Heroes of Might and Magic V

(Artikel)
Rian Voß, 17. März 2011

Heroes of Might and Magic V

The wait is over, the wait begins

Heroes of Might and Magic ist eine tolle Serie, die man optimal im Singleplayer spielen kann, weil sich die eigenen Züge schnell aneinanderreihen (die CPU weiß, was sie macht), allerdings wird HoMaM (oder MaMH mit der sechsten Iteration und dem Titel Might and Magic: Heroes) auch klassisch im LAN oder gar am selben Bildschirm per Hotseat ausgefochten. Da wir beim diesjährigen Ebirucome eine Menge Zeit mit HoMaM 5 verbracht haben, möchte ich euch gerne einmal die Vor- und Nachteile der drei möglichen Multiplayer-Setups näher legen und ein paar Vorschläge zum Zeitvertreib bis zum nächsten eigenen Zug hervorbringen.

Aber noch einmal kurz eine Info für Leute, die von HoMaM nichts wissen: Heroes ist ein rundenbasiertes Strategie- und Abenteuerspiel, bei dem man mit seinen am Start gelieferten und angeheuerten Helden die Weltkarte erkundet, die Helden auflevelt, nützliche Gebäude erobert, Schätze sammelt, Produktionsgebäude in eigenen Städten kauft und aufwertet und mit seinen Armeen Monsterhorden und gegnerische Helden bezwingt - dabei muss man ein starkes Auge für Einheiten- und Risikomanagement haben, denn neue Truppen gibt es erst nach einer Woche, also sieben Runden. Spielt man solo, dann mag das kein Zeitaufwand sein, hat man allerdings drei oder vier Freunde, die alle nacheinander ziehen, dann möchte man doch die Woche über schon was unternehmen und nicht seine ganze Armee am ersten Tag verlieren und bis zum nächsten Montag auf den Beenden-Button klicken. Wobei das eure Mitspieler sicherlich freuen würde, die kämen dann häufiger dran.


Der Hotseat
Zu einer Zeit, wo jeder Nicht-PC-Guru allein durch das Denken an eine Mehrfach-IPX-Verbindung nachts Albträume bekommen hat, war der simple Hotseat-Modus der reinste Seelenbalsam: Ein Spiel installieren, fertig. Ganz ohne Netzwerkprobleme - übrigens eine Sache, über die sich Konsolenspieler bis zur Implementierung des LAN-Ports in aktuellen Konsolen immer lustig gemacht haben. Ich würde eigentlich gerne immer noch bei vielen PC-Spielen heutzutage einen Splitscreen-Modus willkommen heißen, brrrr. Hat ja schließlich auch nicht jeder die Möglichkeit, seine Freunde dazu zu überreden, Geld für diese oder jene Software auszugeben, damit man den Kram legal auf jedem Rechner im Netz hat.
Der Hotseat-Modus bei HoMaM bringt seine Vorteile in der Simplizität: Ein HoMaM, ein Rechner, bis zu sieben Mitspieler. Das hat schon bei Worms geklappt, das klappt auch bei Ubisoft-Spielen. Das offensichtliche Problem ist, dass selbst der elaborierteste Schutz nicht gegen Bildschirmgucker hilft. Einheitenstandorte, erkundete Karte, herumliegende Rohstoffe - alles kann man bei seinen Mitspielern einsehen. Für manche ist das okay, aber vielen nimmt es den Spaß, wenn das Überraschungselement so total wegfällt. Die einzige Abhilfe können da nur mündliche Abkommen bieten: "Keiner guckt dort hin, außer dem aktiven Spieler. Wenn der auf den Knopf drückt, muss er sofort weggucken!"

LAN mit Geist-Modus
Seit HoMaM 5 unterstützt die Serie den Geist-Modus, bei dem man während eines gegnerischen Zuges einen Geist steuert, der verschiedene Fähigkeiten besitzt: etwa kann er feindliche Produktionsstätten verfluchen, damit diese weniger pro Tag einbringen, die Attribute von Helden senken oder neutrale Monster bespuken, so dass sie gegen einen Feind mächtiger werden - und es gibt sogar eine Chance, dass ein bespukender Spieler die Monster im Kampf übernehmen darf! Das klingt zwar alles sehr witzig, allerdings ist das Geistersein nicht viel mehr als eine nette Dreingabe, da ein Geist keine Rohstoffe erbeuten kann und meistens muss man mit einem von denen ohnehin sein Hometurf bewachen, damit kein anderes Gespenst dort Unsinn treibt. So kommt es häufig nur, dass man alle Bewegungspunkte des Geistes für das Leveln ebenjenen opfert und damit hat man dann nur ein paar Sekunden Beschäftigung gehabt. Auch nicht das Gelbe vom Ei.

