Kirby's Adventure

(Artikel)
Benjamin Strobel, 27. September 2011

Kirby's Adventure

Unterwegs mit dem Meister der Verwandlung

Es begab sich, dass ich heute Nachmittag an Kirby erinnert wurde (vielen Dank!). Kaum, dass das passiert war, musste ich mein erstes Kirby-Erlebnis aus meinen Erinnerung und dann aus dem Schrank kramen: Kirby's Adventure. Den ersten Kirby-Titel (Kirby's Dreamland) auf dem Game Boy hatte ich übersprungen und spielte damals Kirby's Adventure auf dem NES eines Freundes. Das Spiel war 1993 erschienen als der NES eigentlich schon tot war. Aber es machte wirklich guten Nutzen von mageren Farbpalette und war eines der wenigen NES-Spiele mit Speicherfunktion und deutschem Bildschirmtext.

First you draw a circle
Then you dot the eyes
Add a great, big smile
And presto.. it's Kirby!

Als ich Kirbys zweiten Ableger zum ersten Mal spielte, war er schon doppelt gealtert - damals stand bereits der Nintendo 64 in den Startlöchern. Aber das hielt mich nicht ab. Ich mochte das Spiel. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.


Für mich war Kirby schon immer der Verwandlungskünstler schlechthin. Ich konnte meine Feinde einfach einsaugen und mir ihre einzigartigen Fähigkeiten einverleiben. Ich spuckte Feuer und Eis, war ein Stein, wenn ich wollte, oder stachelig wie ein Igel! Als Komet konnte ich über den Bildschirm sausen oder, wenn es mir lieber war, als Reifen über die Hügel heizen. Was ich damals nicht wusste: diese Fähigkeit hatte Kirby erst neu dazugewonnen. Denn im Original, Kirby's Dreamland, war der rosa Puschelball zwar genauso knuffig, aber saugte anstatt neuer Fähigkeiten nur heiße Luft in sich ein. Inzwischen kann man das Übernehmen neuer Fähigkeiten aber mit gutem Gewissen als seine Signaturfähigkeit bezeichnen.

Kirby's Adventure war trotz seines späten Erscheinens auf dem NES ein wichtiger Vorreiter für nachfolgende Spiele. Nicht nur machte es die Speicherfunktion auch für Jump'n'Runs salonfähig, sondern war auch einer der ersten Titel mit regelmäßigen Minispielen. Heute lachen wir darüber und winken die ewigen Minispiele ab, weil sie einen manchmal schon überfluten. Aber wo kommt es her? Hier sehen wir eine der Wurzeln.


Auch ziemlich neu: Backtracking. Ein Begriff, der heute ebenfalls oft negativ besetzt ist. Dabei geht es darum, Spielabschnitte, die man bereits betreten hat, erneut zu besuchen. Sind diese Besuche aber unnötig und langweilig, ist das ein häufiger Kritikpunkt. Es war bei Kirby jedoch anders gedacht: Ähnlich wie in der Metroid-Serie stößt man in einigen Levels auf Abschnitte, die man nicht ohne Weiteres betreten kann. Hier ist in der Regel eine Spezialfähigkeit erforderlich, die Kirby sich erst einverleiben muss. Besitzt man diese an gegebener Stelle nicht, so muss man später zurückkehren, wenn man den richtigen Skill dabei hat. In bereits durchgespielten Leveln kann man sich dann Feinde mit der entsprechenden Fähigkeit herauspicken, auffuttern und das Level wieder verlassen, um in den Zielabschnitt mit dem versperrten Weg einzukehren.


Zwischendurch gibt es immer mal wieder Bosse - na klar, die dürfen nicht fehlen. Neben dem ultimativen Endboss König Nickerchen gibt sich auch der blaue Ritter Metaknight sein Videospiel-Debut. Als sechster Boss ist er schon eine recht harte Nuss und bleibt dem Spieler in Erinnerung. Kein Wunder also, dass er seither in neueren Kirby-Titeln eine große Rolle spielt.

An alle da draußen, die noch einen NES besitzen: Kramt Kirby wieder heraus! Kirby's Adventure ist eines der besten und mit Sicherheit detailverliebtesten Spiele auf dem NES. Es gibt über 20 verschiedene Spezial-Fähigkeiten und eine Reihe unterschiedlicher Welten zu entdecken. Dieses Spiel nochmal zu spielen hat mir einen genialen Nachmittag beschert! Nex

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