Dominion

(Artikel)
Haris Odobašic, 14. April 2011

Dominion

Wettrennen um die Provinzen

Normalerweise hat man bei den gängigen Kartenspielen wie Magic oder Yu-Gi-Oh! ein Deck, das progressiv abgebaut wird. In Dominion fängt jeder mit den gleichen zehn Karten an und kann sich dann Zug für Zug Karten kaufen, um sein Deck aufzubauen. Möglich gemacht wird dies dadurch, dass der Ablagestapel, anders als in den meisten Spielen, nicht das übliche Ende im Leben einer Karte repräsentiert, sondern einfach, wenn man keine Karten mehr ziehen kann, gemischt und dann als neues Ziehdeck eingesetzt wird.

Dabei hat jeder dieselbe Auswahl: drei Punktekartenstampel, drei Geldkartenstapel und zehn Aktionskartenstapel stehen in der Mitte und warten nur darauf, dass ihr euch bedient. Die Punkte- und Geldkarten bringen das, was ihr Name euch schon sagt, während ihr Aktionskarten ausspielen könnt, um von ihren Effekten zu profitieren. Diese reichen vom simplen "Zieh weitere Karten" bis hin zu Angriffen auf andere Spieler, die beispielsweise gezwungen werden, gering nützliche Punktekarten oben auf ihr Deck zu legen und damit schon früh wissen, dass sie im nächsten Zug wenig anrichten können. Zu Ende ist das Spiel, wenn entweder vier beliebige Kartenstapel leer sind oder alternativ der Stapel mit den Provinzkarten, die teuersten und dementsprechend am meisten Punkte bringenden Karten, leer ist. Danach werden die Punkte zusammengezählt und der Gewinner bestimmt.

Ein typischer Zug läuft so ab, dass man erst eine Aktion ausführen kann, also eine Aktionskarte von der Hand ausspielt, danach einen Kauf frei hat, um seinem Deck eine weitere Karte hinzuzufügen, und schließlich seine Handkarten sowie gespielte und gekaufte Karten auf den Ablagestapel legt. Danach zieht man entweder fünf neue Karten vom Deck oder mischt bei Bedarf den Ablagestapel, um ein neues Deck zu haben und dann zu ziehen.


Klingt simpel, kann es aber ganz schön in sich haben, da es Aktionskarten gibt, die einem beispielsweise ermöglichen, mehr Aktionen oder Käufe durchzuführen sowie weitere Karten zu ziehen. Es ist also kein Wunder, wenn in einem fortgeschrittenen Spielzustand jemand mit geschickter Kartenzusammenstellung sein Deck komplett leerzieht und irgendwann seinen Zug beenden muss, weil alle Karten, die er hat, einfach schon ausgespielt sind.

Doch nicht nur wegen den Combo-Möglichkeiten ist die Deckzusammenstellung bei Dominion sehr wichtig, die gesamte Spielstrategie hängt davon ab, welche Karten ihr kauft. Wenn ihr früh auf minderwertige Punktekarten setzt, kann euch das vielleicht am Anfang einen Vorsprung bringen, aber da Punktekarten normalerweise auch eben nur Punkte liefern können, lauft ihr Gefahr, irgendwann eine Hand zu ziehen, die nur aus diesen Karten besteht und könnt dann in eurem Zug dementsprechend wenig ausrichten. Genauso müsst ihr überlegen, ob ihr euch bessere Geldkarten kauft. Diese braucht ihr, um alle anderen Karten kaufen zu können und auch wenn es anfangs etwas befremdlich wirkt, sechs Geldeinheiten auszugeben, um eine Karte zu kaufen, die drei Geldeinheiten produziert, macht es spätestens dann Sinn, wenn ihr durchrechnet, dass ihr mit den einfachsten Geldkarten, die genau eine Geldeinheit produzieren, bei einer normalen Hand maximal fünf Geldeinheiten ziehen könnt, was wieder für die meisten richtig guten Karten nicht mehr ausreicht. Wenn ihr hingegen fleißig Goldkarten kauft (die besten Geldkarten, welche drei Einheiten produzieren), steigt eben auch die Wahrscheinlichkeit, diese zu ziehen und damit mehr Kaufkraft zu haben.

Neben einer Onlineversion gibt es auch eine PC-Version, die gegen bis zu fünf Computergegner gespielt werden kann.

Dominion ist kein Trading Card Game, spielt sich aber, je weiter man im Spiel fortschreitet, immer mehr so dank des Kniffs, dass man sich sein Deck mit der Zeit selbst zusammenstellt. Da die Auswahl der zehn Aktionskartenstapel in der Regel zufällig bestimmt wird und das Standardspiel alleine schon mehr als 20 bietet, kann man sich auch nicht unbedingt vorbereiten, was das Spiel auch für Einsteiger brauchbar macht, da man nicht damit rechnen muss, direkt von irgendwelchen Profistrategien vernichtet zu werden. Und da es mittlerweile einige Add-Ons gibt, die man fast beliebig untereinander mischen kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit denselben zehn Aktionskarten spielen wird eher unwahrscheinlich, was für Abwechslung sorgt und eine hohe Langzeitmotivation bietet. Evil

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Themengebiet - Was ist hier los? Brettspiele? Auf dem DPad? So ein Schwachsinn. Das ist doch kein Videospiel! Also früher, da hatten Videospiele-Journalisten noch Ehre. Integrität! Da hätten sie nicht einfach in einer lahmen Woche über irgendein Brettspiel geschrieben, das ihnen zugeflogen ist. Wahrscheinlich auch noch in der Stadtbücherei vom Grabbeltisch abgegriffen, wie? Naja, was soll's. Immerhin ist es noch ein Spiel. Nicht so wie wenn Kotaku über Anime schreibt.
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