Prey 2

(Artikel)
Benjamin Strobel, 25. August 2011

Prey 2

Vom Gejagten zum Jäger

Erinnert ihr euch noch an die Alien-Entführung des Prey-Titelhelden Tommy? Der arme Kerl, der mit ansehen muss, wie Freunde und Familie im Raumschiff der Außerirdischen zu Hackfleisch verarbeitet werden? 2006 wurde der Spieler in Prey zum Gejagten. Im 2012 erscheinenden Prey 2 dreht sich das um 180 Grad: Als Kopfgeldjäger wird man selbst zum Jäger. Aber das ist nicht die einzige Neuerung.


Der Spieler schlüpft in die Rolle des Sky Marshalls Killian, dessen Flugzeug unglücklicherweile als Ziel einer Alien-Entfühung ausgewählt wird. Von dort an ändert sich Vieles gegenüber dem ersten Teil. Killian findet sich nämlich fernab der Erde auf dem Planeten Exodus wieder. Dieser unangenehme Ort bewegt sich derart ungünstig um seine Sonne, dass eine Hälfte des Planeten ständig in Sonnenlicht badet und die andere ihr Dasein in andauernder Dunkelheit fristet. In großen Alien-Städten kämpft der Spieler weniger ums Überleben als viel mehr um das nötige Kleingeld. Als Kopfgeldjäger kann man sich Rang und Namen machen. Das Setting nennen die Entwickler von Human Head selbst Alien Noire. Mit dem zweiten Teil bleibt so gut wie kein Stein auf dem anderen. Aber das ist nichts Schlechtes - soviel ich bisher gesehen habe, ist es auf eine neue Weise ziemlich genial.

Im Kern bündelt Prey 2 in sich die Mechaniken eines Deckungs-Shooters. Da die Entwickler großen Wert auf einen dynamischen Kampf legen, ist hier alles so einfach wie möglich. Mit einem schnellen Slide ist man schon in der Deckung und genauso schnell schießt man wieder hervor oder ärgert seine Feinde mit blindem Feuer. In der Demonstration auf der GamesCom sah dieser Vorgang tatsächlich so dynamisch aus wie angekündigt. Und da man sich in einer Alien-Metropole befindet, kommt noch viel Bewegungsfreiheit in der Vertikale dazu. Killian kann über Hindernisse springen, an Rohren hangeln und hüpft putzmunter über die Dächer. Erinnert schon etwas an Mirror's Edge, das Ganze.


Völlig neu für Prey ist das Open World-Konzept. Der Spieler kann sich frei durch die Stadt bewegen und an verschiedenen Stellen Quests und Aufträge entgegennehmen. Außerdem wird einem im HUD angezeigt, wenn eines der Aliens gesucht wird und man es so nebenher wegpflücken kann ohne dass man einen speziellen Auftrag dafür hat. Die Charaktere im Spiel reagieren dabei realistisch auf den Spieler. Zieht man seine Waffe, kann das andere schon mal nervös machen. Oder aber gesprächig, je nachdem. Man kann allerdings nicht herumlaufen und Unschuldige töten, dann reagiert das Sicherheitssystem der Stadt und bestraft den Spieler für seine sinnlose Gewalt. Man sollte sich also darauf beschränken, sich um seine Aufträge zu kümmern ohne zu viel Wind dabei zu machen. Das HUD hilft dem Spieler freundlicherweise dabei, Freund von Feind zu differenzieren. Harmlose Gesellen werden grün markiert und Angreifer in rot. Gelb bedeutet: Okay, sie lassen mich grad in Ruhe, aber ich sollte ihnen besser nicht krumm kommen. Oft ein guter Hinweis.


Wichtiger Bestandteil des Gameplays wird außerdem die Verfolgung und das Fangen von gesuchten Aliens sein. Hierbei benötigt man nicht nur die erwähnten Freeclimbing-Skills für eine reibungslose Bewegung über die Dächer, sondern auch eine Reihe von Gadgets, um sich die Kerle zu schnappen. Prey 2 bietet da sehr unterschiedliche Dinge. Zum Einen gibt es ein Nachtsichtgerät und Hover Boots, um über größere Abgründe hinwegzuschweben. Es gibt aber auch eine Reihe von Items, um seinen Opfern aktiv beizukommen. Antischwerkraft-Granaten eignen sich perfekt, um Feinde aus ihrer Deckung hervorzuholen, und ein Fangnetz ist die richtige Wahl, um die Kerle lebend zu kriegen. Doch nicht immer muss es soweit kommen. In Prey 2 werden auch Softskills belohnt. Manchmal muss man einfach nur den richtigen Ton anschlagen und die Leute kommen freiwillig mit.


Prey 2 macht einen vorzüglichen Eindruck auf mich! Mir gefiel damals schon der erste Teil und ich vertraue da völlig auf das Team von Human Head, auch mit dem zweiten Teil wieder ein gutes Spiel abzuliefern. Die Atmosphäre im Noire-Style stimmt zu hundert Prozent. Dunkle Gassen und verruchte Kneipen geben klar die Richtung an. Auch die Dialoge machen einen interessanten Eindruck. Bleibt nur zu hoffen, dass man diesen Leckerbissen in eine gute Story wickelt - dann bin ich dabei! Nex

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