Organ Trail: Director's Cut

(Artikel)
Rian Voß, 09. Dezember 2013

Organ Trail: Director's Cut

Zombie-Roadtrip in 8 Bit

Manchmal muss man sich ja Sachen eingestehen. Und da wir beim DPad niemals unehrlich sind, gebe ich aus freien Stücken zu: Ich habe niemals den Klassiker The Oregon Trail gespielt. Dafür habe ich Organ Trail: Director's Cut gespielt. Das soll in etwa das Gleiche sein, nur mit Zombies.

Der erfolgreich gecrowdfundete Director's Cut von Organ Trail wirft einen ins typische Zombie-Szenario: An der Ostküste der USA beginnt man und man hat gehört, an der Westküste soll es eine sichere Basis geben. Jaja, und im Westen hört man, dass es im Osten sicher ist. Wie dem auch sei: Wir (also der Protagonist) und vier unserer Kumpels schwingen sich in einen Großraumwagen und zuckeln los - von Stadt zu Stadt. Und auf dem Weg passieren Dinge.

organ-trail-lootIm Zombieland gibt es keine Grabesruhe.

Manchmal hat man Glück, manchmal hat man Pech: Auf der Reise kann man per Zufall so nützliche Dinge wie Schrott (zum Reparieren des Autos), Benzin, Medipacks, Geld, Essen oder Munition finden. Genauso gut kann einem das Zeug aber auch abhanden kommen. Und manchmal verletzen sich unsere Gefährten und müssen wieder aufgepäppelt werden, denn ohne vollständige Mannschaft gibt es am Ende schließlich nicht die volle Punktzahl! Wenn Thomas, mein schlimmster Beifahrer, mal wieder denkt, er muss sich innerhalb von dreißig Sekunden eine Rippe und beide Beine brechen, dann ist das Verbandszeug schnell alle. Spezielle Events tauchen auch gerne mal auf: Dann können wir uns entweder von einem Hütchenspieler ausnehmen lassen (und anschließend erschießen), oder unsere Gefährten in die Sklaverei verkaufen.

Auf dem Weg von einem Meilenstein zum nächsten können wir jederzeit anhalten, um die Gegend zu plündern. Dabei greifen Zombies an. Aber man ist mit seiner Flinte ja nicht wehrlos: Spielfigur anklicken, Mauszeiger in die entgegengesetzte Richtung ziehen und loslassen. Peng! Ist aber gar nicht so einfach. Wenn die Zombiedichte auf "Suizid" steht, sollte man sich zweimal überlegen, ob man wirklich gerade am Verhungern ist.

organ-trail-kampfFfffffffffff..!


Irgendwoher kennt man den Typen doch...
In der Stadt gibt's neben mehr Gelegenheit zum Handeln auch oft Jobs zu erledigen. Das sind dann Minispielen, deren Schwierigkeitsgrad und Belohnung zufällig ist. Oft lohnt sich das Risiko nicht, aber wenn das Auto Schrott ist und man noch fünf Dollar für die Reparatur braucht, macht man ja bekanntlich jede Drecksarbeit. Die Minigames sind dabei eher weniger abwechslungsreich: Oft ballert man auf die ein oder andere Weise. Manchmal muss man in einem zombieverseuchten Gebiet nur eine Kiste bergen, das können harte Tyen sogar ohne eine verschossene Kugel schaffen.

Obwohl das Spiel an sich recht simpel ist, weiß es doch seine drei Stunden für einen Durchgang bei der Stange zu halten. Es ist aber doch recht klar: "Normal" ist zu einfach. Da werden einem Vorräte nur so hinterher geschmissen und man hat viel zu oft das Privileg, keine gefährlichen Risiken eingehen zu müssen. Wenn Thomas mal wieder Cholera hat, aber ich in Medipacks und Essen schwimme, dann mache ich mir nicht wirklich viele Sorgen.

organ-trail-map'Merica!

Wer aber nach einem Kampagnendurchlauf gerade erst warm geworden ist, kann sich auf den Endlosmodus stürzen. Hier geht es um Geschwindigkeit: Für Distanz gewinnt man Punkte, für verbrauchte Zeit verliert man sie wieder. Freispielbare Loadouts bestimmen den Spielanfang und zugeschaltete Modifikatoren verändern den Verdienst. Alle Spielfiguren starten als Infizierte? Das ist doch ein paar Prozente wert!

Organ Trail: Director's Cut ist eine spaßige Homage an ein Spiel, welches damals bestimmt genau so spaßig war. Theoretisch kann man es ewig spielen, aber wenn ich etwas ewig spielen würde, dann wäre es wahrscheinlich das doch ein wenig tiefgründigere FTL: Faster Than Light. Rian

Organ Trail: Director's Cut

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B
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Anständig. Stärken und Schwächen halten sich die Waage. Positive Überraschungen sind genauso selten wie negative. Unterm Strich muss man seine Spielzeit keinesfalls bereuen.

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09. August 2012
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