Adidas miCoach

(Artikel)
Haris Odobašic, 18. August 2011

Adidas miCoach

Anspruchsvolles Training nicht nur für Couchpotatoes

Auch wenn Ubisofts Your Shape: Fitness Evolved ein guter Titel war, hatte es doch ein paar gravierende Probleme. Beispielsweise, dass die Trainingsprogramme eigentlich nur für Frauen oder Übergewichtige geeignet waren und ernsthaften Athleten keine wirklichen Trainingspläne und Übungen bieten konnten, die auf dem nötigen Niveau waren. Und eigentlich gibt es noch Applikation im Bereich der Konsolensoftware, die es schaffen könnte, auch ernsthafte Athleten anzusprechen. Auftritt Adidas!

Mit der miCoach-Reihe bezeichnet Adidas einerseits einen Coaching-Service über die miCoach-Webseite, die für Athleten personalisierte Trainingspläne generiert, und andererseits eine Sammlung von Sensoren, beispielsweise für Herzrate oder Schrittlänge, die es nicht nur ermöglichen den Fortschritt bei diesen Trainingsplänen akkurat nachzuverfolgen, sondern auch per Audio dem geneigten Sportler Coaching anbieten, beispielsweise mit Aufforderungen langsamer zu werden, wenn seine Herzrate zu hoch steigt beim Training. Um ihren bestehenden miCoach-Trainings-Service zu erweitern ist nun auch geplant ein Spiel für Playstation 3 und Xbox 360 herauszubringen.

Dabei ist man sich bei den Entwicklern darüber im Klaren, dass Training vor der Konsole nicht in der Lage ist, mit ernsthaftem Training draußen oder im Fitness-Studio zu konkurrieren, weswegen Adidas miCoach eher das Training unterstützen als ersetzen soll. Wer mit Hilfe der miCoach-Sensoren also draußen beispielsweise sein Fussball-Training hat aufzeichnen lassen, wird in der Lage sein Zuhause die Ergebnisse zu synchronisieren und sie somit direkt in den Trainingsfortschritt einfließen zu lassen.

Der Hauptpfeiler von Adidas miCoach ist dabei die Zusammenarbeit mit Weltklasse-Athleten, die einem im Spiel überall begegnen und einen durch das Training führen. Dabei wurde darauf geachtet, dass man nur relevante Übungen einbaut, die auch wirklich im Training dieser Top-Sportler eine Reihe spielen. Das Ziel: nicht etwa Fitness oder Ausdauer verbessern, sondern gezielt trainieren, um in einer der sechs gezeigten Sportarten besser zu werden.

Selbstverständlich wird es auch soziale Integration geben. Neben der Verbindung zur miCoach-Webseite wird man auch in der Lage sein, auf Facebook, Twitter und Co. von seinen Trainingserfolgen zu berichten. Auch das letzte Bisschen Gamer-Herz im gestählten Athleten-Körper soll aber angesprochen werden, indem man Leaderboards und ähnliche E-Pen-Vergleiche unterstützt.

Auch wenn wir nur eine sehr frühe Pre-Alpha Build sahen, wirkte Adidas miCoach schon vielversprechend. Man sieht zu jeder Übung die echten Athleten, von denen man mehr als 10 für Sportarten wie Fussball, Basketball oder Tennis verpflichtet hat. Dabei setzt miCoach nicht auf Computer-Animationen, sondern es werden richtige Videos gezeigt, die aber dank Greenscreen-Technologie so angepasst wurden, dass es aussieht wie als wenn Kaká von Real Madrid oder Anna Petkovic direkt neben euch ihr Workout absolvieren würden. Unterschiedliche Kamera-Perspektiven ermöglichen es, dass man genau sieht, wie einzelne Bewegungen ausgeführt werden müssen. Außerdem sprechen die Athleten auch zu euch, korrigieren Körperposition oder erklären euch, wieso welche Bewegung gut ist, nicht nur von einem gesundheitlichen Standpunkt aus, sondern auch was für einen Vorteil dies bei der Ausübung der Sportart an sich hat. Als kleinen Bonus kann man auch mit Trainingserfolgen kurze Videos der Sportler freischalten, "Master Classes" genannt, in denen sie das ein oder andere Geheimnis bezüglich ihres Trainings oder ihres Erfolges auf dem Sportplatz preisgeben.

Ich gehöre jetzt als Gelegenheits-Jogger nicht direkt zur Zielgruppe von miCoach, aber es ist offensichtlich, dass die Macher ihr Handwerk verstehen und sehr viel Wert darauf gelegt haben, dass man hier ein möglichst authentisches Produkt entwickelt, das auch wirklich von richtigen Sportlern genutzt werden kann. Eine der wichtigsten, ungeklärten Fragen wird aber sein, inwieweit man Nutzen aus miCoach ziehen kann, wenn man nicht auch die miCoach-Sensoren besitzt. Bestehende Besitzer und die, die es noch werden wollen, sollten sich aber das Produkt auf jeden Fall vormerken. Evil

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19. April 2024 um 06:17 Uhr
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