Goodbye Deponia

(Artikel)
Rian Voß, 30. August 2013

Goodbye Deponia

Es wird wieder schlimmer

Rufus hat derzeit kein gutes Führungszeugnis. Ich hatte ja die leise Hoffnung, dass der Hobby-Bastler mal seinen egozentrischen Arschloch-Trip ein bisschen abbremst und sich auf die Rettung von Deponia besinnt, aber nein, die Präsentation von Szenen aus Goodbye Deponia sprach eine ziemlich deutliche Sprache: Rufus ist sich selbst schlimmster Feind. Aber wie kann man die pure Chaoskraft, die er mit dem zweiten Teil offenbarte, bloß noch toppen? Was kann ein einziger Mann noch anrichten, um die ganze Handlung weiter ins Unglück zu stürzen? Ganz einfach: es bleibt nicht bei einem Mann. Rufus klont sich. Zwei mal.

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Dabei fängt die Geschichte dort an, wo sie letztes Mal aufgehört hat, und die Belegschaft findet sich auf Bozos Kutter wieder. Der gerade über die Schienen einer Organon-Hochbahn schlittert und von einer entsprechend großen Lok bald zermalmt wird. Goal macht sich an die Rettung des Schiffleins, Rufus unterstützt sie dabei und dadurch geht selbstverständlich alles schief. Kurz darauf begegnet man Rufus allerersten Fan, einem verblendeten Vergötterer, sieht dabei zu, wie Bozo, der alle Hoffnung für Deponia aufgegeben hat, deprimiert in sein Elternhaus einzieht und noch... ganz andere Dinge. Selbstverständlich steht auch der alte Plan, dass sich Rufus für seinen elysianischen Doppelgänger Cletus ausgeben soll, um den elysianischen Rat davon zu überzeugen, dass Deponia bewohnt ist und deshalb nicht gesprengt werden sollte, weiterhin auf der Speisekarte. Es gibt also viel zu tun und viel zu erleben.
Goodbye Deponia will das Tempo der erzählten Geschichte weiter beschleunigen. In den letzten Zügen von Chaos auf Deponia traten vermehrt interaktive Filmsequenzen auf, die man durch simple Klicks vorantreiben konnte. Diese sollen auch in Goodbye Deponia zum Einsatz kommen, um das Pacing im Spielverlauf immer stärker anzuziehen. Ich bin generell kein großer Fan solcher Schicki-Micki-Features, aber wenn es gut umgesetzt und dem Storyerlebnis dienlich ist, dann heiligt der Zweck von mir aus die Mittel.

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Die Box für's Wichtige: Smudo von den Fanta 4 wird sich als Radiosänger Cowboy Dodo die Ehre geben und Vampirschnabeltiere wurden bestätigt.
Eine Besonderheit von Goodbye Deponia ist die Dreiteilung von Rufus. Über gewisse Umstände kann der Schrottpenner nun an mehreren Orten gleichzeitig sein - wir sahen Rufus etwa in einer Kanalisation, einem Vorort samt 90er-Jahre-Sitcom-Set inklusive Studio-Gelache und einer Organon-Station. Man kann jederzeit zwischen den drei Figuren wechseln und an bestimmten Stellen Gegenstände austauschen. Das erinnert sehr an Day of the Tentacle, aber warum auch nicht? Im Übrigens wird auch der Versuch gestartet, Goal zu klonen, aber... da sage ich besser nichts zu.

Goodbye Deponia ist, was es sein soll: Deponia 3. Der Humor macht jetzt schon einen guten Eindruck und ist abermals die Bank weg nicht im grünen Bereich (Rufus hat keine Lust sich um Kinder zu kümmern und lässt sie im Rotlichtbezirk bei einem überaus freundlichen Mann zurück, der Süßigkeiten in seinem dunklen Wohnwagen hat), die Settings bieten viel Abwechslung für's Auge, der Soundtrack scheint auch wieder ordentlich zu fetzen und die kleinen Twists und Turns in Gameplay und Story werden eine willkommene Abwechslung im typischen Rätsel-Turnus sein. Fans der Serie werden hier Anfang Oktober nichts zu befürchten haben. Und ich komme immer noch nicht darüber hinweg, dass Rufus jetzt einen Fan hat, der ihn sogar cosplayed... Rian

Kommentare

Nils
30. August 2013 um 23:21 Uhr (#1)
Man darf gespannt sein, wie es weitergeht...
Gast
29. März 2024 um 16:35 Uhr
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