Aliens: Colonial Marines

(Artikel)
Rian Voß, 22. August 2011

Aliens: Colonial Marines

Glitschige Menschenfresser

Auf der letzten GamesCom haben wir den Reboot von Aliens vs. Predator bei Sega gesehen. Das Spiel hat gute Wertungen bekommen und scheint genug Feuer entfacht zu haben, um dem Franchise mal wieder einen richtigen Tritt zu versetzen, deswegen wurde dieses Jahr Aliens: Colonial Marines von Gearbox vorgestellt, welches auch wieder richtig lecker aussieht. Also, vom Spiel her. Die Xenomorphs waren jetzt nicht so appetitlich, aber das ist schon okay so.


Die Story beginnt da, wo Alien 3 aufgehört hat: Chaos, Tod und Vernichtung. Ein Team von Marines wird ausgesandt, um die U.S.S. Sulaco aufzuspüren und um herauszufinden, was mit Ellen Ripley und dem Rest der Crew geschehen ist. Warum kann man den Planeten nicht einfach mit Plasmafeuer eindecken, bis der Kern explodiert, alle Xenomorphs sterben und gut ist? :(
Nun ja. Um die Vision, in dieses Spiel alles hineinzustecken, was es nicht in die Filme geschafft hat, zu verwirklichen, wurden Größen wie Tron- und Bladerunner-Designer Syd Mead und Ridley Scott höchstselbst konsultiert, und der Plot wird von den Schreibern von Battlestar Galactica, Bradley Thompson und David Weddle, zusammengewoben. Das klingt doch schon vielversprechend! Von der Story zu sehen gab es aber erst einmal nichts.

Dafür gab es Action, Action, Action - und viele aus Lüftungsschächten springende, schwarze Krabbler. Sehr gut hat mir schon gefallen, dass die Marines um einen herum echten Charakter haben und nicht nur ein Haufen Redshirts mit einer Sprechrolle vor dem unglücklichen Ableben. Versteht mich nicht falsch - Blut wird fließen und viel davon wird sehr wahrscheinlich nicht das der Aliens sein, aber auf diese Weise findet man es zumindest ein bisschen schade, wenn einer der liebsten Mitsoldaten auseinandergerissen wird.
Doch wann man genau einem Überfall der Aliens erliegt (und sich eventuell sogar erfolgreich gegen ihn wehrt), das ist zumindest beim ersten Spielen nicht klar und sorgt dafür, dass man sich jedes mal, wenn ein roter Punkt auf dem Bewegungssensor erscheint (den man sich erst mit einem zusätzlichen Tastendruck vor Augen führen muss), stark ins Höschen machen soll. Ich fand eine Stelle sehr cool, wo auf einmal eine Masse an Aliens auf dem Sensor angezeigt wird, aber sich anscheinend für sie noch keine gute Angriffszeit geboten hat und sie schnell wieder wegkrochen. An einer anderen Stelle muss man einem großen Bruder der normalen Xenomorphs mit faustdicker Schädelplatte entwischen, flieht hinter eine Stahltür und kann dann, sobald das Hämmern gegen das Metall verklingt, dabei zugucken, wie der rote Punkt in der Ferne verschwindet. Der Scanner leistet damit ganze Dienste, um allein schon beim Zuschauer Spannung aufzubauen oder ihm eine (möglicherweise falsche?) Atempause zu gönnen.


Wenn man erst einmal in einem offenen Gelände gegen die Scheißer aus dem Weltall kämpfen muss, wird es ganz schön messy, denn unsere schwarzen Kumpels hüpfen von Decken zu allen möglichen Objekten in der Umgebung, sind flink und krabbeln flüssig und zielgerichtet über alles, was ihnen im Weg steht. Reaktion ist alles - und bloß nicht denken, hinter einem wäre es sicherer!
Glücklicherweise ist man häufig nicht allein, sondern kann auf sein Team bauen. Das ist auch vollkommen nötig, wenn da so ein Fünf-Tonnen-Xenomorph durch die Wand marschiert kommt. Es keimt im Kampf das Gefühl auf, dass man sich wirklich in einer Schlacht befindet und man nicht nur den Ripley-Klon darstellt, der im Alleingang die außerirdische Bedrohung massakriert - auch wenn wir wohl oder übel immer mal wieder dabei hilflos zugucken müssen, wie ein Waffengefährte dem Tod ins Auge blickt und verliert. Unterstützt wird das Teamwork noch durch on-the-fly-Ko-Op, wo schnell Freunde oder Unbekannte ins Spiel einsteigen können, um einen mit Maschinengewehren und Zielwasser unter die Arme zu greifen. Da lassen sich dann die wichtigen Selbstschussanlagen - wahrscheinlich der einzige Vorteil, über den die Menschheit im Kampf gegen die Kriecher verfügt - im doppelten Tempo aufbauen.

Ein bisschen schade ist nur, dass es zur Zeit noch so aussieht, dass das Budget, welches in Charaktere, Motion Capturing Atmosphäre und Animationen gesteckt wurde, ein wenig bei den Umgebungen fehlt, welche eckig und texturarm wirken. Aber vielleicht passiert da bis Frühling 2012 ja noch was? Ich habe auf jeden Fall einen Grund gefunden, mir die Film-Trilogie reinziehen zu wollen. Rian

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