Final Fantasy: Theatrhythm

(Artikel)
Joshua Peters, 10. Juli 2012

Final Fantasy: Theatrhythm

Final-Fantasy-Musik, fuckyeah!

Es gibt normalerweise immer ein ganz großes Problem mit Musikspielen. Jedenfalls bei mir. Wenn es Spiele mit lizenzierter Musik sind, dann mag ich, wenn es hoch kommt, ungefähr 25% der Lieder. Es steigt dann irgendwann durch Gewöhnung und stumpfes Immer-wieder-hören auf 30-40%. Das bedeutet, dass ich am Ende immer noch über die Hälfte des Spiels nicht mag. Man kann sich zwar meist dann noch Songs dazukaufen und das Spiel an die eigenen Bedürfnisse anpassen, aber meh. Jetzt kam ein Musikspiel für den 3DS raus, bei dem ich diese Probleme in keinster Weise habe: Theatrhythm: Final Fantasy.


Das liegt wahrscheinlich daran, dass das Spiel, wie einem der Name schon sagt, ausschließlich Lieder aus der Final-Fantasy-Serie enthält. Vom ersten bis zum dreizehnten Teil sind alle Grundspiele mit von der Partie. Für einen Final-Fantasy-Fag wie mich ist das natürlich toll und man kann schön in Kindheitserinnerungen schwelgen. Ich habe aber auch erst recht spät, im Gegensatz zum Rest der Redaktion, eine Konsole bekommen (PSone mit 11) und Final Fantasy 7 war das erste Spiel, das ich mir von meinem eigenen Geld gekauft habe. Natürlich musste ich dann auch alle Nachfolger (außer FF XIII + XIII-2) kaufen und nach und nach auch die früheren Teile, die ja zehntausend mal portiert wurden, besorgen.
Jedenfalls ist viel tolle Musik dabei, die man in verschiedenen Modi erleben kann und das Spiel hat sogar eine übergeordnete "Story": Es gibt drei Konstanten, die das Universum zusammenhalten - Ordnung, Chaos und Rhythmus. Wie man es nicht anders von FF kennt, wird der Rhytmus durch einen Kristall dargestellt. Dieser hat seine Power verloren und man muss sie zurückholen. Diese Power, genannt Rhythmia, bekommt man nach gemeisterten Liedern oder einem bestimmten Minispiel.

Aber fangen wir erst mal an, spezifischer auf die Spielmodi einzugehen. Da wäre zum ersten der Series Mode, in welchem man sich ein Spiel der dreizehn aussucht und fünf fest vorgeschriebene Lieder meistern muss. Das erste und das letzte sind eigentlich immer Intro und Outro des Spiels und bestehen aus einem Minispiel, in dem man einfach nur auf den Bildschirm tappen muss, wenn sich die Note über dem Kristall befindet. Jede der getroffenen Noten wird direkt in ein Rhythmia umgewandelt. So einfach kommt man sonst nie wieder an das Zeug ran.
Zwischen Intro und Outro muss man drei Lieder aus drei verschiedenen Kategorien spielen. FMS/Fieldmusic - EMS/Eventmusic - BMS/Battlemusic. Diese spielen sich jeweils recht verschieden. In einer FMS-Stage läuft der Held durch die Welt des jeweiligen Spiels... ACH JA! Verdammt. Das wäre vielleicht vorher wichtig gewesen. Okay. Ja, man hat Helden. Am Anfang des Spiels bastelt man sich aus vier der dreizehn Protagonisten eine Truppe zusammen, mit der man durch die Stages düdelt (bei mir Squall, der Zwiebelritter, Zidane und Cloud).
Wieder zurück zur FMS: also, der Frontmann eurer Party läuft durch die Welt des jeweiligen Spiels. Dabei müsst ihr passend zur Musik die Noten, die auf einer Spur langlaufen, auf dem Touchscreen antippen. Wenn es ein einfacher Blubbel ist, reicht es auf den Screen zu tappen, bei Blubbeln mit Pfeilen müsst ihr den Stylus in die Richtung wischen und wenn es eine lange, dicke Linie ist, muss man den Stylus auf dem Screen halten. Das ist überall so. Die FMS-Stages unterscheiden sich dadurch von den anderen, dass man beim Halten der langen Noten noch per Stylus dem Verlauf der sich plötzlich bewegenden Spur folgen muss. In BMS-Stages sind alle eurer vier Helden anwesend und jeder hat eine eigene Tonspur. Hierbei müsst ihr zwar auf nichts Besonderes achten, aber bei wem ihr die Noten richtig anschlagt, der haut zu. Bei wem ihr verkackt, kassiert.
So kämpft man sich durch Horden von Gegnern und ein paar Bossen. In den EMS-Stages läuft im Hintergrund eine tolle Videosequenz zum dazugehörigen Spiel. Und dann folgt euer "Visier" einer dünnen Linie, die sich durch das Bild zieht, und ihr müsst immer mal wieder die Noten anschlagen. Diese Stages sind eigentlich recht langweilig im Gegensatz zu den anderen und die größte zusätzliche Schwierigkeit besteht eigentlich nur daraus, sich nicht von den tollen Videos ablenken zu lassen und im Nostalgiesumpf zu verschwinden.


