Letztens entdeckte ich ja schon das kostenlose Doritos Crash Course, was ich für ziemlich gut befand. Und dann durfte ich feststellen, dass das nicht das einzige Doritos-Spiel ist! Der Hersteller von Dickmachern in Tortilla-Form hatte nämlich scheinbar vor ein paar Jahren einen Wettbewerb ausgerufen, bei dem es darum ging ein cooles Konzept für ein Xbox-Live-Arcade-Spiel einzureichen mit dem Hauptpreis, dass die eigene Idee in ein Spiel verwandelt wird. Doritos Crash Course war zwar der Gewinner, aber den Leuten von Doritos gefiel auch die Idee zu Harms Way so gut, dass sie einfach mal zwei Hauptpreise verliehen. Gut für uns: Harms Way ist ebenfalls kostenlos per Xbox Live Arcade verfügbar.

Harms Way verpasst den traditionellen Arcade-Rennspiel einen netten Twist, indem es die insgesamt acht Spieler Zweier-Teams bilden lässt. Einer fährt ein schnittiges Fahrzeug, vom wendigen Buggy bis zum stark gepanzerten Bus ist eine gewisse Auswahl geboten, und der andere übernimmt die Rolle des Schützen. Der designierte Kanonier fährt aber nicht etwa auf dem Dach mit, sondern kann zwischen mehreren Türmen wählen, die auf der Rennstrecke verteilt sind. Diese sind komplett stationär, ermöglichen es aber immer einen kleinen Teil der Strecke im Überblick zu behalten.


Von diesen Positionen aus gilt es dann die gegnerischen Fahrzeuge aufs Korn zu nehmen. Dabei habt ihr anfangs nur eine Art Snipergewehr, könnt aber später stärkeres Geschütz freischalten. Und wenn alle Fahrzeuge an euch vorbeigeschlittert sind, wechselt ihr einfach zu einem der nächsten Türme. Wobei ihr da natürlich schnell sein müsst, da sich vier Spieler um die Türme prügeln: wer gerade in Top-Schussposition ist, kann gezwungen sein auf einen Turm weitab des Fahrerfeldes auszuweichen, da die guten Plätze alle belegt sind.

Teamwork wird bei Harms Way dabei ganz groß geschrieben. Der Fahrer kann Power-Ups einsammeln, die für den Schützen von Vorteil sind. Mit einem Turmupgrade wird aus dem lahmen Gewehrschuss auch schnell mal ein Raketenwerfer. Andererseits kann der Schütze seinem rollenden Kumpanen nicht nur damit zur Seite stehen, dass er die Konkurrenz abknallt, auch kann er aktiv ins Streckendesign eingreifen, indem er speziell markierte Objekte abknallt. Das kann zum Beispiel ein Haufen von Steinen auf einem Abhang sein, der dann herrunterrollt und alle Fahrer unter sich begräbt. Wobei man sich natürlich bei solchen Aktionen vorher absprechen sollte, damit nicht gerade der eigene Partner im Zentrum des Steinschlags steht.


Schade ist nur, dass das Streckendesign leicht verwirrend ist. Denn es gibt zwar viele Routen -- meist kann man eine Strecke so befahren, dass man bis auf Start/Ziel kaum einen Abschnitt doppelt sieht -- aber das hat auch den Nachteil, dass man schnell außerhalb der vorgesehenen Pfade landet und dann wertvolle Zeit verliert. Man kann zwar per Back-Taste jederzeit sich auf die Strecke zurücksetzen lassen, aber eine etwas bessere Beschilderung der Wege würde diesen Frustmoment, gerade für Anfänger, verschwinden lassen.

Harms Way ist ein super Coop-Spiel. Egal ob gegen KI oder online, Spaßpotential ist auf jeden Fall vorhanden, gerade wenn man frenetisch versucht dem Führenden kurz vor Ziel noch mit einem Reifenplatzer seinen Sieg streitig zu machen oder wenn man selbst als Fahrer mit einem geschickten Drift sich den Angriffen des Schützen erwehrt. Kreatives Streckendesign und eine sehr einfache Steuerung tun ihr Übriges. Es ist schon viel zu lange her, dass es ein gutes Vehicle-Combat-Spiel gab und auch wenn Harms Way etwas von der Tradition abweicht, füllt es diese Lücke auf gelungene Art und Weise. Evil