Red Faction: Guerrilla

(Artikel)
Joshua Peters, 16. Dezember 2009

Red Faction: Guerrilla

Nicht Gorilla

Ich frage mich, warum wir nicht schon früher über Red Faction: Guerrilla geschrieben haben. Ach ja! Keiner von uns hat es wirklich gespielt/spielen wollen. Nun war ich aber durch die Diskussion über "Open World"- und Sandbox-Games irgendwie der Überzeugung, ich müsse mal wieder ein nach dem Rian'schen Satz definiertes Sandbox-Game spielen, und da fiel mir halt dieses gute Stück in die Hände.

Fly to mars, build houses and SMASH THEM WITH A SLEDGEHAMMER!
Red Faction Guerrilla wurde ja stark beworben (sogar im Kino habe ich Werbespots dazu gesehen) und mehr oder weniger gehyped - naja, und als es dann da war, waren viele enttäuscht. Das lag zum einen daran, dass es vom Gameplay her sehr eintönig war, und zum anderen, dass die Story nicht der Bringer ist und das Spiel dadurch kaum Tiefe bekommt. Kurz zum Hintergrund: Alec Mason, ausgebildeter Bergbauingeneur, kommt zum Mars, um zusammen mit seinem Bruder zu arbeiten. Gleich nach der Landung stellt sich raus, dass sich die Earth Defense Force, welche zur Sicherheit auf dem Mars stationiert war, zu einem bösen Militär-Regime entwickelt hat, welches die "Marsianer" unterdrückt. Gleich nach der ersten "Mission" wird der Bruder, welcher der Red Faction angehörte, von der EDF getötet und Alec tritt der Red Faction bei, um die EDF vom Mars zu vertreiben. Und das macht er/man dann. <- PUNKT! Soviel dazu.

Das Bergbaufahrzeug der Zukunft
Das Vertreiben läuft wie folgt: Der Mars ist in mehrere Hoheitsgebiete unterteilt, allesamt in Hand der EDF. Jedes Gebiet hat sowohl eine Moral- als auch eine Kontrollanzeige. Um ein Gebiet zu befreien, muss man zum einen die Kontrolle der EDF auf 0 bringen und zum anderen alle Missionen für das Gebiet machen. Zum Senken der Kontrolle sprengt man die bösen Einrichtungen und pfuscht in deren Angelegenheiten rum, indem man z.B. Geiseln befreit oder Angriffe verhindert - ab bestimmten Kontrollwerten stehen dann Missionen bereit, meist nicht all zu viele. Die Moral ist mehr oder weniger unwichtig. Sie bringt Boni wie Geld, Munition in Kisten und Unterstützung der Bevölkerung, aber trägt nicht direkt zur Befreiung eines Gebiets bei. Naja und das macht man halt immer und immer wieder. Trotzdem hatte ich Spaß daran über den Mars zu laufen und zu fahren und dabei einfach Dinge zu zerstören, ähnlich wie ich es auch schon bei The Saboteur tat, nur dass das wesentlich mehr Story hat. Ich habe mich selbst dabei ertappt, wie ich, während eines Motivationstiefs, einfach nur alles zu Klump geschlagen habe, was so da war. Daran erkennt man auch schön, was in der Basis an Gebäuden so relevant ist: Alles, was man nicht zerprügeln kann! Hierrauf muss man ja sowieso tiefer eingehen, denn es wurde ja immer wieder auf die tolle Geo-Mod 2.0 verwiesen, welche die Physikengine von RFG darstellt (neben Havok). Diese ist zwar, was die Menschen anbelangt, etwas Ragdoll-mäßig (dank Havok), aber die Umgebung geht sehr schön kaputt. Nicht unbedingt super-korrekt, aber das Herz eines Randalen erweichend und es geht auch fast alles zu Bruch - ansonsten würde das Spiel sicherlich wesentlich weniger bis keinen Spaß machen, denn davon lebt es ja mehr oder weniger.

pyew pyew pyew!
Neben dem Einzelspieler gibt es noch den "Abbruchmannschaft"-Modus, einen Hot-Seat-Multiplayer (ganz oldschool mit Kontroller weitergeben und so!), in dem es hauptsächlich darum geht in einem kleinen Gebiet unter verschiedensten Bedingungen möglichst viel zu zerstören. Eignet sich auch sehr schön zum Demolierungstechniken-Verfeinern. Es gibt natürlich auch einen Online-Multiplayer, welcher einen Anarchy- (Deathmatch), einen Team-Anarchy-, einen CTF-, einen Damage Control- (Battlefield-Prinzip, nur dass man die Kontrollpunkte zerstört und dann neu aufbaut.), einen Demolition- (einer ist Pionier - es gibt Punkte, wenn der Pionier der anderen stirbt und/oder wenn der eigene Gebäude zerstört) und einen Siege-Modus (man kann es sich denken - es gibt Verteidiger und Angreifer, die Angreifer versuchen die Ziele, welche die Verteidiger verteidigen, zu zerstören). Pro Match bekommt man Exp - nicht nur, wenn man gewinnt, sondern für Kills usw. und so levelt man dann seinen Multiplayerchar auf - mehr oder weniger, denn man schaltet mit höheren Leveln nur Spielemodi und Individualisierungen wie neue Chars, Hammer-Skins und Logos frei (welche alle keinen Einfluss auf das Spiel an sich hat).

Was ich sehr cool fand waren auch die Videos in dem Spiel. Damit meine ich nicht die Cutscenes mit Alec und Konsorten, sondern die Tutorial-/Trainings-Videos, welche man sich in seinem "Guerrilla Handbuch" und im Online-Menü angucken kann. Sie wirken wirklich etwas wie "Trainigsvideos" á la "Was muss ich als Guerrilla-Kämpfer beachten". Fand ich amüsant. Ach ja und Alecs Mantel... Ich könnte stundenlang auf diese Animation gucken...

Nun denn! Wer nicht so viel wert auf Story legt, dafür aber gerne Häuser ZERlegt und sich damit auch lange beschäftigen kann oder sich mal den erstaunlich spaßigen Online-Multiplayer angucken möchte, kann ruhig zuschlagen (haha). Das Spiel ist momentan auch verdammt günstig zu haben, sogar neu.

Auch Ihr - Jozu

Kommentare

Bisher hat dieser Artikel keine Kommentare. Sei der erste, der einen Kommentar veröffentlicht!
Gast
25. April 2024 um 09:28 Uhr
GASTNAME
E-MAIL (nicht öffentlich)
      
SICHERHEITSFRAGE
Mit wie vielen "d" schreibt sich "dailydpad"?
ANTWORT

Themen

Review
Sparte - Wenn es nicht bei drei auf dem Baum ist, testen wir es.

Gefällt dir unser Artikel?

Ähnliche Artikel