Aber bewahret! Man bekommt nicht einfach nur Rhythmia nach jeder Stage, nein, man bekommt auch Erfahrungspunkte und levelt seine Helden! Diese werden dann immer stärker, schneller und toller! Außerdem kann man Items finden und viele verschiedene Skills werden mit der Zeit freigeschaltet, die einem z.B. die Kämpfe "erleichtern" bzw. dafür sorgen, dass man sich viel schneller durch die Feinde fräsen kann. Die Lieder werden ja nicht kürzer oder leichter. Und wir mögen es, uns durch Gegner zu fräsen, denn das heißt mehr Items und mehr Rhythmia und mehr alles.
Neben dem Series Mode gibt es noch den Challenge Mode. In diesem kann man alle Songs, die man im Series Mode beendet hat, noch mal einzeln spielen. Das bringt einem natürlich auch wieder Rhythmia und Erfahrung. Man kann die Songs hier aber nicht nur auf dem normalen Schwierigkeitsgrad, sondern auch noch im schwereren Expert Score. Wenn man alle Lieder eines Spiels im Expert Score geschafft hat, ist im Series Mode für das Spiel auch derselbige freigeschaltet. Wenn man ein Lied dann noch mit A oder S abschließt, also sehr gut, wird der noch mal unendlich schwerere Ultimate Score für das Lied freigeschaltet und ich glaube ihr seht schon, wo das gerade hinführt.
Der dritte Mode ist der Chaos Shrine. Für alle 500 Rhytmia bekommt man irgendetwas. Irgendwann erscheint plötzlich eine zufällige "Dark Note". Damit ist der Chaos Shrine dann auch schon unlocked. Hier kann man die Dark Notes, welche aus zwei Liedern bestehen und recht schwer sind, einen aber auch entsprechend entlohnen, spielen. Das will man, denn Dark Notes sind der schnellste Weg an Kristallsplitter zu kommen. Kristallsplitter kommen in den verschiedensten Farben und wenn man acht Stück einer Farbe gesammelt hat, wird ein neuer Char für euren Kader freigeschaltet. Awesome! Außerdem gibt es natürlich verdammt viel EXP und auch ein bisschen Rhytmia. Man schaltet nach jeder geschafften Dark Note auch einmalig eine zufällig neue frei. So habe ich mich dabei erwischt, wie ich stundenlang ein und dieselbe Dark Note abgefarmt habe, um an diese blöden Shards zu kommen. Im Chaos Shrine gibt es auch einen Multiplayer, bei dem man mit bis zu drei Freunden oder Fremden mit Bock über Local die Dark Notes knacken kann. Jeder bringt dabei seinen Partyleader mit. Wenn man die Story durchgespielt hat (das ist unabhängig davon, was man macht, hauptsache man sammelt 10.000 Rhythmia), wird auch die StreetPass-Funktion freigeschaltet. Hier kann man seine ProfiCard mit Infos, Bildern und so weiter bearbeiten. Außerdem hängt man eine Dark Note seiner Wahl, die man freigeschaltet hat, an die ProfiCard ran, die der Vorbeilaufende dann bei sich freischaltet.

Auch ein Museum darf in dem Spiel nicht fehlen. Hier kann man sich seine Statistiken und Trophäen angucken. Außerdem kann man hier die manchmal durch den Kristall freigeschalteten Lieder und Videos anhören/sehen ohne sie spielen zu müssen. Im Museum gibt es aber auch eine Sammelmappe für Sammelkarten, die man nach jeder Stage findet. Darauf befinden sich dann Chars und Monster aus dem FF-Universum mit tollen Infos dabei. Und wenn man eine Karte vier mal gefunden hat, wir die zu ihrer Holofoil-Version mit neuem Design und mehr Glitzer! Und mehr Glitzer ist mehr gut! Um das Ganze Spiel abzurunden, hat man selbstverständlich auch noch einen Shop für neue Lieder eingebaut. Mit sogar relativ fairen Preisen, wenn man sich mal die Märkte der Musikspiele anguckt. Ein Lied im Shop kostet einen Euro. Das Lied kann man dann im Challenge Mode auf allen drei Schwierigkeitsgraden spielen, bis man umfällt.
Auch finde ich persönlich den 3D-Effekt sehr schön umgesetzt. Die Spuren mit den Noten sind im Vordergrund und im Hintergrund passieren halt Dinge. Dadurch, dass es im Hintergrund passiert, hatte ich zumindest irgendwie das Gefühl, dass es einen weniger dabei stört, sich auf die Noten zu konzentrieren. Was einige Leute stören könnte, ist die Tatsache, dass das Spiel auch in Deutschland komplett auf Englisch ist. Aber im Grunde ist das ja recht egal, weil es hauptsächlich um die Musik geht.

Jedem Final-Fantasy-Fan mit einem 3DS und einer auch nur leichten Neigung zu Rhytmusspielen kann ich dieses Spiel nur wärmstens ans Herz legen. Ich für meinen Teil bin süchtig nach dem blöden Ding.

Auch Ihr - Jozu

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