Marvel VS. Capcom 3

(Artikel)
Benjamin Strobel, 08. März 2011

Marvel VS. Capcom 3

Assholefucking-Rape-Explosion of Awesomeness

Elf Jahre nach dem Erscheinen von Marvel VS. Capcom 2 haben sich der Comic-Verlag und die Entwicklerschmiede wieder zusammengesetzt für einen dritten Teil: Fate of Two Worlds. Durch den Sprung von 2D nach 3D hat sich nicht viel geändert: Marvel VS. Capcom ist immer noch bitchig, kackschwer und vollkommen imbalanced. Und hier erfahrt ihr, warum das auch gut so ist!

Viele mögen sich beschweren, dass der Character-Roster von 56 auf 36 geschrumpft ist, aber eigentlich ist das auch verständlich. Schließlich hat sich seit Teil zwei einiges verändert, Capcom hat eine ganz neue Fighting-Engine und außerdem will man ja noch Geld mit DLCs verdienen. Außerdem hatte man bei MVC2 sowieso das Gefühl, dass die Marvel-Sparte am Ende einfach mit X-Men aufgefüllt wurde, bis man genauso viele hatte wie auf der Capcom-Seite. Und am Ende fehlen mir nur zwei Chars wirklich: Venom und Mega Man- Zero ist zwar cool, aber hey, kein Mega Man? Please. Und Spider-Man braucht ja wohl einen angemessenen Erzfeind! Übrigens ist die Spinne auch ein ziemlicher Stinker, wenn er mal seine langen Combos auspackt. Aber das ist eine andere Geschichte.


Worum geht es in Marvel VS. Capcom? Das Crossover bietet euch 18 Charaktere je aus dem Marvel- und dem Capcom-Universum. Ihr wählt drei harte Recken aus und steigt dann 3on3 in den Ring. Während des Kampfes könnt ihr auf Knopfdruck jederzeit die Kämpfer wechseln oder kurz für eine Support-Aktion dazuholen (in der Regel ein kleiner Angriff/Schuss). Es gibt drei klassische Schlagtasten (Leicht, Mittel, Hart) und einen Launch-Button, der den Feind in die Luft befördert. Neben der Möglichkeit Special-Moves (fiese Kicks, Projektile und andere Gemeinheiten) abzufeuern, geht es vor allem darum, stinkende und unabbrechbare Combos in die Wege zu leiten und sein Gegenüber damit in Grund und Boden zu rapen. Der Launch-Button bekommt dabei eine ganz zentrale Funktion: Nachdem ein Kämpfer damit in die Luft befördert wurde, kann man schnell hinterher springen, um eine Air-Combo zu starten. Diese sind besonders gemein, da man in der Luft die meiste Zeit ziemlich wehrlos ist. Zu allem Überfluss kann man Air-Combos auch noch chainen, indem man währenddessen die Charaktere auswechelt und am Ende am besten noch eine Hyper-Combo raushaut. Energieleiste? Weg.


Hyper-Combos funktionieren im Grunde wie einfache Special-Moves (Vierteldrehung, Dragonpunch, etc.), nur dass man hier zwei Angriffstasten zusammendrückt. Und sie kosten eine Hyper-Combo-Leiste. Davon kann man bis zu fünf Stück sammeln, indem man entweder ordentlich gibt oder wenn man nehmen muss. Für drei Leisten kann man nochmal den extraharten Rape auspacken. Allerdings sollte man dann auch treffen, sonst ärgert man sich, alle drei Balken auf einmal verfeuert zu haben. Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit von einem Hyper-Combo-Crossover. Dafür tun sich dann alle drei Team-Mitglieder zusammen und holen alles aus ihren Schläuchen. Das ist in der Regel dann ziemlich schmerzhaft.

Und wo wir gerade bei schmerzhaft sind: Natürlich gibt es einen umfangreichen Online-Modus. Neben Player Matches und Ranked Matches kann man auch eigene Lobbies eröffnen oder besuchen, indem die entsprechenden Mitspieler abwechselnd gegeneinander antreten. Allerdings hat man online mit ganz neuen Problemen zu kämpfen. Akuma ist beispielsweise der absolute Liebling aller Corner-Rape-Fetischisten. Der Junge hält zwar nichts aus, aber er kann verdammt nochmal austeilen. Und wenn man in der Ecke dann zum fünften Mal seinen Spinning-Kick fressen muss, bekommt man langsam eine subtile Wut gegen Akuma. Zumal man quasi in jedem Match wieder gegen ihn spielen muss. Diese verfluchten Akuma-Stinker! ICH HASSE SIE. Und wenn man sich seinen nervigen Fuß mit Magnetos Energiestrahlen vom Leib halten möchte, bekommt man gleich Hatemails und wird als Projektilspammer beschimpft. Ist fünf mal Akumas Fuß etwa kein billiger Sieg? Ich denke doch. Und dann über Projektile weinen. Aber man muss halt online spielen, um einen großen Teil der Achievements zu sammeln.


