Mega Man X2 im Test

(Artikel)
Torsten Ingendoh, 20. September 2016

Mega Man X2 im Test

Nicht ganz so genial

Es steht für mich komplett außer Frage: Mega Man X ist und bleibt der beste Teil der Serie. Stark fing der Blaue Bomber auf dem SNES an, flotter, ernster, düsterer. Der zweite Teil setzte das auch weiter durch. Doch irgendwie klickt Mega Man X2 nicht so ganz mit mir. Ein Erklärungsversuch.

Nach dem Sieg über Sigma ist die Maverick-Bedrohung noch keinesfalls gebannt. Um der Menschheit den verdienten Frieden zu bringen, kämpfen die Maverick Hunter unter der Leitung von X gegen die aufmüpfigen Reploids. Unter diesen hat sich derweil eine neue Fraktion gebildet, die X-Hunter, deren erklärtes Ziel die Vernichtung von X ist. Ihr Plan: Sie wollen den Maverick Huntern Zeros Kontrollchip entreißen, um ihn mit mithilfe der drei Einzelteile, die sie besitzen, wieder zusammenzubauen. Zero soll dann an ihrer Seite gegen X und die Maverick Hunter kämpfen.

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Das Gameplay und der Look stammen eins zu eins aus dem ersten Teil. Eine Introstage, acht Maverickstages und dann noch mal vier Bosslevel warten auf euch. Auf dem Weg findet man acht Herzcontainer, vier Sub-Tanks, und für jedes Körperteil eine Upgradekapsel. Die Upgrades sind diesmal ein Luftdash für die Beine, doppelte Busteraufladung für die Arme, ein Geheimgangscanner für den Kopf und halber Schaden für den Körper, mit dem Gigacrush als Bonus (Projektilschaden lädt Waffe auf). Neu zu Sammeln sind diesmal die Zero-Teile. Nach dem zweiten Maverick tauchen in wechselnden Stages die X-Hunter auf und fordern euch zum Kampf. Gewinnt man, erhält man einen Teil von Zero. Wer alle Teile sammelt, der kriegt das gute Ende und muss vor den Credits nicht noch Zero bekämpfen. Die X-Hunter-Kämpfe sind allesamt optional. Besiegt man einen Maverick oder verliert alle Leben, dann wechseln die X-Hunter die Stages, in denen sie lauern.

Mega Man X2 entfernt sich nicht allzu weit vom Vorgänger, was gut ist. Es versucht durch kleinere Änderungen dennoch ein frisches Erlebnis zu bieten, was auch durchaus gelingt. Warum hinterlässt es dann keinen so guten Eindruck? Es sind Kleinigkeiten, die sich da ansammeln. Zum einen wäre da das Design der Mavericks. Zu guten Gegnern wie Wheel Alligator und Flame Stag gesellen sich auch solche Knalltüten wie Wire Sponge, welcher eher wie eine Gurke aussieht, und Crystal Snail. Lahm. Es hilft auch nicht, dass der Soundtrack ebenso gemischt daherkommt. Magna Centipede könnte ich mir stundenlang anhören, Overdrive Ostrich ist einfach nur meh. Das zieht sich auch durch die Bosskämpfe und durchs Leveldesign durch. Auf jede gute Idee kommt irgendwas Mittelmäßiges oder Nerviges.

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Ist Mega Man X2 deswegen schlecht? Keineswegs. Ich meckere hier eindeutig auf hohem Niveau, die positiven Eindrücke überwiegen den negativen. Wer X1 mochte, der wird auch an X2 seinen Spaß haben. Nur wenn ich die Wahl hätte, würde ich eher zu X1 greifen. Nicht ohne Grund habe ich den Vorgänger unzählige Male durchgespielt. X2 gibt es mittlerweile sowohl auf der Wii U als auch auf dem New 3DS zu kaufen. Ich empfehle es.

Mega Man X2 wurde auf dem New Nintendo 3DS getestet. Für den Test hat sich der Redakteur das Spiel selbst gekauft.

Mega Man X2

(Ranking)
A
RANK
Reife Leistung. A-Spiele machen alles richtig oder sind nah dran. Kleine Schwächen werden durch Stärken mehr als wett gemacht. Das ist Spieldesign auf hohem Niveau.

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