Shin Megami Tensei

(Artikel)
Haris Odobašic, 19. November 2009

Shin Megami Tensei

Devil Survivor

Wenn es ein Genre gibt, bei dem der DS mehr als genug Auswahl zu bieten hat, dann sind es RPGs. Egal ob Remakes von Klassikern, Ports von PS2-Spielen oder eigene, auf den DS abgestimmte, individuelle Titel -- der kleine Handheld von Nintendo hat sie alle. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis eine der größten RPG-Franchises, die es zur Zeit gibt, Shin Megami Tensei, bekannt für Spiele wie Persona oder auch dem MMO Shin Megami Tensei: Imagine Online, die mobile Spielplattform für sich entdeckt. Und der Titel, der unter dem Banner dieses Jahr erschienen ist, kann sich wirklich sehen lassen.

Wie bei so vielen RPGs mit modernem Setting aus Japan ist Tokyo der Schauplatz allen Übels. Plötzlich machen nämlich Dämonen die Metropole unsicher, die Regierung hat große Teile der Innenstadt abgeriegelt und keiner wird rausgelassen. Dazu ist eine seltsame Sekte, die Shimonkai, in der Stadt unterwegs und gewinnt mehr und mehr Einfluss. Ihr schlüpft in die Rolle eines namenlosen Jugendlichen, der von seinem Cousin mit einem Mobile Communicator ausgestattet wurde. Dieses DS-ähnliche Gerät kann aber mehr als nur kommunizieren -- es hat die Fähigkeit ein Portal zur Dämonenwelt zu öffnen. Zusammen mit zwei Gefährten, eurem besten Freund Atsuro und dem mehr oder weniger Love-Interest Jozu Yuzu, durchstöbert ihr die Stadt auf der Suche nach einem Ausweg und der Lösung hinter diesen mysteriösen Ereignissen. Doch die Zeit wird knapp, denn scheinbar hat kein Mensch im abgesperrten Gebiet mehr als sieben Tage zu leben.
Euer Cousin. Was, ihr habt gar keinen Cousin?!

Das Spiel besteht dabei im Grunde aus zwei Teilen: Durchsuchen und Kämpfen. Ihr habt zu jeder Zeit einen Überblick der Gebiete Tokyos, die ihr besuchen könnt. Außerdem seht ihr auch, ob sich besondere Personen in diesen Gebieten aufhalten oder euch dort Kämpfe erwarten -- die sogenannten Events. Besonders das Sprechen mit den anderen Charakteren ist interessant, da es eine Vielzahl verschiedener Figuren gibt und die Gespräche durchaus einen Einfluss auf den späteren Spielverlauf haben. Passt man nicht auf, kann es passieren, dass einem der ein oder andere Charakter beispielsweise wegstirbt, weil man vergessen hat, den richtigen Event zu besuchen.

Um die Kämpfe kommt man aber trotzdem nicht herum, denn manchmal gibt es storyrelevante Battles. Das Kampfsystem erinnert hierbei an Taktik-RPGs, bietet aber nicht dieselbe Tiefe. Es ist rundenbasiert und man kann jede Runde eine bestimmte Anzahl an Schritten gehen, aber auch Spezialfähigkeiten einsetzen und selbstverständlich Gegner angreifen. Man darf aber nicht vergessen, dass jede Aktion eine gewisse Zeit braucht, die zu Verzögerungen bis zu eurem nächsten Zug sorgen kann.
Wenn ihr schließlich einen Gegner angreift, springt das Spiel in eine eher traditionelle RPG-Sicht um, wo ihr eure Gegner seht. Ihr habt dabei einen Zug Zeit eure Angriffe auszuführen, wobei sich die Gegner revanchieren können. Gelingen euch besonders tolle Sachen wie kritische Treffer, habt ihr außerdem die Chance noch einen Zusatzzug zu gewinnen, Aber Vorsicht, eure Gegner können das auch! Ist diese Phase abgelaufen, springt das Spiel wieder in die Taktik-Sicht um und es geht mit dem nächsten Zug weiter.

Damit ihr aber in Kämpfen auch eine realistische Chance habt, müsst ihr eure Fähigkeiten Dämonen zu beschwören nutzen. Da gibt es zum einen die Möglichkeit bei einer Art Dämonen-eBay euer Glück zu versuchen und für Macca, die Währung des Spiels, einen neuen Mitstreiter ergattern. Viel effektiver jedoch ist es, zwei Dämonen zu fusionieren. Denn dabei kann ein stärkerer Dämon rauskommen und dieser neue Dämon übernimmt zusätzlich Fähigkeiten seiner "Eltern". Waren die zwei vorherigen Dämonen beispielsweise starke Magier, kriegt der neue Dämon einen Boost auf seinen Magiewert. Außerdem könnt ihr genau auswählen, welche Zaubersprüche und Spezialeigenschaften der neue Kämpfer kriegt. Insgesamt könnt ihr jedem menschlichen Charakter bis zu zwei Dämonen an die Seite stellen, so dass ihr meistens 3 vs. 3-Kämpfe führt.

Am Besten hat mir die Story gefallen, denn die Dialoge sind gut geschrieben, jeder Charakter auf seine Art interessant und vor allem der Mystery-Aspekt fantastisch umgesetzt. Dazu gibt es dann auch noch später mehrere Wege und dementsprechend auch mehrere Endings. Folglich gibt es insgesamt am Spiel auch eher wenig zu kritisieren. Die Lernkurve ist zwar am Anfang steil, aber dann hat man gute 15 - 20 Stunden Spielzeit. Schade ist vielleicht, dass es, abgesehen von den Events, wenig zu tun gibt. Man kann zwar immer alle Gebiete besuchen, aber wenn dort kein Event ist, gibt es dort in der Regel auch nur ein paar Zeilen Text zu bestaunen.

Auch wenn mein persönliches Rollenspielhighlight dieses Jahr, Phantasy Star 0, noch ein bisschen auf sich warten lässt, kann ich jedem Shin Megami Tensei: Devil Survivor ans Herz legen. Wenn man vielleicht von Disgaea DS absieht ist es nämlich das meiner Meinung nach beste DS-RPG. Evil

Kommentare

AsgarZigel
20. November 2009 um 11:32 Uhr (#1)
Hatte es mal angespielt, kein schlechtes Spiel, aber so richtig fesseln konnte es mich nicht.
Die Story war ganz okay, die Charaktere fand ich aber eher lahm, ka~

Ein bisschen komisch fand ich auch, dass sie das Tactical-RPG-Kampfsystem und das Rundenbasierte KS so seltsam vermischt haben. Fand ich nicht ganz so gut.

Zudem laufe ich lieber selbst durch die Gegend anstatt mich von Ort zu Ort zu klicken xD
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