Bei der ersten Ankündigung hatte mich Sonys Versuch eines Spaßprüglers noch ziemlich kalt gelassen, aber je mehr Infos dazukamen, desto mehr wurde auch ich angefixt. Und gerade nach den gestrigen Ankündigungen auf der Media Preview, CrossBuy und CrossPlay, entwickelte sich mittlerweile so etwas wie Vorfreude auf die Präsentation von Superbot Entertainment. Es galt in PlayStation All-Stars Battle Royale die vier neu-angekündigten Charaktere zu sehen und natürlich die Entwickler mit Fragen zu löchern.

Also gab sich Omar Kendall die Ehre, der Game Director, der uns was erzählte, während vier andere Leute nebenbei mit den gestern angekündigten Charakteren uns was vorspielten und dabei auch noch unbekannte Level zeigen konnten. In den kurzweiligen 4-Spieler-Runden ging es auf jeden Fall ziemlich hin und her und es krachte gewaltig. Da musste man sich schon gut konzentrieren, um dem Spielgeschehen folgen zu können.


Persönlich haben mir gerade die Level sehr gut gefallen, die ziemlich abwechslungsreich und interaktiv daherkamen. Die LBP-Stage wurde erst nach und nach zusammengebaut, man startet auf einer leeren Fläche, auf der per Zufall Levelelemente platziert werden. So hat man bei jedem Mal ein etwas anderes Spielgebiet. Und nach gut zwei Minuten der Zeit gibt es eine Buzz-Invasion, in der der nervige "charismatische" Quizmoderator Fragen stellt. Wer richtig antwortet, kann sich freuen, während der Rest sich darüber ärgern kann, denn sie kriegen als Belohnung natürlich Haue. Solche Crossover gab es übrigens in jedem Level, das wir bisher sahen. Die Uncharted-Stage hat später einen Auftritt der Columbia, dem Luftschiff aus dem neuen Bioshock, während ein scrollender Infamous-Level später Sly Cooper Tribut zollte, dem anderen Spiel der Entwickler von Sucker Punch.

Dann stellten sich die Entwickler auch einigen Fragen. Sie bestätigen unter anderem, dass CrossBuy natürlich nur gilt, wenn man die PS3-Variante kauft. Wer dachte, mit der billigen Vita-Version sich die teurere Ausgabe für die PS3 zu erschummeln, wird enttäuscht. Auch wurde etwas näher beschrieben, wie CrossBuy funktioniert. Es wird über eine Funktionalität auf der Disc abgewickelt, also kein separater Code oder Ähnliches, und dann selbstverständlich an euren PSN-Account gebunden werden. Wer also auf der Playstation mit mehreren Accounts hantiert, sollte aufpassen, dass er das Spiel dann auch für die Benutzerkennung freischaltet, die auf der Vita Einsatz findet.


Die übliche Frage nach dem DLC wurde vage beantwortet. Man hat definitiv Interesse daran, per DLC Charaktere und Level anzubieten, kann dazu aber nichts Näheres sagen. Und auch zu neuen Charakteren hielt man sich eher bedeckt, es galt nur, dass man bisher noch nicht alles gezeigt hat, was es im Spiel gibt, und man auf PAX und TGS mit weiteren Enthüllungen rechnen sollte. Gerade letzteres wäre sicher auch ein super Ort, um eine Final-Fantasy-Figur zu präsentieren, und daher folgte auch eine Frage dazu. Die Antwort des Entwicklers, dass man noch keinen Final-Fantasy-Charakter angekündigt hat, man aber gespannt bleiben sollte, könnte also vielleicht darauf hindeuten, dass da was im Busch ist.

In einer späteren Hands-On-Session konnte man sich dann davon überzeugen, ob das Spiel sich auch so spaßig spielt wie es aussieht. Und um es kurz zu machen: trotz kleinerer Macken ist es eine Granate im Multiplayer. Es hat zwar gerade für Smash-Bros.-Spieler eine etwas steile Lernkurve, da man eben verstehen muss, dass es keinen Schaden gibt und man nur Punkte macht, indem man Superattacken auflädt und einsetzt, aber kommt man erst dahinter, eröffnet sich einem die laune-machende Welt der All-Stars mit kleinen aber bedeutenden Unterschieden zum altbekannten Spielgefühl.


Zumindest für mich persönlich war es überraschend, dass die Parallelen zum Nintendo-Spiel nicht von der Hand zu weisen sind, aber dennoch kleiner als erwartet ausfallen. Gewisse Attacken könnten zwar zum Beispiel eins-zu-eins aus der Smash-Reihe übernommen worden sein, Radek hat eine ähnliche Minen-Attacke wie Samus, aber vom Spielgefühl gibt es kleine und dennoch markante Unterschiede. Beim Antesten merkte ich schnell, dass Defensive ziemlich zweitrangig ist. Wenn jemand droht, mit der Superattacke zuzuschlagen, sollte man zwar schon ausweichen, aber da man keinen Schaden sammelt, ist es im Endeffekt auch nicht wirklich schlimm, wenn man mit normalen Attacken auf die Mütze kriegt. Das macht das Spiel aber auch oft etwas chaotischer und weniger taktisch als SSBB, da man meist gerade mit einem Feind beschäftigt ist und plötzlich fliegt eine Superattacke rein und man ist platt. Und die Demo hatte noch einige Balancing-Probleme. Manche Charaktere schienen schier nutzlos zu sein, insbesondere Heihachi -- nicht, dass er nicht eh nutzlos wäre, weil er aus Tekken stammt -- konnte keinen Stich machen, während hingegen Ratchet dank seines Stufe 1 Supers schon fast automatisch gewinnt.

Bis zum Release verbleiben noch knapp drei Monate, im November soll es soweit sein und dann wird sich entscheiden, ob PSASBR es wirklich mit der Super-Smash-Bros.-Reihe aufnehmen kann. Man kann gespannt sein!Evil