Vorschau: Call of Cthulhu

(Artikel)
Benjamin Strobel, 23. August 2017

Vorschau: Call of Cthulhu

Horror für echte Lovecraft-Fans

Call of Cthulhu ist schon dem Namen nach ein Horror-Highlight. Die Neuversoftung des Cthulhu-Mythos verdanken wir dieses Mal Cyanide (Styx), die allem Anschein nach nicht vor haben, den Namen zu besudeln. Auf der Gamescom durften wir einen ausführlichen Blick riskieren.

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In Cyanides Call of Cthulhu folgt man dem Ermittler Deward Pierce, der den Tod einer Familie auf Darkwater Island untersuchen soll. Kein sehr subtiler Name für einen Horrorschauplatz, aber das weiß der psychologische Horror des Spiels gut auszugleichen. Vor der atmosphärischen Kulisse erwarten die Spielenden aber keine monströsen Gegner, die wie Schreckgespenster hervorspringen und bekämpft werden müssen. Der Horror drückt sich stattdessen in der Atmosphäre und der Geschichte aus und macht sich immer wieder in surrealen Ereignissen bemerkbar. "Manchmal wird man nicht wissen, ob eine Szene real war oder nicht", erklärt einer der Entwickler auf der Gamescom. So erwarte ich es auch von einem Spiel, das von Großen Alten handelt.

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Spielerisch erinnert Call of Cthulhu an Immersive Sims wie Deus Ex, Dishonored und das jüngste Prey - nur ohne die Action. Man befindet sich in einer kleinen Open World, die sehr lebendig inszeniert ist, und hat stets verschiedene Möglichkeiten, ein Problem zu lösen und weiterzukommen. Welche Möglichkeiten einem offen stehen, hängt davon ab, welche Informationen man zuvor gesammelt hat. Findet man eine Notiz oder liest einen Zeitungsartikel, eröffnen sich beispielsweise neue Dialogoptionen mit anderen Figuren. In der Demo auf der Gamescom lehnt eine Dame in der Kneipe das Gespräch sogar völlig ab, wenn man nichts Interessantes vorzuweisen hat. Um Hinweise aber gut interpretieren zu können und aus der Umwelt auch tatsächlich etwas zu ziehen, müssen die zugehörigen Attributwerte entsprechend hoch sein. Wie in der Rollenspielvorlage aus den 80ern muss man erst einen Attributtest bestehen - beispielsweise muss das Wissen hoch genug sein, um einen Zeitungsartikel richtig einzuordnen. Der Versuch, ein Schloss zu knacken, hängt dagegen von physischen Fähigkeiten ab. Während der Demo auf der Gamescom kann Deward Pierce beispielsweise nicht bestimmen, ob ein ausströmendes Gas giftig ist oder nicht. Wären die Attribute anders gelagert, hätte man vielleicht mehr darüber erfahren.

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Sollte es in Call of Cthulhu zu Kämpfen kommen, hängt der Ausgang ebenfalls von euren Attributen ab - und werden im Dialogmenü ausgefochten. Dass der Fokus mehr auf Ermittlung und Erkundung der Welt liegt, passt aber sehr gut zum Cthulhu-Mythos und scheint keine Schwäche des Spiels zu sein. Vor allem muss man keine Angst haben, dass deplatzierte Gemetzel die Atmosphäre oder die Geschichte seltsam unterbrechen.

Call of Cthulhu hinterlässt einen guten Ersteindruck. Die Atmosphäre ist überzeugend, surreal, die Inszenierung spannend. Auf Action zu verzichten ist im Horror-Genre immer eine gute Wahl. H.P. Lovecraft muss sich gewiss nicht im Grabe umdrehen. Es sei denn, das ist in seinem Fall etwas Gutes, dann wird er sich definitiv umdrehen. Kurz gesagt: Daumen hoch für Call of Cthulhu.

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