohne Frage daran liegt, dass für so viele Konsolen gleichzeitig entwickelt werden musste. Dennoch gab es dieses Jahr eine gute Auswahl an tollen Spielen, insbesondere für Handhelds und aus dem Indie-Bereich. Gerade der 3DS wurde verwöhnt mit hochwertigen Spielen für alle Geschmäcker. Animal Crossing: New Leaf ist nicht nur ein Hit unter Gelegenheitsspielern, sondern auch für so manchen großen Zocker ein heimliches Vergnügen. Fire Emblem Awakening ist überraschend einsteigerfreundlich, macht aber mit seinen Kämpfen süchtig. Und Monster Hunter 3 Ultimate bietet willigen Monsterjägern hunderte von Spielstunden, aber der fehlende Online-Multiplayer auf dem Handheld schmerzt doch sehr. Doch auch abseits des 3DS gab es einige gute Spiele: State of Decay ist ein tolles Open-World-Zombie-Abenteuer, welches sich von den anderen Genrevertretern durch seinen realistischeren Ansatz unterscheidet, aber leider ohne Multiplayer daherkommt. Dead Rising 3 komplettiert als der beste Titel für die neuen Konsolen das Zombie-Duo, zeigt seine Wurzeln aber vielleicht etwas zu deutlich. Und Battleblock Theater ist nicht nur ein toller Plattformer, sondern lohnt sich alleine für den großartigen Humor und Stampers Narration.

Ben
2013 war kein besonders großes Jahr für Spiele. Die letzten Züge der vergangenen Konsolengenerationen spuckten nur wenige Hits aus und auch auf dem PC gab es wenig zu bestaunen. Bei den mobilen Spielen und im Indie-Sektor war deutlich mehr los. Insgesamt war es aber nicht schwer, die meisten meiner liebsten Spiele von 2013 in unsere GOTY-Liste zu bringen. Ein paar wenige Titel, die es nicht in die offiziellen Top 10 geschafft haben, möchte ich hier dennoch mit kurzzeiligen Lobesminihymnen besingen:
Mit nachdrücklicher und wiederholter Empfehlung sei hier zuerst Antichamber (Review) genannt, das im vergangenen Jahr eine besondere Erfahrung geboten hat. Dort bin ich hilflos durch Räume und Gänge gestolpert, habe laut Rufe der Verwirrung ausgestoßen und mich tief im Mindfuck-Labyrinth des First-Person-Puzzlers verlaufen. Antichamber stellt die Psyche seiner Spieler auf die Probe und jeder, der sich Gamer nennt, sollte sich dieser Herausforderung irgendwann stellen.
In ganz anderer Ecke möchte ich NetherRealm Studios' Injustice: Gods Among Us (Review) erwähnen. Ich glaube, dass die erfahrenen Mortal-Kombat-Entwickler hier einen großartigen Beitrag für das Fighter-Genre geleistet haben. Sie haben ein unterhaltsames Spiel für unterschiedliche Skill-Level entworfen, das beim Zuschauen genauso viel Spaß macht wie beim Spielen. Davon gerne mehr im neuen Jahr!

Rian
Auch ich kann nur mit den Schultern zucken: 2013 war vor allem im High-Budget-Bereich ein ziemliches Relaxo. Wir hatten Mühe, überhaupt eine nennenswerte Auswahl an Titeln zusammenzukratzen, obwohl wir dieses Jahr über 180 Spiele gereviewt haben. Trotz allem war das Jahr nicht per se schlecht - eine ganze Meute an Titeln hat nur den Aufstieg ins GOTY-Register knapp verpasst.
DmC: Devil May Cry und Shadow Warrior gehörten etwa zu der Art von Spielen, die eine Menge Spaß machen, aber bei denen noch irgendwas fehlt. Dantes Reboot ist in meinen Augen spielerisch sehr gut geglückt, klebte aber noch zu sehr an einer unveränderten "Hack'n'Slay-Formel mit Gimmick". Shadow Warrior ist dagegen unverhohlenes Ego-Häckseln und -Ballern mit Humor, aber verliert mit fortschreitender Spieldauer zu viel von seinem Glanz. Ansonsten verdienen noch Runner2 und Dragon's Crown ihre Erwähnung: Runner2 ist ein würdiger, wenn auch unorigineller Nachfolger, Dragon's Crown ist ein hervorragender Dungeoncrawler, der nur etwas unter Gameplay-Monotonie leidet. Was natürlich ansonsten noch angerissen werden muss, ist die zweite Staffel von The Walking Dead: Die erste Episode ist bereits sehr vielversprechend und macht viel Lust auf mehr.

Joshua
Was soll ich jetzt noch großartig sagen? Ich hatte 2013 mit den wenigen guten "großen" Spielen, die dann aber auch wirklich gute Spiele waren, schon meinen Spaß. Darum stehen sie in der Liste. Ansonsten habe ich mich dieses Jahr sehr viel mit König Indie beschäftigt und alte Spiele entstaubt. Da waren viele gute, aber auch kurzweilige Titel bei, die allein deshalb, weil sie mir gerade nicht spontan beim Schreiben einfallen, schon nicht auf die GOTY-List gehören. Zwei Runner-Ups habe ich dann aber doch noch. Das wäre zum einen natürlich Bravely Default, welches momentan halt leider einfach kaum zu kriegen ist, und deswegen nur von mir intensiv gespielt wurde und wird, aber ich denke, wenn die anderen es gespielt hätten, würden sie mir zustimmen, das es einen Platz in der Liste verdient hat. Es ist immerhin das beste Wirklich-Square-Enix-Rollenspiel seit Jahren. Der zweite ist Saints Row 4. Saints Row 4 ist stumpf, aber ich hatte unendlich viel Spaß mit dem Teil. Noch mehr Spaß macht es, wenn man die ganze Kampagne zusammen mit einem Kumpel spielt.

Overgame: Bioshock Infinite
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Dieses Spiel hat Spielerköpfe zum Rauchen gebracht und damit ein Feuer gelegt, das viele Diskussionen entfacht hat. Spielerisch orientiert es sich stark an seinen Vorgängern und bringt nicht viele neue Elemente ein. Es überzeugt jedoch auf ganzer Linie mit seiner charmanten und ebenso gruseligen Welt, die nicht zuletzt auch optisch ein herausragendes Erlebnis ist. Hauptfigur Elizabeth hat sich 2013 einen Weg in die Herzen der Spieler gebahnt und wird nicht zuletzt in den zahlreichen Cosplays weiter leben. Die Vielzahl an angestoßenen Diskussionen über die hochkarätige Geschichte und Charaktere ist ein deutliches Indiz dafür, dass es sich hier um Literatur in Videospieleform handelt. Und unser Overgame für 2013!

Und wie geht es nächstes Jahr weiter? Na, mit der inzwischen vollständigen neuen Konsolengeneration hoffentlich wesentlich besser, härter, schneller und schöner. Wir sehen uns den Rest von 2014!

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