Office Freakout im Test

(Artikel)
Torsten Ingendoh, 15. Oktober 2016

Office Freakout im Test

Sie sind gefeuert!

So ein Büroalltag kann echt stressig sein. Man reißt sich den Hintern für die Firma auf, quält sich mit defekten Geräten herum und am Ende hat der Chef auch noch die Frechheit euch zu feuern. Das reicht, mehr kann ein Mensch nicht aushalten! Zeit das Büro kurz und klein zu hacken, auf dass kein Stein auf dem anderen mehr liegen bleibt! So sieht die Welt von Office Freakout aus, einem kleinen Indiespiel, welches euch erlaubt mal so richtig ein Büro zu zerlegen. Ob sich das auch so gut anfühlt wie es klingt? Ich hab's herausgefunden.

Office Freakout setzt euch in immer komplexere Büroräume und verlangt von euch, dass ihr die Einrichtung in Einzelteile prügelt. Dafür werden euch Punkte verliehen und wenn ihr genug gesammelt habt, dann erscheint im Level eine goldene Kiste mit dem Schlüssel zum Aufzug, über den ihr das Büro verlassen könnt. Das Ganze ist mit Zeitlimit. Um ein Level zu schaffen, müsst ihr vor Ablauf der Zeit verschwunden sein.

Für eure Zerstörungsorgie könnt ihr dabei fast alles, was so im Büro steht, als Waffe nutzen, darunter Tastaturen, Stühle, Lampen - aber nur solange bis diese selbst zerbersten. Oder ihr könnt weiter mit den Fäusten einprügeln. Einrichtung zerstören füllt eure Wutleiste auf, und wenn diese voll ist, könnt ihr noch effizienter die Möbel verkloppen. Füllt ihr sie ein zweites Mal, zückt ihr eine starke Wutwaffe.

OfficeFreakout2

Das fängt eigentlich schon das große Problem von Office Freakout an: Mehr als das, was ich gerade beschrieben habe, werdet ihr im ganzen Spiel nicht machen. Ab dem dritten Level kommen immerhin Gegner dazu, wodurch das Spiel etwas an Schwierigkeit gewinnt. Diese spawnen ab einem bestimmten Zerstörungsgrad an Wasserspendern und, um Respawn zu verhindern, müsst ihr diese Wasserspender zu Brei schlagen. Das geht aber erst, wenn die Gegner gespawnt sind, also ist nix mit aufräumen, damit man die Sorge los wird. Teilweise finden sich auch einige besondere Waffen, wie Tacker, kleine Papierkugeln, die beim Werfen explodieren, oder Schreibblöcke, aus dessem Papier man Papierflieger oder Ninjasterne falten kann, welche erstaunlich viel Schaden anrichten. Das Spiel ist sehr repetitiv und bietet auf Dauer einfach nicht genügend Abwechslung. Ja, es wird sogar ironischerweise zu richtiger Arbeit, die Level möglichst effizient zu zerkleinern.

Die Grafik ist okay, man hat sich für einen Cartoonstil entschieden - allerdings ohne Cell-Shading, wodurch die niedrige Polygonzahl sehr zum Vorschein kommt. In Sachen Sound könnte man viel nachbessern, da fehlt mir der Wumms, wenn ich die PCs demoliere und als Musikuntermalung wurde generischer Techno gewählt, welcher so erwähnenswert ist wie die Qualität von Automatenkaffee. Es gibt ein Levelingsystem, bei dem man immer neue Wutwaffen freischaltet, um im Wutmodus noch schneller die Tische zu zerhacken. Oder man schaltet Farbdekos für das Interface frei, eins hässlicher als das andere.

Es tut mir leid, trotz witziger Idee Office Freakout bietet einfach nicht genug, um mich für länger als zehn Minuten an den PC zu fesseln. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich kein Büroarbeiter bin und deswegen keinerlei Befriedigung darin sehe, ein Büro in Einzelteile zu kloppen.

Office Freakout wurde auf dem PC (Windows 10 64-bit, AMD FX-8350, GeForce GTX 970, 24 GB RAM) getestet. Ein Testmuster wurde uns von Hollow Robot zur Verfügung gestellt.

Office Freakout

(Ranking)
C
RANK
Gut gemeint. C-Spiele haben ihre strahlenden Momente, aber in entscheidenden Situationen wird großes Potential verschenkt. Über keine anderen Spiele kann man sich so sehr ärgern.

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29. März 2024 um 07:44 Uhr
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RELEASE
27. September 2016
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PC
Plattform - PC-Spiele haben mit die älteste Tradition. Heutzutage laufen die meisten Games unter dem Microsoft Windows.

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