Xbox Live

(Artikel)
Benjamin Strobel, 12. April 2008

Xbox Live

Komm' spiel mit mir!

Ja, das ist schon 'ne tolle Sache. So Xbox Live (XBL). Nicht umsonst der erfolgreichste Online-Service aller Heimkonsolen. Das heißt, abgesehen vom merkwürdigen Telefonservice (Zitat: "Ich nicht weiß, kann dir nix helfen."). Aber rein technisch gut in der Zeit. Freundeslisten, Text- und Voicechat, ein Marktplatz mit mehreren hundert Dutzend sinnlosen Dateipaketen, die auch noch Geld kosten, im Gegenzug ein ganzer Sack voll freier Updates, Demos und noch mehr Schnickschnack wie Avatarbilder oder Dashboard-Themes. Leider kein Browser. Aber mit Konsolen im Internet surfen ist eh albern...

Kommen wir zurück zum Anfang der Liste: Freunde über XBL. Das Beste daran ist, das man überhaupt gar keine realen Freunde benötigt, die man dort hinzufügen könnte. Perfekt für alle Kellerkinder und sonstige menschen- und lichtscheuen Geschöpfe, da man soziale Techniken (wie etwa eine akurate Kommunikation) gar nicht beherrschen muss. Der Stummschalter deaktiviert einfach den jeweiligen Spieler als wäre er verpufft. Wäre in der Realität auch manchmal nützlich...

Na ja, soweit die Theorie. Doch was passiert? Ich teste gerade mal das Heroic-Map Pack in Halo 3 (inzwischen kostenlos) und da ist dieser besonders gute Spieler, ein wahrer Meisterschütze ("Boom, Headshot!"). "Schön", denkt man sich, "mit dem kann man ja mal wieder spielen.", doch das war ein schlimmer Fehler! Da hab ich die Freundschaftsanfrage zu schnell akzeptiert.
Nächster Tag: Da bin ich gerade mal drei Minuten bei Xbox Live angemeldet und habe schon fünf Spieleinladungen. Okay? So viele Spielwütige? Falsch! Nur der eine! Aber gut, nehme ich an. Da hat er aber sein Headset dabei! OMG, das ist ja ein Kind! Zehn Jahre alt, aber höchstens, so eine Piepsstimme. Und dann schreit er: "Spielen, spielen, spielen!" - die ganze Zeit! Und man wartet bis zum Spielbeginn ja schonmal 'ne Weile in der Halo 3-Lobby. Stummschaltfunktion. Besser. Doch dann scheint er beleidigt und geht off. Hm, wayne.
Kurz darauf: Neue Freundesanfrage. Angenommen, war wohl einer aus dem letzten Halo-Match. NEIN! Da hat sich der Kerl 'nen neuen Account zugelegt! Machte sich im erneuten Voicechat aber sofort bemerkbar ("Spielen, spielen, spielen!"). Argh! Gleich gelöscht. Wo hat der das Geld für zwei Live-Accounts her?

Seitdem war ich nicht mehr online in XBL. Und ich hab auch Angst. Das ist ein Stalker. Also, ich warne euch vor den XBL-Kiddies. Da fällt mir ein: Ist Halo 3 nicht ab 18? Da haben wohl irgendwelche Eltern nicht aufgepasst! Ich muss sagen, dass ich diese USK-Regelungen doch sehr sinnvoll finde. Nicht, weil die Kinder nicht so einer Gewaltdarstellung ausgesetzt werden sollen, sondern um die erwachsenen Spieler vor nervigen Halbstarken zu schützen. Nex

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