Auditorium

(Artikel)
Kristin Riedelsberger, 16. August 2013

Auditorium

Malen mit Melodien

Heute geht es um eines dieser Spiele, über die man am besten gar nicht viele Worte verliert, weil es so intuitiv und so schön ist, dass man auch den größten Anti-Gamer einfach nur vor die Demo zu setzen braucht, um ihm ein stoisches Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Aber naja, wir sind hier beim D-Pad, also muss ich irgendwie versuchen, die meditative Schönheit von Auditorium in schnöde Worte zu pressen.

Cipher Prime Studio haben es geschafft, in ihrem anspruchsvollen Puzzle-Spiel schöne Melodien nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar zu machen. In hellen, farbigen Flüssen winden sie sich über den Bildschirm und ergeben in ihrem Zusammenspiel eine träumerische Musik und farbenprächtige, leuchtende Kunstwerke - nicht umsonst tragen die einzelnen Etappen zum Teil die Namen funkelnder Edelsteine. Wenn die Rätsel, die es in jedem Level bis zum vollständig erklingenden Stück zu lösen gilt, nicht so reizvoll wären, könnte man durchaus nach Beendigung der ersten Etappe einfach aufhören und für den Rest des Tages das Tonbild betrachten und der Musik lauschen, die man gerade heraufbeschworen hat.

amethyst

Aber uns geht es ja jetzt ums Spiel, um die Herausforderung von Auditorium. Die liegt darin, einen verhalten aus einer Ecke des dunklen Bildschirms herausfließenden, stummen Lichtstrom zum Klingen zu bringen. Dazu muss er in hier und dort verteilte Melodie-Speicher gelenkt werden, die sich bei Kontakt mit den gleißenden Funken aufladen und so lange ihren Teil zum finalen Musikstück beitragen, wie die Verbindung zum Lichtstrom nicht wieder abreißt.

Verschiedene Effekt-Kreise stehen zur Verfügung, mit denen den ersten Funken auf die Sprünge geholfen werden kann: Der Strom kann zum Beispiel in unterschiedlicher Stärke nach oben, unten oder links nach rechts geleitet, in Wirbeln über den Bildschirm gescheucht oder beschleunigt werden, damit er alle vorhandenen Melodiespeicher erreicht. Das allein kann schon eine Herausforderung sein, allerdings verlangen die Speicher der fortgeschrittenen Level auch Funken unterschiedlicher Farben. In solchen Fällen muss der Strom so geleitet werden, dass er auf seinem Weg zunächst die bunten Sternkreise kreuzt, die hier und dort in der Dunkelheit aufscheinen - immer ohne dabei den Kontakt zu den weiteren Speichern zu unterbrechen!

solaceImmer wieder geht es bei Auditorium um die richtige Intensität der einzelnen Effekte: Durch millimetergenaues Größer- oder Kleinerziehen der Kreise kommt man der Lösung langsam immer näher...

Immer wieder gilt es, die richtige Anordnung und die richtige Intensität der Effekte herauszufinden, um alle Speicher gleichmäßig mit Funken zu bedienen. Schönerweise gibt es allerdings immer mehrere Möglichkeiten, ein Level zu lösen. Deshalb ist es auch sehr interessant, seinen Freunden beim Spielen der ersten Level über die Schulter zu schauen und dabei festzustellen, dass jedes Brain anders mit den neuen Herausforderungen umgeht - und selbst die eigene Lösung kann beim zweiten Spielen wieder ganz anders sein.

15 Etappen und somit 15 schöne Melodien warten auf den Spieler, jede davon ist noch einmal unterteilt in zumeist fünf Level, in denen das finale Musikstück nach und nach mit mehreren Stimmen aufgebaut wird. Die Steuerung des Lichtstroms und der Effekte ist dabei selbsterklärend und intuitiv; Auditorium spielt sich an PC-Geräten nur mit der Maus und hat umständliche Menüs oder Regelwerke gar nicht nötig.

Für 5,99€ (Steam) ist Auditorium ein echtes Schnäppchen und jedem zu empfehlen, der zwischendurch mal ganz casual eine ruhige Kugel schieben will, egal ob auf Android, PS3 oder XBox. So. Und wen meine Worte jetzt nicht überzeugt haben, der sieht sich vielleicht doch einfach die Demo an. Kristin

Auditorium

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A
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Reife Leistung. A-Spiele machen alles richtig oder sind nah dran. Kleine Schwächen werden durch Stärken mehr als wett gemacht. Das ist Spieldesign auf hohem Niveau.

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