God Hand

(Artikel)
Benjamin Strobel, 29. März 2008

God Hand

Bam Lee goes Wild West!

Dies ist wieder eines dieser Spiele. God Hand - darauf hat niemand gewartet, kaum einer kennt es, aber wer es erst gespielt hat, der liebt es. Neben einer bizarren Story und einem Sack voll Videosequenzen, gespickt mit WTF-Effekten und WTF-Charakteren, ist das Prinzip des Spiels abgöttisch simpel: Schlagen, schlagen, schlagen. Cowboys schlagen, untote Cowboys schlagen, Untote schlagen, die aus totgeschlagenen Köpern toter Cowboys oder toter untoter Cowboys auferstehen. Oder war das jetzt zu kompliziert? Dann merkt euch einfach nur: Schlagen.

Du meinst also, nur weil dir ein paar dämonische Strolche den Arm abgerissen haben, kann es nicht mehr schlimmer kommen? Da liegst du aber gewaltig daneben. Die Dame, die du vor Ihnen gerettet hast, hat dir nun eine der legendären God Hands als Ersatz geschenkt - die ultimative Nahkampfwaffe. Jeder untote Bandit mit einem Cowboyhut, jeder verdammte Dämon und Zirkusfreak in der Prärie will dir dafür nun ans Leder. Viel Spaß bei den Prügelorgien in Hackfressenhausen!
Eine Einführung in das Geschehen oder - was auch nützlich wäre - die Knopfbelegung bietet das Spiel in keinster Weise. Eine vollkommen nutzlose Sequenz zu Beginn des Prügelabenteuers beinhaltet nur den wichtigen Satz des Hauptcharakters zu seiner Freundin: "Die Feinde da sind echt sexy, viel mehr als du. Ich hau die jetzt." - Und dann sitzt man da mit seinem PS2-Controller, schlägt auf seine Feinde und alle Tasten gleichzeitig ein. Okay: Linker Stick bewegen, rechter ausweichen. Gemerkt. Drei Tasten zum Schlagen - gut! - gemerkt. Eine Schultertaste löst eine Drehbewegung um 180 Grad aus (Ja, da haben wohl ein paar Capcom-Heinis die Resi 4-Kamera reingemischt. Ob das den Clover Studios aufgefallen ist?). Die andere Schultertaste friert das Geschehen ein und aktiviert ein Menü, in dem man sich eine von vielen vernichtenden Angriffen aussuchen kann, die alle schnittig in Szene gesetzt und früchterlich gemein sind. Leider verbrauchen sie auch spezielle Orbs und davon hat man nur zwei. Na ja, und die halten nicht sehr lange, wenn ihr versteht, was ich meine. Aber niedergedroschene Feinde hinterlassen zur (Schaden-)freude des Spielers wieder neue davon.

So, jetzt geht's in die Spieltiefe. Die Angriffe auf den drei Schlagtasten lassen sich frei auswählen und belegen. Zu Anfang stehen einem nur ein paar lasche Faustschläge und Fusstritte zur Verfügung, doch das Besiegen von Feinden schaltet neue Techniken frei, die sich zu Kombinationsangriffen aneinander reihen lassen. Roundhousekicks, Uppercuts, Blockbrecher, Sprung- und Drehkicks, betäubende Angriffe, schleudernde Angriffe, Luftangriffe und solche, die eure Feinde in den Boden stampfen oder von einem Ende der Karte ans andere katapultieren. Die Liste dieser beschaulichen Tätigkeiten könnte ich ewig fortsetzen, es ist einfach zu herrlich. Bam Lee wäre stolz!

Bam!
Das kann man in God Hand zwar nicht machen, passt aber trotzdem.
Dann lassen sich noch Gegenstände wie Holzbretter, Kisten, Eisenstangen und explosive Fässer aufsammeln und dem Feind in die Fresse schmettern. Und nicht zu vergessen: Die Actiontaste. Mit dieser lassen sich bestimmte Angriffe (stilvoll) kontern, Griffe bei betäubten Feinden ausführen oder auch am Boden liegende, vollkommen wehrlose Feinde niederstampfen. Doch da sie so wehrlos nicht bleiben, braucht man sich nicht zu schämen. Vor allem nicht bei einer Stampfrate von 5 Tritten pro Sekunde.
Und jetzt kommt der Hammer. Mit jedem Schlag, bestenfalls längeren Kombinationen, füllt sich die Kombo-Anzeige. "Oh ja", denkt sich der verwöhnte Spieler, "Die will ich voll kriegen!" - Dann der Schock: Es braucht mehrere Dutzend Kombos, um sie halb aufzuladen, doch nur zwei feindliche Treffer machen die Mühe wieder zunichte. Das ist die reinste Sisyphus-Arbeit. "Aber das lohnt sich ja sicher", denkt man als geschulter Spieler weiter. Pah! Denkste! Erreicht man das nächste Level gerade so mit wunden Daumen wird man damit belohnt, dass die Spielschwierigkeit ansteigt! Feinde sind zäher, klüger, schneller und jeder Treffer kostet noch mehr Lebensenergie als ohnehin schon. Einziger Trost: Am Ende eines Levels ist der Bonus höher. Der Haken ist nur, dass man auf einem höheren Kombo-Level das Ende eines Abschnitts wohl nicht zu Gesicht bekommen wird. Ich meine, nicht als normaler, sterblicher Spieler...

Insgesamt ist das Spiel phänomentalös! Sinnloses Rumprügeln in Wildwest-Manier mit Feinden, die Durch Türen und gegen Häuserwände fliegen! Dumme Sprüche eines schäbigen Helden! Weitere bizarre Charaktere, die verrückte Dinge tun! Keine geistige Belastung durch verworrene Handlungsstränge! Und Kombo um Kombo Feinden auf die Gosche boxen! BAM! Nex

God Hand wurde auf der PS2 getestet. Für den Test hat sich der Redakteur das Spiel selbst gekauft.

Kommentare

heilerderwelten
Gast
15. Januar 2012 um 20:41 Uhr (#1)
hm...God Hand?

Was Guts wohl sagt,
wenn der mitkriegt, dass Griffith ein eigenes Spiel hat... ^^
Rian
16. Januar 2012 um 16:06 Uhr (#2)
Oh Gott, für die Referenz musste ich tatsächlich googlen, auch wenn ich mit einem gelungenen Verstandwurf - 2 vielleicht drauf gekommen wäre. xD
heilerderwelten
Gast
16. Januar 2012 um 18:46 Uhr (#3)
hehe...BERSERK war gemeint...der BESTE MANGA DES MULTIVERSUMS ^^
Jozu
17. Januar 2012 um 15:07 Uhr (#4)
Ist das nicht das mit den nackten, muskelbepackten Männern die sich gegenseitig verprügeln?
heilerderwelten
Gast
17. Januar 2012 um 16:00 Uhr (#5)
klingt ein bisschen wie wrestling ^^
Gast
29. März 2024 um 10:36 Uhr
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