Brütal Legend

(Artikel)
Rian Voß, 24. August 2009

Brütal Legend

Axt ist so Wikinger, Wikinger ist so metal

"With our powers combined, I am Brütal Legend preview!"

Das würde dieser Artikel sagen, wenn er reden könnte, denn er setzt sich aus meinen Gameplay-Erfahrungen am Showfloor sowie der geschlossenen Präsentation am EA-Stand zusammen. Fangen wir erst einmal mit der Eigenerfahrung an!


So einem freundlichen Gesellen könnte man doch keine Bitte abschlagen.
Die Demo beginnt mit dem Erwachen von Eddie Riggs, einem Roadie aus der realen Welt, auf einem Altar im Land des Metal, wo sich auch gleich mordlustige Monster-Mönche mit ihm anlegen, er eine Axt à la Excalibur aus einem Felsen zieht und mit seiner (nun magischen) Gitarre folgend für ein bisschen Gemetzel sorgt. Dabei fällt die Synchronisation und Übersetzung gleichzeitig positiv und negativ auf: Einerseits kommt der Humor des Spiels schon durch und für den von Jack Black gesprochenen Eddie die deutsche Synchronstimme des Schauspielers zu verwenden macht im Gedanken durchaus Sinn, allerdings sieht Eddie nicht ganz so rund und knuffig aus wie Mister Black, daher wirkt Hape Kerkelings Vertonungsakt ein wenig zu hell und sauber für den ziemlich dreckig daherkommenden Polygonhelden.


Karre Marke Eigenbau.
Das Kampfsystem läuft sauber und einfach - eine Taste für Nahkampf, eine für Fernkampf-Gitarren-Angriffe. Und das Ganze abwechselnd, um Kombinationen rauszuhauen. Zudem gibt es später im Spiel noch Gitarrensolos, die man in einer kurzen DDR-Sequenz zum Besten geben kann, um verschiedene Effekte hervorzurufen. Nach ein paar Häckslern ist dann auch der jüngste Boss um seine langen, sexy Beine kürzer und der erste Nebencharakter macht sich bekannt: Eine nette, junge Dame, auf die Eddie sofort sein Auge wirft. Blöd nur, dass für Romantik grade keine Zeit ist, da Monster vor der Tür stehen. Weil Roadies aber ALLES können, bastelt sich Eddie kurzerhand einen Hot Rod zusammen und prischt durch die Tore. Damit beginnt auch gleich die nächste Gameplay-Art, die in Brütal Legend verbaut ist: Autofahn! In der Demo war es ein wenig auf ein Reaktionsspiel reduziert - über sich öffnende Schluchten springen und alles überfahren, was ein Gesicht aber keine Augen hat. Also in etwa wie die Warthog-Endfahrten bei den Halo-Spielen. Und irgendwo da habe ich auch den Controller abgegeben, weil ich mich immer schlecht fühle, wenn ich an einer öffentlichen Konsole länger als zehn Minuten zocke.

Weiter ging es direkt bei Double Fine unter den Fittichen von Electronic Arts. Wo ich Tim Schafer begegnete. Während eines Tutorialvideos zum Multiplayer-Modus, den er uns zeigen wollte, setzt er sich neben mich auf den Boden. Ich habe mich neben ihn gehockt. Ich wollte leise mit im Plauschen, aber ich habe mich nicht getraut. Und dann war die Chance vorbei, er stand auf und erklärte das Gameplay. :(


Die Stage. Wenn sie kaputt geht, gibt es für dich keine Aftershow-Party.
Dieser ist ein Mischmasch aus dem vorangegangenen 1-Charakter-Häckseln und dem typischen RTS: Es treten sich jeweils zwei von drei Fraktionen, jede mit bis zu vier Spielern, einander gegenüber und versuchen, die Bühne (Basis) des Feindes zu zerstören. Wir konnten mal einen Kampf zwischen Eddie Riggs' Fraktion (Ironheads hießen die, glaube ich) und irgendwelchen Gothics beobachten. Nicht gezeigt wurden die Dämonen. Macht aber nichts, die habe ich ja schon in der Dämo (haha.) verhauen. Man fliegt oder läuft mit seinem Hauptcharakter über die gesamte Karte und versucht zuerst, die Fan-Hotspots zu erobern, wo ständig neue Fans gespawnt werden. Je mehr Fans man sammelt, desto mehr Einheiten kann man herstellen und Gebäude verbessern, was widerrum zu besseren Bodentruppen führt. Und dann bewegt man seine Einheiten durch einfache Kommandos in Gruppen irgendwo auf der Karte hin und versucht, seinen Gegner zu schrotten. Klingt noch recht banal. Besondere Taktik kommt dadurch rein, dass man mit jeder einzelnen Einheit eine Teamfähigkeit starten kann. Das macht dieses einzelne Trupp meist unvergleichlich härter, allerdings gibt man dafür natürlich etwas Übersicht über das Schlachtfeld her, weil man zu dem Zeitpunkt natürlich nicht rumfliegen kann.

Die drei Seiten des Konflikts sollen sich definitiv unterschiedlich spielen. Die menschlichen Metaller sind die Klassiker und ein ausbalancierter Haufen. Einheiten bauen, draufgehauen. Die Gothics setzen dagegen viel auf Buff und Debuff, also das Stärken der eigenen und Schwächen der feindlichen Horden. Das funktioniert hier über das Wetter - wenn's regnet, sind schwarze Leute unglücklich. Das ist unser Äquivalent zu happy. Die Dämonen dagegen verfügen über spezielle Klassen, die weitere Monster direkt bei entfernteren Ecken der Karte erschaffen können, was sie zur mobilsten Wahl machen würde.

Ansonsten gab es nicht mehr viel zu erspähen. Nur eins musste noch getan werden: Ich habe Tim Schafer die Hand geschüttelt und irgendein wirres Zeug halb-englisch und halb-deutsch gebrabbelt, bevor ich peinlich berührt zur Tür rausstürmte. Ich habe danach den ganzen Tag an meinen Fingern geschnuppert. Sniff. Aaah. Rian

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20. April 2024 um 11:11 Uhr
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Sparte - Ist das Spiel gut? Wir wissen es noch nicht! Aber wir verschaffen uns einen ersten Eindruck.

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