Donkey Kong Country Returns

(Artikel)
Benjamin Strobel, 30. November 2010

Donkey Kong Country Returns

Rüttel am Controller, der Affe soll was machen!

Donkey Kong ist zurück! Der freundliche Affe aus der Nachbarschaft feiert sein Debut auf der Wii und bringt eine alte Franchise zu neuem Leben: Donkey Kong Country. Der extrem erfolgreiche Platformer erschien 1994 für den Super Nintendo und wurde mit zwei Nachfolgern und zahlreichen Handheld-Portierungen gefeiert. Damaliger Entwickler Rare war Nintendos Zauberschmiede bis die Jungs zu Microsoft konvertierten. Rare hatte erstmals für ein Spiel Hintergründe am Computer gerendert und dann in eine 2D-Umgebung implementiert. Dieses technische Gimmick verhalf dem Spiel zu seinen lebensechten Welten, die heute immer noch beeindrucken können.

Steuerung: Donkey Kong Country Returns unterstützt nur die Wiimote (seitlich halten) oder Wiimote + Nunchuck, leider nicht den Classic Controller.
Nur wenige Spiele (u.a. Donky Kong 64, Donkey Kong Jungle Beat), aber etliche Jahre später wird das Schicksal des Affen in die Hände von Retro Studios übergeben. Nintendos neue Zauberkünstler haben mit Metroid Prime bereits auf dem Gamecube und der Wii gezeigt, dass sie zu den Top-Entwicklerschmieden unserer Zeit gehören. Während sie mit der Metroid-Reihe mit jedem Titel innovative Wege gegangen sind, waren sie bei Donkey Kong sehr vorsichtig und hielten sich nah an den Klassiker. Was Rare vor 16 Jahren schuf wird hier so perfekt eingefangen, dass man wirklich behaupten kann: Donkey Kong Country Returns.


Die ehemals gerenderten Hintergründe weichen einer grandiosen 3D-Grafik während sich das Gameplay ganz klassisch in der 2D-Ebene abspielt. Alles sieht so aus und fühlt sich an wie damals, ist gleichzeitig aber spürbar aufgefrischt. Wie schon Nintendos New Super Mario Bros. Wii hat man alte Werte mit neuen Techniken angereichert. Bei allem Respekt vor dem erfolgreichen Klempner muss man eines aber zugeben: Donkey Kong Country Returns schlägt das Gameplay von New Super Mario Bros. um Längen. Das liegt insbesondere daran, dass der Schwierigkeitsgrad bei Donkey Kong extrem hoch ist. Was natürlich nichts Schlechtes ist! Der Titel meistert das Genre des 2D-Plattformers auf allen Ebenen und steigert sich dabei mit jedem Level. Während die ersten Welten noch mit wenigen Toden und gemütlich auf dem Sessel lösbar sind, werden die späteren rotzig schwer. Aber nicht auf eine schlechte Weise. Na klar, man sitzt schweißgebadet vor dem Bildschirm und möchte den Controller gegen die Wand werfen (Gott segne die Schlaufe der Wiimote). Aber gleichzeitig fühlt man sich vom Spiel nach jeder Hürde gut belohnt. Die Schwierigkeit steigt nämlich nicht durch fiese Fallen oder Stellen, die man auswendig lernen muss, um sie zu meistern. Es wird einfach nur auf faire Weise zum Kotzen schwer! In den späteren Welten wird damit auch die hohe Kreativität deutlich, die in das Spiel geflossen ist. Es ist beeindruckend zu sehen, was plötzlich auf dem Bildschirm alles passiert. Auch wenn man stirbt!


Wie damals gibt es viele klassische Sprungpassagen und Stellen, bei denen man den Affen mit veschiedenen Fässern durch die Gegend feuern muss. Auch die Minecart-Levels kehren zurück! Ihre persönliche Note hinterlassen Retro Studios zudem mit dem Raketenfass: Hierbei sitzt Donkey Kong auf einem Fass mit Raketenantrieb und muss so durch die Level navigiert werden.
Wie schon früher liegen überall Bananen herum, die pro 100 Stück ein Leben abwerfen. Außerdem schmecken sie dem Affen. Zudem gibt es natürlich Sammel-Items: Die klassischen vier Buchstaben (K-O-N-G!) und zahlreiche Puzzleteile. Bis man das Spiel also auf 100% meistern kann, geht einige Zeit für's Sammeln drauf. Achja: Es gibt für jedes Level auch ein Time-Trial, aber da die meisten ohne Zeit schon sauschwer sind, ist das Spielen auf Zeit getrost den Wahnsinnigen zu überlassen.


Neben dem Krawattenträger ist auch der Affe mit Kappe dabei: Diddy Kong kommt als zweiter Charakter dazu und ist eine Art Power-Up für Donkey: Er verdoppelt die Lebensenergie (von zwei auf vier) und ermöglicht kurzes Hovern in der Luft. Außerdem kann ein zweiter Spieler den kleinen Affen im Ko-Op übernehmen (und damit die Hover-Fähigkeit dem ersten Spieler vorenthalten, hmpf). Ich glaube allerdings, dass das Spiel zu zweit eher schwerer wird, da man seine Energie nicht mehr verdoppeln kann und einer auch auf das Hovern verzichten muss.

Bei der Steuerung hat man sich zum Glück auch am Klassiker orientiert. Es gibt hier fast keine wilden Innovationen, nur eines: Schütteln des Controllers. Damit kann Donkey Kong auf den Boden trommeln, rollen (wenn man nach links oder rechts drückt) oder pusten (wenn man dabei nach unten drückt). Das Pusten ist so neu wie es sinnlos ist: Einige Feinde lassen sich damit stören, an anderen Orten kann man versteckte Items dadurch finden. Es ist zwar nicht schlimm, dass der Affe herumpustet, aber Sinn macht es trotzdem nicht!


Die Grafik ist hübsch und flüssig, der Soundtrack ist aufgefrischt, aber sehr klassisch, das Gameplay sucht seinesgleichen! Wer Donkey Kong damals mochte, wird es auch heute lieben! Wer etwas für 2D-Platformer übrig hat, bekommt hier feuchte Erlebnisse! Beim Spielen! Alles sieht gut aus und macht rundum Spaß. Aber aufgepasst, hier sind die Hardcore-Gamer gefragt! Der Titel fordert alles von seinem Spieler. Rundum: Donkey Kong Country Returns ist der Weihnachstipp 2010 für die Wii. Nex

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19. April 2024 um 12:40 Uhr
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