Contract Killer

(Artikel)
Haris Odobašic, 25. Juli 2012

Contract Killer

Oder auch: Sniper für Arme

Wer kennt Leon der Profi nicht? Schämt euch! Bevor ihr in den nächsten Fledermausmann stürmt, solltet ihr gefälligst diesen Klassiker nachholen. Der weniger unwürdige Rest wird mir aber sicher zustimmen, dass das Leben von einem Profikiller à la Leon ziemlich cool sein kann. Das Freemium-Spiel Contract Killer will euch ermöglichen, so ein Leben zu führen, wo ihr euch von Auftrag zu Auftrag hangelt, Geld verdient und natürlich Menschen umlegt.

In Contract Killer klappert ihr dabei eine Stadtkarte auf der Suche nach Informanten ab. Manche sind freundlich und geben euch die Information ohne etwas im Gegenzug zu verlangen, andere wollen Geld oder gar Credits von euch, die Echtgeldwährung im Spiel. Jede Information heißt dabei konkret, dass ihr einen Auftrag kriegt, eurem Job als bezahlter Attentäter nachzugehen, und das tut, was ihr am besten könnt: Leute umlegen.

Die Spielsituation ist dabei immer gleich: von einer statischen Position aus gilt es irgendwen auszuschalten. Manchmal soll das Zielobjekt auch nur betäubt werden, in anderen Fällen sollen auch alle Handlanger mit daran glauben. Schade ist nur, dass man in keinem Fall von dieser Formel abweicht. Sprich: hat man eine Mission gespielt, kennt man alle. Und leider tut die Spielmechanik ihr Restliches dazu, dass keine wirkliche Langzeitmotivation aufkommt. Die Steuerung ist zwar noch akzeptabel und wer mag, kann sich in seinem Versteck auch gelegentlich mal ducken, um feindlichen Schüssen zu entkommen, aber es fehlt an jeglichem Anspruch oder Herausforderung.

Und die KI ist quasi nicht existent. Sie ignoriert euch, bis ihr euren ersten Schuss abgebt, läuft dann zur nächsten Deckung, wo die CPU brav alle paar Sekunden hinausschaut, um auf euch zu schießen beziehungsweise von euch abgeknallt zu werden. Der Versuch, mal die Position zu wechseln oder allgemein dass irgendwas anderes passiert, bleibt Wunschdenken.

Für etwas Abwechslung sorgen dann aber zumindest die unterschiedlichen Waffen, die man benutzen kann. Meistens eignen sich Scharfschützengewehre am besten, aber in manchen Missionen ist man auf eine bestimmte Waffengattung limitiert und muss deswegen auf Sturmgewehre setzen oder lässt es mit dem Raketenwerfer mal so richtig krachen! Wie gewohnt kann man sich bessere Waffen kaufen, manche natürlich nur gegen Einsatz von echtem Geld. Was auch sehr wichtig ist, ist die Munition im Auge zu behalten: Nichts ist dämlicher als einen Auftrag zu starten ohne genug Patronen dabei zu haben, denn während des Gefechts gibt es keine Möglichkeit neue zu ergattern.

Das Konzept ist zwar interessant, aber leider macht das Spiel nicht mehr daraus. Im Vergleich zu anderen Freemium-Spielen wird bei Contract Killer nie so wirklich der Suchtfaktor erweckt, der nötig ist. Zudem werden die Missionen schnell langweilig durch den vorhersehbaren Ablauf und der eher geringen Herausforderung. So ist das Spiel für iOS- bzw. Android-Nutzer gar nicht zu empfehlen, während sich Leute mit einem Windows Phone zumindest über die Achievements freuen können. Evil

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