Divine Divinity

(Artikel)
Joshua Peters, 04. September 2012

Divine Divinity

Die heilige Heiligkeit

Kennt ihr Divine Divinity? Nein? Ist auch schon etwas älter. Aber wahrscheinlich kennt ihr es doch, denn es ist eigentlich auch "erst" 10 Jahre alt. Aber unabhängig davon, ob ihr es kennt oder nicht, wurde es auf Steam re-released. In hübscher und mit toller Kompatibilität zu allen neuen Betriebssystemen. Ob das was Gutes ist? Oh ja! Damals hatte ich das Spiel zwar indirekt schon, aber habe es irgendwie nicht gespielt. Es gehörte meinem Vater und er fand es nicht so gut - also spielte ich es nicht, obwohl es da war. Inzwischen finde ich es ein bisschen schade, dass ich es nicht spielte. Allerdings weiß ich auch nicht, ob ich das Spiel zu schätzen gewusst hätte ohne so intensiv Diablo 2 und die Baldur's-Gate-Reihe so hart gesuchtet zu haben.


Steam sagt, ich hätte das Spiel schon 37 Stunden gespielt. Das kann gut angehen. Sie werden mich ja nicht anlügen. Und ich schätze, dass da noch einige Stunden mehr draufkommen werden. Und das, obwohl ich morgen auch endlich mal mit Guild Wars 2 anfangen werde. Ich mag das Spiel wirklich sehr. Warum also fällt es mir so schwer, etwas darüber zu schreiben? Ich zerbrach mir den Kopf, aber irgendwie... Zur Vereinfachung werde ich jetzt einfach ganz vorne anfangen und komme dann schon irgendwie rein.
Divine Divinity ist ein Rollenspiel aus dem Hause Larian, das bei mir viele Hypegefühle auslöst, weshalb ich mir auch die früheren Werke ansehen musste. Beginnen tut das Spiel mit einer Videosequenz, in der man von einem Blitz getroffen und ohnmächtig wird. Nachdem einen eine Katze gefunden und die nahen Dorfbewohner auf einen aufmerksam gemacht hat, geht auch los. Aus drei Klassen und zwei Geschlechtern kann man nun seinen Char auswählen. Die Klassen sind sehr typisch: Krieger, Magier und genereller Heimlichtuer. Die Auswahl der Klasse bestimmt aber nur die anfänglichen Werte und den speziellen Skill - den man nicht mal skillen kann/muss, sondern der pro Level von alleine besser wird. Ansonsten stehen einem zum Level-Up alle Skills, die man zu dem Zeitpunkt haben kann, zur Verfügung - also ähnlich wie bei Skyrim. Auch seine Statuspunkte kann man setzen, wie man will. Man kann sich also durchaus einen "Dieb" machen, der eigentlich eher ein Magier ist. Aber man mochte halt den Spezialskill lieber und die Optik des Diebs. Mein Krieger, der auf den Namen Heroman hört, hat wahrscheinlich mehr Diebes- als Krieger-Skills. Das liegt aber auch daran, dass ich ein Passiv-Skill-Fetischist bin, und der Schurke davon halt viele nützliche hat.


Und es gibt noch eine Ähnlichkeit mit Skyrim, denn es ist Open World. Oh ja! Also prinzipiell, denn es ist insoweit beschränkt, dass man dort, wo man noch nicht sein soll, von starken Gegnern hart geraped wird. Dementsprechend befriedigend ist es aber auch, wenn man in diesen Gebieten auch mal aufräumen kann. Wirklich einfach wird es aber trotzdem nie. Also... Es kommt drauf an. Ich fand ein Schwert, welches die Gegner einfriert und Lebenspunkte absog. Es fror alles ein. Mit jedem Schlag. Auch Endgegner. Dementsprechend zog ich wie ein Heuschreckenschwarm über die Welt hinweg und erntete alles für Erfahrung und bessere Rüstungen ab. Dabei ging ich dann auch immer weiter auf Erkundungstour, denn es gibt viele Höhlen und andere Dungeons, die erforscht oder auch nicht erforscht werden wollen. Die meisten gehören dabei zu Quests, was dazu führte, dass ich häufig schon im Gepäck hatte, was Questgeber von mir haben wollten. Aber das ist okay! Natürlich gibt es auch noch versteckte Quests, bei denen man mächtige Waffen und Rüstungen bekommen kann. Was im Endgame auch mit meine Hauptmotivation ist.
Storytechnisch gibt das Spiel schon was her. Auch wenn es nicht an die Epik eines Baldur's Gate II rankommt, so ist sie doch weitaus besser als die von Diablo II und auch besser als die vom oben schon öfter erwähnten Skyrim. Besonders in den Dialogen und auch in Büchern und Schriftstücken merkt man die Liebe zum Detail. Dabei nimmt sich das Spiel auch nicht immer ganz ernst und verweist z.B. auch humoristisch auf das Forgotten-Realms-Universum. Warum ich eben Diablo II erwähnte? Weil das Spiel aus derselben Zeit kommt und sich ähnlich actionreich spielt. Nicht ganz so stark, aber es ist vom Kampfsystem schon eher Diablo als Baldur's Gate, von dem es eher die Tiefe hat. Es gibt aber auch eine Pausefunktion, die einem das taktische Vorgehen erleichtert und mir schon häufig den Arsch gerettet hat, weil es das rechtzeitige Tränke-Einnehmen stark vereinfacht. Aber werdet deswegen bloß nicht unachtsam - die Quicksavefunktion ist trotzdem euer bester Freund.


Divine Divinity nimmt viele gute Aspekte der grandiosen Rollenspiele um 2000 und vereint sie in einem. Und trotz vieler Ähnlichkeiten fühlt es sich wie etwas Eigenes an. Was ich dem Spiel auch niemals absprechen wollen würde. Ich kann nur noch mal sagen, dass ich Divine Divinity ziemlich gerne mag, und es mit einem Preis von 5€ eigentlich schon fast zu günstig ist. Man mag jetzt sagen, dass ich ja etwas mehr hätte schreiben können, wenn ich das Spiel so gut finde - aber das ist jetzt schon mehr als ich finde sagen zu müssen. Im Grunde reicht ein Satz vollkommen aus: "Wenn du klassische, westliche Rollenspiele magst, dann spiel Divine Divinity."

Auch Ihr - Jozu

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