Zum Glück kann man sich im Offline-Modus ein bisschen von diesen Rape-Eskapaden erholen. Aber nicht so sehr. Wenn man nicht grad wie eine Muschi den Schwierigkeitsgrad auf leicht herunterstellt, ist MVC3 auch gegen CPU-Gegner eine Herausforderung. Der Arcade-Modus steigert sich mit allen sechs Kämpfen akkurat in der Schwierigkeit, auf Very Impossible Hard wird es aber spätestens ab Kampf drei ziemlich ungemütlich:

"Oh ich bin einer Combo. Kann ich da mal... eh... also ich würde jetzt gerne... kann ich das blocken? Moment, jetzt aber... ich komme da doch... eh... komm ich da raus? Okay, jetzt... ich bin tot."

Obendrauf kommt dann der Bosskampf, der auch nicht grad mit fairen Mitteln arbeitet. Falls ihr den Spoilern ausweichen konntet, möchte ich euch noch nicht verraten, wer der große Stinker am Ende ist, aber es ist definitiv groß und stinkig. Manchmal haut der einfach Strahlen raus oder fast-unblockbare Angriffe, die dann zu Instant-Kills werden. Aber es ist schaffbar. Mit etwas Jammern und Schreien zumindest.


Leider wird das Durchspielen des Arcade-Modus nicht mit einem vollwertigen Video-Ending belohnt, sondern nur mit zwei Bildern und ein bisschen Text. Der ist zwar meistens witzig, aber insgesamt finde ich das schon etwas enttäuschend für ein Spiel, das ein so großartiges Opening-Video vorausschickt. Dafür gibt es insgesamt einen riesigen Sack voller Unlockables: Charkter-Modelle, Biographien, Artworks, die Endings und natürlich ein paar versteckte Charaktere. Zudem kann man sich verschiedenen Titel verdienen, indem man bestimmte Bedingungen erfüllt (soundso viele Hyper-Combos, erstmals Air-Combo-Crossover ausführen, etc.) - diese kann man dann auch als Aushängeschild für sein Kämpfer-Profil benutzen und online ordentlich rumprotzen. Zudem führt das Spiel ausführliche Statistiken über das Online- und Offline-Spielvehalten

Wenn ihr euch MVC3 zulegen wollt, müsst ihr eines wissen: Das Spiel ist unfair konzipiert. Das gehört so. Es gibt fiese Attacken und unfaire Charaktere, die einfach über sind. Damit muss man sich abfinden. (Und wenn man mal ein Erfolgserlebnis nach einer langen Rape-Streak braucht, kann man auch mal darauf zurückgreifen) Ich habe in MVC3 einen der interessantesten und motivierensten Beater seit Langem gefunden und kann es jedem nur empfehlen. Die Vielfalt der Spielmodi und die Aussicht auf DLCs versprechenen einen hohen Widerspieltwert! Aber gebt Acht auf eure Daumen, nach meiner ersten Session MVC3 hatte ich Blasen vom Dragonpunch. Verdammtes 360-DPad! Nex

Kommentare

Rian
08. März 2011 um 20:36 Uhr (#1)
Er ist süchtig nach dem Spiel. Als ich mal gegen Nex eine Runde gespielt habe, hat sein Daumen angefangen stark zu bluten. Kein Scherz.
Jozu
08. März 2011 um 21:27 Uhr (#2)
Es ist witzig, weil es wahr ist xD
Ben
09. März 2011 um 15:54 Uhr (#3)
Gerade wurde auch der Releasetermin für Jill Valentine (Resident Evil, Capcom) und Shuma-Gorath (Doctor Strange, Marvel) bekannt gegeben: 15. März (XBL) und 16. März (PSN) für 400 MS Points bzw. 4,99 €
Damien
10. März 2011 um 14:14 Uhr (#4)
Das PS-DPad ist um einiges aggressiver für den Daumen (wenig Fläche, scharfe Kanten, rauhe Oberfläche). Ich hatte schon nach 1 1/2 Std. eine Blase und musste kapitulierenen...
Ben
10. März 2011 um 18:19 Uhr (#5)
Inzwischen hat sich mein Dauemn dran gewöhnt. Habe auch 20 Spielstunden daran gearbietet :D
AsgarZigel
28. März 2011 um 17:00 Uhr (#6)
Da hat sich wohl eine panzerartige Hornhaut gebildet? :D
Gast
23. April 2024 um 11:49 Uhr
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