Es ist schon eine ganze Weile her, seitdem ich das letzte Mal Stronghold oder Stronghold: Crusader gespielt habe. Auf neuen Betriebssystemen ist das einfach nicht so leicht. Trotzdem bin ich gerne bei Firefly Studios vorbeigekommen, als sie mich zu einer Vorführung von Stronghold: Crusader 2 eingeladen haben, da ich viele nostalgische Erinnerungen an die Anfänge der Serie habe - und die werden auch gewürdigt.


Stronghold: Crusader ist weitestgehend als der beliebteste Teil der Serie bekannt. Das ist schon ziemlich aussagekräftig für die fünf anderen Spiele, die seit 2002 erschienen sind. Selbst das letzte Remake von Crusader, Crusader Extreme, wurde wegen seiner Änderungen eher negativ aufgenommen. Anders soll es nun mit Crusader 2 werden, welches das folgende Ziel hat: "Du liebst Crusader, möchtest aber keinen Augenkrebs? Deal!"
Darum lassen die Entwickler auch das Herz des Spiels vollkommen in Ruhe. Es wird nichts weggenommen: Hier ist die Happiness der Bürger, dort der Nahrungsspeicher und das Match beginnt auch immer noch am Lagerfeuer.

Wo nichts neu erfunden wird, wird aber hinzugefügt - hauptsächlich, um bekannten Exploits etwas entgegenzuwirken. So gibt es nun eine berittene Einheit, die mit Bogenschützen, die nervig um eine Festung kreisen und sich von niemanden erwischen lassen, kurzen Prozess macht. Weitere Einheiten, die sich dazugesellen: Ranger (können Nah- und Fernkampf, aber beides nicht so gut wie Nah- oder Fernkämpfer), ein rollender Holzbunker, ein Sklaventreiber, der Sklaven innerhalb seines Peitschenradius ordentlich verstärkt und der Whirling Darwish, der in Sekundenschnelle defensiv schwache Einheiten ausrotten kann, aber vor Panzerung kapitulieren muss.


Neben einer Kampagne wird der Skirmish-Modus weiterhin das Kernstück von Crusaders 2 sein, bei einer optimalen Besetzung von acht Spielern pro Karte. Wer allerdings keine Freunde hat, kann sich auch mit den acht KI-Kollegen tummeln, die allesamt ihre eigene Persönlichkeit haben - König Richard benutzt da natürlich gerne seine sehr britische Garde und zieht oft selbsttätig in den Krieg, ein Scheich dagegen hat es mehr mit dem Ökonomischen und macht einen monetarisch platt. Weitere acht Lords sollen nach dem Launch folgen.
Der Skirmish-Modus wird eine Tonne an einstellbaren Reglern haben, das Motto lautet: "Play how you want to play." Viele Ressourcen, wenig Ressourcen, Naturkatastrophen (Sandstürme und Heuschreckenschwärme lassen grüßen) oder lieber ein Spiel eins gegen sieben? Man darf sich austoben. Mit ein bisschen Glück wird es auch noch einen Ko-op-Modus geben.

Auch grafisch macht Crusaders 2 einen guten Eindruck: plötzlich auftretende Tornados ziehen Häusern einzelne Ziegel aus den vier Wänden, per Katapult zerbröseln Mauern und auch die physikalische Berechnung jedes einzelnen Projektils weiß wieder Eindruck zu schinden. Wir spielen hier zwar in Wüsten, aber wenn es schon Wüsten sein müssen, dann immerhin ordentliche!


Momentan befindet sich Crusaders 2 noch in der Pre-Alpha und wirkt vielversprechend - insbesondere Puristen der Serie werden sich über die Frischzellenkur mit ein paar zusätzlichen Einheiten freuen können. Allerdings fehlt es Firefly Studios noch ein wenig an finanzieller Unterstützung, um mehr machen zu können. Um eine Beta im nächsten Jahr zu veröffentlichen und den Titel schlussendlich im Frühjahr auf Steam und in herkömmliche Geschäfte zu bringen, benötigt das Studio noch ein wenig Geld über das bei Gambitious gehostete Crowdfunding-Projekt. Dadurch wird es dann zum Feinpolieren reichen und hoffentlich erwartet uns dann wieder Echtzeit-Strategie der Spitzenklasse. Rian