Atmende Spiele

(Artikel)
Benjamin Strobel, 07. Juli 2010

Atmende Spiele

Wenn Games erst noch ziehen müssen

Hey, heute ist Schnapstag! (07.07.) Wohoo! Allerhöchste Zeit, mal wieder Unsinn zu schreiben. Etwas Wahres und Interessantes meine ich! Uns D-Padlern ist da kürzlich etwas Merkwürdiges aufgefallen: Ihr kauft ein Spiel oder der Postmann bringt euch den heißersehnten Umschlag, ihr packt es aus, legt es ein und spielt. Aber irgendetwas stimmt nicht. Aus unerklärlichen Gründen macht es keinen Spaß oder ist langweilig oder... man weiß nicht so recht. Es fühlt sich einfach nicht richtig an. Noch nicht. Manchmal müssen Spiele erst ziehen.

Man stellt das Spiel erstmal zurück ins Regal. Am nächsten Morgen wacht man auf und denkt: Hm. Nein, es ist noch nicht so weit. Dann dauert es nochmal ein paar Wochen oder vielleicht sogar Monate. Aber irgendwann, eines Tages, da überkommt euch das Kribbeln erneut und ihr reißt das Spiel aus der Hülle direkt ins Laufwerk. Und spielt, spielt, spielt. Plötzlich könnt ihr gar nicht mehr verstehen, was euch vorher daran gestört hat! Alles ist super und ihr könnt gar nicht mehr aufhören! Es ist wie Tag und Nacht. Was ist passiert? Das Spiel konnte die letzten Wochen atmen. Das ist sehr wichtig! (Warum? Das muss ich mir erst noch ausdenken, aber dafür habe ich noch einen halben Absatz Zeit!) Es gibt nicht viele Erklärungen für dieses außergewöhnliche Phänomen. Doch die zwei plausibelsten möchte ich euch hier gerne vorstellen.

Organismische Theorie
Organismisch - das heißt einfach bezogen auf den Organismus, hier den Spieler. Und ihr kennt es alle: An dem einen Tag hat man mehr Lust auf Schokoladeneis, an einem anderem geht nur Vanille! So ist es eben auch mit Spielen. Manchmal ist man in einem bestimmten Zustand, in dem man nur ausgewählte Spiele mag und auf andere keine Lust hat. Bei Rollenspielen tritt das Phänomen besonders häufig auf, sie müssen oftmals wochenlang atmen. Um euch besser vorzustellen weshalb, kommen wir kurz zum Eis zurück: Stellt euch vor, ihr müsstet euch in eine Schale Eis erst so richtig tief reinessen, bis es anfängt intensiv zu schmecken. Auch in Rollenspiele muss man erstmal eintauchen. Und dafür braucht man Zeit und einen ausreichend freien Kopf, in dem genug Platz ist für Rüstungen, Schwerter, Zaubersprüche... Bis man wieder aufnahmefähig ist, muss man das Spiel noch ruhen lassen, sich vorbereiten und echten Enthusiasmus aufbauen.

Dieser Ansatz geht eher davon aus, dass vielmehr der Spieler nochmal tief durchatmen muss, nicht das Spiel. Aber das macht ja alles keinen Sinn - woher kommt dann die alte Redewendung, das Spiel "müsse noch atmen"? Es muss also eine andere Erklärung her.

Zock-Atmungstheorie
Um diesen Ansatz näher zu erklären, müssen wir zuerst etwas Neues über das Spiel als solches lernen. Damit meine ich den anatomischen Aufbau eines Spiels. Was viele von euch nicht wissen: Auch ein Spiel besitzt Sinne, mit denen es Informationen über seine Umwelt sammeln kann. Das Wahrnehmungssystem des Spiels ist mit speziellen Sinneszellen ausgestattet, die das Zock von Spielern in der näherem Umgebung erfassen können. Zock wird vom Spieler ständig generiert, in jeder Situation. Diese für den Menschen unsichtbare Energie dient Spielern wie uns die Luft zum Atmen. Empfängt ein Spiel nun ausreichend viel Zock, gibt es seinerseits Lockstoffe an die Umgebung ab, die den Spieler wie magisch anziehen und zum Spielen verleiten. Diese Wechselwirkung mit dem Spieler kann einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass Atmungsphasen von mehreren Wochen durchaus normal sind.

Zock-Atmungs-Kreislauf

Ich habe euch das auch mal aufgemalt. Wie ihr seht... ja. Ich denke so ist es. Nex

Kommentare

Ben
08. Juli 2010 um 13:24 Uhr (#1)
Achso: Das ist übrigens auch der Grund, warum man manchmal im Laden steht und dann Spielt kauf und eigentlich nciht weiß wieso.
Gast
18. April 2024 um 19:05 Uhr
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