Arx Fatalis

(Artikel)
Joshua Peters, 18. Mai 2011

Arx Fatalis

Wenn die Sonne nicht mehr so will wie man selbst

Ihr kennt das ja sicherlich: grad seid ihr noch im Charaktereditor und kurz darauf wacht Ihr in einer Gefängniszelle auf, habt kein Erinnerungen mehr und ein Mithäftling klärt euch erst mal über ein paar Dinge auf. Dann flüchtet ihr in die Kanalisation und schlagt euch mit Riesenratten, kurz darauf erfahrt ihr, dass ihr bei der Rettung der Welt mithelfen müsst. Gefühlt fängt auf diese Weise ungefähr jedes First-Person-RPG an. So auch Arx Fatalis. Im Prinzip unterscheidet sich das Spiel auch sonst nicht soooo sehr von seinen Genrekollegen (Naja, aber das macht ein Genre ja auch aus, nech?), es gab allerdings eine Sache, die ich z.B. bei Morrowind, Oblivion, Risen und Konsorten vermisse, die Arx Fatalis geboten hat.


Dazu allerdings später, kümmern wir uns erstmal ums Wesentliche. Die Sonne, der große Lichtspender am Himmel - sie ist nicht mehr. Das hat sich aber schon langsam abgezeichnet, also haben sich die Oberflächenbewohner unter die Erde verzogen, wo sie jetzt in Höhlen ihr Dasein fristen. Aufgrund der fehlenden Wärme ist die Oberfläche natürlich zugefroren, tot und unbewohnbar. Das Ganze mit der verschwundenen Sonne ist inzwischen auch schon ein bisschen her, die Leute haben sich also eingelebt. Zu finden sind hier aber nicht nur Menschen, sondern auch Goblins, Rattenmenschen, Trolle, Ylsiden (die Bösen!) und Viecher. Das war das Setting. Bei der Charaktererstellung gibt es vier Attribute: Strength, Mental, Dexterity und Constitution. Die machen halt, was sie in jedem RPG machen. Dazu kommen dann noch mal neun "klassenspezifische" Fähigkeiten, wie z.B. Schlösser knacken, außerdem dürfen wir uns eines von vier vorgenerierten Gesichtern aussuchen! Übrigens alle männlich.


Das Kampfsystem bietet eigentlich auch nichts Neues, allerdings zaubert es sich leicht anders als sonst, und zwar so, als hätte man das Spiel für den DS entwickelt: man muss Runen zeichnen. Diese kann man auch kombinieren für mächtigere Zauber.
Joa, und dann wär da noch die Story, welche nicht unbedingt die fesselndste ist, aber schon klar geht. Neben der Hauptstory gibt es noch zahlreiche Nebenquests, die man auch nach Belieben erfüllen kann. Wie ihr vielleicht bemerkt habt, gehe ich nur ganz grob auf all das ein, denn das ist zwar gut, aber im Grunde alles nichts Besonderes und man hat es schon häufig gesehen.
Was Arx Fatalis für mich besonders machte, war eine ganz andere Sache: Man konnte Dinge einfach tun. Hmm, ich habe hier rohes Fleisch - naja, mal kurz ins Feuer legen - oh, es ist gebraten! Mal Teig reinlegen - Oh Brot! Wie keine Feuerstelle da? Dann Fackel ich halt irgendwas ab! Hm, da ist eine Schmiede... ob ich wohl... oh, ja, es funktioniert! Ich habe jetzt Bock auf angeln, also crafte ich mir einfach mal eine aus 'ner Rute und Faden. Verdammter Goblin! Ich schneide deiner Leiche jetzt alle Gliedmaßen und den Kopf ab! Man konnte einfach mit so vielen Dingen in der Welt von Arx interagieren, die in anderen Genrevertretern einfach nur Deko sind, und das habe ich geliebt an dem Spiel. Zudem war die Atmosphäre sehr schön. Ich hatte sehr viel Spaß daran durch diese unterirdische, eingeengte, schlecht beleutete Welt zu laufen.

Also, Leute, wer diese Art von Spiel mag und Arx Fatalis noch nicht gespielt hat, sollte das tun. Arkane Studios hat jetzt im Januar übrigens nochmal einen Patch rausgebracht (neun Jahre nach dem letzten) und der Quelltext des Spieles ist nun OpenSource, was aber leider nich bedeutet, dass das Spiel umsonst ist. Kostet aber je nach Anbieter als Download nur noch 5-6€.

Auch Ihr - Jozu

Kommentare

AsgarZigel
19. Mai 2011 um 22:39 Uhr (#1)
Bei dem Spiel hatte ich ein besonderes aha erlebnis:
Ich wollte durch eine Holztür die verschlossen war, ich hatte weder Schlüssel noch Dietrich. Aus Frust schoss ich einen Feuerball auf die Tür und... sie ging einfach kaputt.

I was like: what D:

Hätt ich das nur früher gewusst... xD

Aber ja, tolles Spiel, nur wie jedes RPG sooooo lang dass ich auch das nicht mal annähernd durchgespielt habe.
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25. April 2024 um 19:37 Uhr
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