LAN ohne Geist-Modus
Der richtige Wartemodus ist allerdings der übliche LAN-Modus - und gleichzeitig auch der spaßigste und fairste. Es gibt selbstverständlich keine Bildschirmgucker, da alle ihren eigenen Screen besitzen, aber warum soll die Warterei gerade toller sein, wenn man auch herumspuken könnte? Na, ganz klar weil man während der Wartezeit ganz viele andere Sachen machen kann! Und wenn man dann doch mal wieder in HoMaM dran ist (das kann ja so an die zehn bis zwanzig Minuten dauern bei vier Spielern), dann macht man seinen Stuff, kämpft ein bisschen, plant ein bisschen und weiter geht's mit der Nebenbeschäftigung. Die Spitze des Eisberges: Nach fünf Stunden Spielzeit ist es einem auch egal, wer gewinnt, und keiner ist böse, wenn nach weiteren fünf Stunden irgendjemand endlich zum Sieger wird. Es klingt gequält, das ist es auch, aber es macht auch Spaß. Und wenn man, wie wir beim Ebirucome, auch die richtige Alternativbeschäftigung hat, hat man bald eine gute HoMaM-Routine raus und alle sind glücklich. Was haben wir nebenbei gemacht?

Nex war schon seit Tagen dabei, seinen Marvel VS. Capcom 3-Skill in die Höhe zu treiben, also hat er die meiste Zeit im Herausforderungsmodus schwierige Kombos gelernt (ehrlich, ich will erst wieder gegen ihn kämpfen, wenn sein Skill ein bisschen runtergekühlt ist) und hat ab und an Galactus mit allen möglichen Charakteren im Arcade-Modus verprügelt. Ich schätze mal, dass ihm nicht mehr viele Endings bis zum Achievement fehlen. Wenn er nicht MvC gespielt hat, dann mussten bunte Tiere im neuen Pokémon White/Black hochgezüchtet werden.

Jozu hat sich ebenfalls die neuen Taschenmonster zugelegt, hat dabei aber noch viel Wert darauf gelegt, die Redaktion mit mehreren Staffeln Robot Chicken und verschiedenen Animes auf ein kulturelles Niveau anzuheben. Sein Kommentar nach der zehnten Folge Strike Witches: "Ich hätte es sonst nie gesehen und nun kann ich rechtmäßig von mir behaupten, dass ich Strike Witches geguckt habe." Na, wenn das nicht was für den Lebenslauf ist!

Evil war die meiste Zeit hinter seinem großen Monitor versteckt und war bei unserem Gamer-Layout der einzige, der bei allen anderen im toten Winkel saß, deswegen musste ich ihm einfach glauben als er mir sagte, er würde Pro Evolution Soccer spielen. Ich schätze mal, dass er sein geliebtes Arsenal auf Welttournee schickte und acht oder neun Spiele in Echtzeit abhielt.

Ich dagegen musste ein bisschen der Nostalgie fröhnen und Achievements in meinem geliebten Beyond Good & Evil HD verdienen. Habe ich auch gemacht, denn unsere Runde HoMaM hielt lange genug, um das Spiel mit allen zweihundert Punkten komplett durchzuzocken - dabei habe ich mich nicht mal sonderlich beeilt. Ab und zu war mir zwischendurch aber auch zu viel des Guten (und Bösen) und ich habe zu Jozus Robohühnchen rübergeschielt.

So viel zu unseren bisherigen Nebenbeschäftigungen, allerdings haben wir für kommende Ebirucomes/-Kills noch den absoluten Runden-Overkill geplant, denn da wird neben Heroes auch gleich noch ein Match Advance Wars und ein Spiel Mehrspieler-Briefschach abgehalten. Möge der Beste gewinnen! Rian

Kommentare

TimTrick
Gast
21. Dezember 2020 um 14:22 Uhr (#1)
I love "Heroes of Might and Magic", excellent stuff - Tim Trick
Gast
18. April 2024 um 11:15 Uhr
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