The Black Mages

(Artikel)
Haris Odobašic, 19. August 2008

The Black Mages

Dun-dun-dun-dun...

Musik aus Videospielen ist in der Regel toll. Und wenn Musiker sich in ihrer Musik von VGM beeinflussen lassen, ist das umso toller. Die Spezis, wenn es um sowas geht, sind dabei natürlich allen voran The Black Mages, die Band des Square-Enix- und Mistwalker-Komponisten Nobuo Uematsu, die dafür bekannt ist auf nun schon drei Alben Stücke aus allen Final Fantasy-Titeln verwurstet zu haben. Zeit sich ein bisschen näher mit der Band zu befassen...

Kleine Hörprobe gefällig?
Gegründet wurden die Black Mages im Jahr 2002. Nachdem zwei Square-Enix-Mitarbeiter zum Spaß ein paar FF-Battle Themes ein Rock-Arrangement verpasst hatten, bekam Uematsu diese Stücke zu hören. Selber ein großer Fan von Rockmusik gefielen ihm diese Neuinterpretationen sehr, gleichzeitig war er aber bestürzt, dass die Öffentlichkeit diese Musik niemals zu hören bekäme, weswegen er beschloss die BMs zu gründen. Flugs holte man sich noch ein paar fähige Musikanten an Bord, die komplett aus Sqenix-Mitarbeitern rekrutiert wurden, und produzierte das erste Album, welches man dann auch live vortrug.

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Musikalisch präsentierten sich die Stücke auf dem ersten und allen nachfolgenden Alben dabei in einem Gewand, das am Ehesten als ein Mix aus Power Metal und Progressive Rock beschrieben werden könnte. Das stellt sich wie folgt dar: ein typisches Black Mages-Lied fängt damit an, dass eine FF-Melodie vorgestellt wird, die daraufhin in einem längeren Improvisationsteil mit verschiedenen Instrumenten verarbeitet wird und dann schließlich als Hintergrund für virtuose Gitarren- und Keyboardsoli dient, bevor wieder zur normalen Melodie zurückgekehrt wird und das Lied seinen Abschluss findet.


Das erste, selbstbetitelte Album der Black Mages erschien 2003 und bot zehn Battle Themes. Leider wurden bei diesem Album noch einige Teile übersehen und die Musik fokussiert sich vorallem auf die 3D-FFs. Das unumstrittene Highlight auf dem Album ist aber das zwölfminütige "Dancing Mad" aus dem sechsten Teil der Serie. Kefka rockt eben und Musik, die zu Kefka gehört, natürlich auch.

Gleich ein Jahr später gab es dann auch den Nachfolger, The Black Mages II: The Skies Above, welches im Gegensatz zum ersten Teil auch ein Lieder zu bieten hatte, die keine Battle Themes waren. Und leider Gottes beschloss die Band auch zwei Songs mit Vocals auf's Album zu packen. Daran gäbe es prinzipiell nichts auszusetzen, wenn die Sängerin (auf dem Stück "Otherworld") und der Sänger ("The Skies Above") denn Englisch könnten. So werden die Songs mit nervigem Engrish von sonst fähigen Sängern runtergeschmettert. Im Großen und Ganzen ist das Album doch eine Spur schwächer als der Vorgänger, es fehlt einfach der Übersong.

Für das nächste Album ließ sich die Truppe um Uematsu ganze vier Jahre Zeit, doch Anfang 2008 erschien schließlich das dritte und vorerst letzte Album, The Black Mages III: Starlight and Darkness. Da man scheinbar alle bekannten Songs auf den ersten zwei Alben verwurstet hatte, präsentierten sich auf diesem Kompendium dann eher unbekanntere Titel. Ich zumindest als jemand, der eigentlich jedes Final Fantasy durchgespielt hat, konnte die Musik zwar als FF-Mucke identifizieren, aber ohne die Songtitel hätte ich sie niemals den richtigen Stellen im Spiel zuweisen können. Dennoch tut dies dem Album irgendwie gut und im Endeffekt würde ich sagen, dass Black Mages 3 wiederrum auf dem selben Niveau wie der erste Teil ist. Auch ist die Abwesenheit von nicht-instrumentalen Tracks, abgesehen vom Titelsong "Darkness and Starlight", einer 15-minütigen Rockopera (entnommen aus Final Fantasy VI, dem FF mit dem besten OST), sehr zu begrüßen. Allgemein ist "Darkness and Starlight" ein schon fast perfektes Musikstück mit Gänsehautfeeling, welches sich jenseits der Grenzen aller Genialität ansiedelt. Großartig.

Insgesamt muss ich sagen, dass die Black Mages definitiv zu meinen Lieblingsbands gehören. Dabei bin ich nichtmal so der große FF-Musikfan. In meiner Top-Ten der Spielesoundtracks würde die Serie eher in der unteren Hälfte landen, aber was die Band um Nobuo Uematsu hier hervorzaubert ist einfach zu krass. Besorgt euch die Alben, damit seid ihr besser bedient als mit den normalen OSTs! Evil

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