David gegen Goliath, Neuling gegen Genreprimus. Aus Polen kommt der neue Herausforderer für den Landwirtschafts Simulator 17. Und Pure Farming 17 möchte vor allem eins: die Konkurrenz von der Landkarte fegen. Wir haben uns auf der Gamescom beide Titel angesehen und wagen den ersten Kurzvergleich.


Grafisch gesehen bewegen sich beide Simulatoren auf einem sehr guten Niveau. Sie haben dabei auch ihre individuellen Stärken und Schwächen. Während Pure Farming 17 bei den Texturen und der Vegetation vorausliegt, erscheinen die Animationen des Landwirtschafts Simulator 17 etwas reifer. Generell nehmen sich aber beide Spiele nicht sehr viel bei der Optik.

Der Landwirtschafts Simulator 17 erscheint deutlich routinierter und abgeklärter, so wie der alteingesessene Genre-Onkel eben. So müssen wir hier tatsächlich schon auf Körnersuche gehen, um Veränderungen zu den Vorgängern zu finden. Und da muss ich auch ganz ehrlich sein: Astragon versäumte es, mir klare Neuerungen vorzustellen. Bislang muss ich für den Release davon ausgehen, dass der Titel zum Vorgänger nahezu identisch ist.


Trotzdem wird natürlich eine große Funktionsvielfalt geboten. In der weiten Open World haben wir genug Platz, um uns mit vielen Fahrzeugen auszutoben. Wie in den Vorgängern ist jederzeit der Wechsel zu allen Fahrzeugen im Besitz möglich, was unnötig lange Wege verhindert. Man soll sich halt tatsächlich auf die eigentliche Beschäftigung konzentrieren und nicht ständig auf den Wegen zwischen den Feldern hängebleiben.

Pure Farming 17 wirkt im Vergleich deutlich frischer, aber auch unerfahrener. Beim Gespräch mit dem leitenden Entwickler merkte man den Willen, das Genre zu revolutionieren. Sie wollen einen neuen Qualitäts-Standard unter den Landwirtschaftssimulatoren schaffen. Spieler können deutlich mehr als nur Felder mit Saatgut abfarmen: Auch das Halten verschiedener Tierarten von der Kuh bis zum Kaninchen oder der Erbau von Gewächshäusern sind möglich.


Auch eure landwirtschaftlichen Fahrzeuge nutzen sich bei Pure Farming 17 ab, sodass ihr zwischendurch in eure Scheune fahren und den Status der Einzelteile checken müsst. Die Fahrzeugwartung ist ein erfreuliches Extra, welches in der kleinen Präsentation auch simpel und gut zu bedienen aussah.

Wirklich cool ist das Konzept der Ländereien in Pure Farming 17. Während man im Landwirtschafts Simulator 17 in eine große Open World gesetzt wird, unterteilt sich der Konkurrent in vier Gebiete: die USA, Italien, Japan und Kolumbien. So kriegt man die verschiedensten Kulissen geboten, jede mit eigenen Anbauten. In Italien pflanzt ihr die besten Tomaten, während in Kolumbien eure Kaffee-Plantage den effektivsten Wachmacher produziert. Gut umgesetzt wird dieses Konzept auf jeden Fall und mausert sich in der Vorschau zu meinem Favoriten gegenüber der großen Open World.


Über den Simulationsgrad lässt sich durch die kurzen Eindrücke auf der Gamescom nur wenig sagen. Dennoch wage ich mich mal heran: während Pure Farming 17 im Allgemeinen die größere Vielfalt eines Landwirts bietet, zeigte der Landwirtschafts Simulator 17 in den einzelnen Funktionen, gerade bei der Fahrzeugbedienung, die größere Genauigkeit.

Am Ende bleibt abzuwarten, ob ein Simulator dem anderen den Rang ablaufen wird oder beide ihre Nische im Genre finden. Beide Landwirtschaftssimulatoren sehen in jedem Fall grundsolide aus. Ich freue mich auf die Titel, denn immerhin belebt gute Konkurrenz immer das Geschäft, sodass wir in Zukunft vielleicht sogar größere Fortschritte erleben können.