I <3 Peter Moore

(Artikel)
Haris Odobašic, 06. Juli 2008

I <3 Peter Moore

Wieso gingst du von uns?

SegaBase hat übrigens einen höchst informativen Artikel über Peter Moores Rolle in der kurzen Geschichte der Dreamcast.
Microsoft hatte es mal richtig gut. Denn, im Gegensatz zu Donkey Kong mit den krassen Haaren und dem lügenden Giftzwerg aus Japan, hatte Microsoft eine wirklich sympatische PR-Person. Und das sage ich nicht etwa, weil Peter Moore mich rund acht Jahre meines Zockerlebens begleitet hat und schon in Sega-Zeiten maßgeblich dafür verantwortlich war, dass die Dreamcast kein kolossaler Misserfolg wurde, sondern weil er ein wirklicher Sympathie-Träger ist.

Könnt ihr euch beispielsweise vorstellen, dass ein Ken "Tausendjähriges Sony-Reich" Kutaragi jemals die Konsole eines Gegners hypen würde? Peter Moore hat es getan: Er empfahl Leuten, sich eine Wii zu holen. Naja, okay, PS3 ist auch der direktere Feind. Und auch sonst gab es von ihm weniger PR-Bullshit als von Pressefritzen gewohnt. Was nicht heißen soll, dass nicht Peter auch gerne mal alles etwas hinbog, ABER wenn es mal Fehler gab, gestand er sie auch ein. So gab Moore, wenn auch etwas verspätet, in einem offenen Brief zu, dass Microsoft beim Red Ring geschlampt hat. Meint ihr, irgendjemand Wichtiges von Sony wird sich für die auftretenden Probleme mit Firmware 2.40 entschuldigen? Ich halte dagegen.


Der geilste rechte Arm der Welt!
Und auch auf der Bühne hatte Peter Moore eine unheimliche, fast jobbs-eske Ausstrahlung, die jede Microsoft-Pressekonferenz zu einem unterhaltsamen Event machte. Wir erinnern uns an seine Tattoo-Enthüllungen. Und dann bedenke man, dass sein Halo 2-Tintengespritze echt ist. Sowas nennt man berufliche Hingabe!

Und darum war ich umso trauriger, als er letztes Jahr beschloss zu EA zu wechseln -- wir vom DPad vermuten ja ganz stark, dass es sich um einen Erpressungsvorfall handelt, auch wenn offiziell behauptet wird, er bekäme seine doofe Familie nicht oft genug zu Gesicht. Na und? Itagaki quält seine Kinder auch regelmäßig und ist trotzdem noch badass. Wenn man in der Videospielbranche arbeitet, gehört das zum Beruf! Das kann die Antwort also nicht sein!

Doch vor allem ist das für Microsoft ein schwerer Schlag gewesen, denn Peter Moore war eine Person, die sowohl bei Journalisten als auch bei Fans beliebt war. Wirklich beliebt. Was man an den vielen Reaktionen erkennen konnte, als Peter Moore seinen Abschied bekannt gab. Und nun steht die E3 vor der Tür: Am 15. Juli ist es soweit. Die drei großen Konsolenhersteller werden ihre Massenaudienzen abhalten und damit auch die Zielsetzung für die nächsten Monate festlegen. Und während bei Nintendo sicherlich wieder eine Mischung aus Fils-Aime, Satoru Iwata und Shiggy herumhüpfen wird und Sony ebenfalls eine erprobte Truppe am Start hat, sieht es bei Microsoft düster aus. Die letzten wichtigen Pressekonferenzen wurden alle von Moore geleitet und auch ein Auftritt von Cliffy B. Dem Cliffster wird nicht darüber hinwegretten können, dass Microsoft zur Zeit scheinbar -- außer vielleicht Shane Kim -- keine erfahrene Person in ihren Reihen hat, um die Konferenzen mit vertrauten Gesichtern zu leiten. Dennoch hoffe ich das Beste, aber so ein Überraschungsauftritt von Peter Moore wäre dennoch was Schönes. Evil

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28. März 2024 um 12:01 Uhr
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