Aber diesmal ist das okay, denn Tales of the Abyss ist seinerzeit niemals nach Europa gekommen, sondern blieb dem japanischen und amerikanischen Publikum vorbehalten. Freuen wir uns also, dass es auch mal ein wirklich sinnvolles Re-Make auf den Nintendo 3DS schafft. Jedenfalls für Europärer. Die es damals nicht importiert haben.


Tales of the Abyss ist der achte eigenständige Teil der Tales-Reihe und handelt von dem egoistischen Jungen Luke Fon Fabre, welcher keine Erinnerungen mehr an seine Kindheit hat, seit er vor sieben Jahren entführt wurde. Seitdem ist ihm alles eher egal und er interessiert sich nur noch für's Schwertkämpfen. Ihr seht schon - minderjährig, kann gut mit dem Schwert umgehen, hat seine Erinnerungen verloren: Natürlich ist er der Auserwählte, der die Welt retten muss. Diese setzt sich nämlich aus sechs verschiedenen Elementarpartikeln zusammen, welche man Fonons nennt. Plötzlich, vor einer langen, langen Zeit aber entdeckte man ein siebtes Elementarpartikel, mit dem man, wenn man es richtig einsetzt, die Zukunft vorhersagen kann. Wurde auch gemacht. Hat man dann alles schön säuberlich aufgeschrieben und in der ganzen Welt verteilt. Dann gab es komischerweise Krieg, weil diese Zukunft irgendwas mit Wohlstand und so zu tun hat. Und scheinbar auch mit Luke.


Mit TOA haben wir eigentlich ein ziemlich typisches Japano-RPG, das aber wie die anderen Tales-Teile auch seine besondere Tales-Note verliehen bekommen hat. Das Kampfsystem der Tales-Reihe ist z.B. so, dass man zwar in einen Kampfbildschirm wechselt, dort dann aber frei herumlaufen und die Gegner von verschiedenen Seiten verprügeln kann. Außerdem ist z.B. wichtig, in welche Richtung man beim Schlagen drückt. Eines der Features des 3DS ist neben dem 3D (Yeah!) auch die Tatsache, dass man sich Spezialattacken unten auf den Touchscreen legen kann, um diese schnell zu entfesseln. Wenn man einen Kampf gewonnen hat, wird dieser auch noch bewertet und je nach dem, wie gut man abgeschnitten hat, fallen die Punkte aus, die man bekommt. Weiter wird es noch die für die Serie typischen Skits wieder geben, in welchen man kleine Fensterchen mit animierten Gesichtern sieht, die sich unterhalten, sowie ein Kochsystem. Oh - und die Leutchen können sich durch bestimmte Aufgaben Titel verdienen, die sich auf die Stats oder sogar das Aussehen auswirken können.


Also mal sehen - unter normalen Umständen würde ich das Spiel wahrscheinlich als nichts unbedingt Besonderes im Regal stehen lassen. Wenn man allerdings beachtet, dass der Titel für den 3DS rauskommt, sieht das Ganze schon wieder ganz anders aus. Was einige deutsche Fans allerdings abschrecken dürfte: Es wird keine deutsche Sprachausgabe für den Titel geben, was wir ja schon gewohnt sind, aber scheinbar auch keine deutschen Bildschirmtexte. Wer also im angelsächsischen nicht so bewandert ist, bleibt hier etwas auf der Strecke. Die Story wird wahrscheinlich auch recht gut sein, denn TOA gehört zu einem der Tales-Spiele, die einen Anime spendiert bekommen haben.

Auch Ihr - Jozu