Remedy hat auch nach dem Hauptspiel noch jede Menge vor mit Alan Wake. Nach einem halboffenen Ende schlingt der gierige Fan gerne und hastig die erste Zusatzepisode herunter. The Signal setzt genau am Ende des sechsten Kapitels an und führt die Geschichte nahtlos fort. Was ihr vom ersten Add-On erwarten könnt, erfahrt ihr hier.

Okay, das wird jetzt schwierig, denn ich muss euch die neue Episode ja irgendwie erklären ohne das Ende aus dem Hauptspiel zu spoilern. Im Grunde besteht die ganze Episode aus einer Traumsequenz, in der man viele Schauplätze (und Handlungen) aus den vorherigen Kapiteln wiedersieht. Allerdings ist es ziemlich durcheinander, wie es bei Träumen nunmal vorkommt. Man betritt ein Gebäude und steht plötzlich im Wald und dann gelangt man doch wieder zurück in die Stadt. In The Signal hat der Spieler mit allerhand chaotisch wirbelnden Erinnerungen zu tun, die sich mitunter zu äußerst interessanten, neuen Welten formen.


In einem Abschnitt findet Alan sich beispielsweise in einem Laternenwald wieder, bei dem die Lämpchen zufällig an und wieder ausgehen, während Gegner von links nach rechts huschen. Hier muss man sich geschickt anstellen, zumal man nur mit wenig Munition ausgestattet ist. Es gibt auch eine weitere Auto-Passage und einen neuen Endgegner. Nach jeder Szene hat man keine Ahnung, was wohl als nächstes passiert - das ist die große Sträke dieser Zusatzepisode. Leider lassen sich Neuerungen im Gameplay ansonsten vermissen. Unter den Gegnern finden sich die üblichen Schattenkreaturen, auch neue Waffen gibt es keine. Dafür machten die Entwickler vermehrt Gebrauch von einem Feature, welches das Hauptspiel erst in der letzten Episode einführte: Es erscheinen Wörter in der Umgebung, die man mithilfe von Licht zu Objekten materialisieren kann. Und wenn irgendwo "Boom" steht, dann heißt es das auch! An einigen Stellen kann das aber auch nervig werden, da Items jetzt nicht mehr so herumliegen, sondern immer erst als Wörter angeleuchtet werden müssen. Davon abgesehen tauchen manchmal ganze Wortmeere auf dem Bildschirm auf. Wer dann allerdings nicht vorsichtig ist, bereut es schnell ("Besessener" sollte tunlichst nicht materialisiert werden).


Insgesamt kommen mir die vielen Ereignisse in dieser Episode sehr gedrungen vor, vermutlich auch deshalb, weil die Orte so häufig wechseln. Leider bringt die viele Action nur wenig neue Story mit sich und man fühlt sich etwa so als hätte man Half Life: Episode 1 gespielt. Da einem die häufigen Action-Einlagen auch nur wenig Luft zum Atmen lassen, kommt man zwar schnell ins Schwitzen, erlebt dafür aber weniger pure Atmosphäre, die das Hauptspiel so großartig gemacht hat. Große Bonuspunkte gibt es dafür bei der Musik! Hier wurde nicht der alte Soundtrack neu verwurstet, sondern auch ein paar neue Klänge eingespielt, die einen sehr guten Eindruck in der Episode machen.

Die Spielzeit ist mit einer guten Stunde im Vergleich mit den meisten Episoden aus dem Hauptspiel recht kurz geraten. Dafür gibt es aber verschiedene Sammelobjekte, welche die Thermoskannen ersetzen (hier sind es tickende Wecker und Pappaufsteller). Das motiviert nicht nur die Achievement-Jagd, sondern auch den Wiederspielwert! Insgesamt kann ich allen Fans des Hauptspiels das Add-On natürlich empfehlen! Es dürfte länger sein, es dürfte mehr Story sein, aber eigentlich macht es auch nichts verkehrt. Und dann braucht ihr natürlich noch das zweite Special-Feature The Writer. Ihr wollt doch wissen wie es weitergeht? Nex