Lara Croft: Guardian of Light

(Artikel)
Haris Odobašic, 17. Februar 2012

Lara Croft: Guardian of Light

Hier ist kein Tomb Raider drin

Es hat Lara Croft, verlassene Grabstätten und viele Schätze -- und es ist trotzdem kein Tomb Raider. Nach der letzten Trilogie von Spielen, bestehend aus Legends, Underworld und Anniversary, hatten die Entwickler von Crystal Dynamics wohl erst mal genug von Tomb Raider, aber nicht von Lara Croft. Und so kam jemand wohl auf die Idee, dass Ko-op mittlerweile wohl mancherorts als populär gilt, und es entstand Lara Croft and the Guardian of Light, das aktuellste Abenteuer um die hübsche, britische Grabräuberin.

Und da Ko-op selten alleine klappt und zwei Lara Crofts zu viel wären für den typischen Jugendlichen, gibt es nun einen neuen Charakter: Totec, einen gut zweitausend Jahre alten Maya-Krieger, der sich Laras Unterstützung geholt hat im Kampf gegen Xolotl, seinerseits Gott des Todes. Totec hatte Xolotl eigentlich schon besiegt gehabt und in einem Spiegel eingesperrt, aber eine Gruppe von Söldnern fand eben diesen und setzte den Todesgott versehentlich frei. Nun seid ihr in einer alten Ruine und sollt den südamerikanischen Hades wieder einfangen.


Schon der erste, leicht enttäuschte Blick macht euch klar, dass es hier anders zugeht als man es von Laras bisherigen Abenteuer gewohnt ist. Denn im Gegensatz zur guten, alten Hintern-Perspektive -- eine wohlbekannte Abkürzung für Hinter-den-Schultern-Perspektive -- hängt die Kamera schräg von oben herunter. Dementsprechend spielt man auch anders, denn ihr werdet euch selten wundern, wo ihr hin müsst oder was zu machen gilt: Erforschung fällt fast komplett fach. Dafür ist der Anteil an Action höher.

Doch das Gameplay kann diese Enttäuschung schnell wettmachen. Totec und Lara sind sehr verschiedene Charaktere mit ihren eigenen Stärken und Schwächen, die auch logisch nachvollziehbar sind. Totec kann zum Beispiel Speere werfen, um Gegner auszuschalten, aber sie auch genauso gut gegen Wände schleudern, wo sie steckenbleiben. Die sind zwar nicht stark genug, um Totecs durchtrainierten Körper zu halten, aber Lara kann sie benutzen, um zu schwer erreichbaren Orten zu gelangen. Andere Stellen hingegen erfordern, dass Lara Totecs Schild als Extra-Plattform benutzt oder er auf einem von ihrem Enterhaken abgeschossenen Seil balanciert.


Aber auch für Einzelspieler ist gesorgt: denn zwar ist meine Empfehlung das Spiel zusammen durchzuspielen, aber wer sich alleine an das Abenteuer wagt, wird dennoch positiv überrascht sein. Das liegt zum einen daran, dass ihr auch wirklich auf euch alleine gestellt seid -- also der andere Charakter nicht von der AI übernommen wird, was wohl Potential für den ein oder anderen Frustmoment hätte -- und viele Rätsel extra überarbeitet wurden, damit man sie auch alleine lösen kann. Das führt dazu, dass, selbst wenn man die Level aus dem Einzel- bzw. Mehrspieler kennt, sie im jeweils anderen Modus es doch schaffen frisch zu wirken und man nicht einfach locker durchstürmen kann.

Lara-Fans sollten sich nicht von dem Ersteindruck abschrecken lassen, den man bei Guardian of Light haben kann. Der fast perfekte Mix aus Sprungsequenzen, Puzzlen und Action macht aus Laras aktuellstem Abenteuer definitiv einen würdigen Titel in der Serie. Man hat es geschafft eine schon fast festgefahrene Protagonistin mit großem Erfolg in ein etwas anderes Spielprinzip einzusetzen, das sowohl für Fans als auch für Neueinsteiger für den Preis von 15 € sehr viel Spielspaß und Wiederspielwert bietet und gerade, wenn es um kooperatives Spielen geht, es wohl mit jedem anderen herunterladbaren Titeln aufnehmen kann. Evil

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