Pokémon Super Mystery Dungeon

(Artikel)
Torsten Ingendoh, 23. Februar 2016

Pokémon Super Mystery Dungeon

Meh.

Pokémon ist mittlerweile 20 Jahre alt. In diesen zwei Dekaden hat sich aus dem Game-Boy-RPG mit Tauschmöglichkeit ein riesiges Franchise entwickelt, das seinesgleichen sucht. Und irgendwo in diesen 20 Jahren habe ich das Interesse verloren. Die erste Generation habe ich geliebt, die zweite war sogar noch viel besser und dann... ja, irgendwie bin ich nicht auf die dritte angesprungen und die vierte habe ich dann mal Second Hand gekauft. Omega Rubin habe ich mir dann doch mal gegönnt, da ich Nachholbedarf hatte, fühlte mich von dem Spiel aber durch die Bank unterfordert und diese Extra-Episode nach der Liga habe ich links liegen gelassen. Kurz gesagt, mich lockt das Franchise nicht mehr. Aber vielleicht liegt es auch an den Hauptspielen, die doch irgendwie immer gleich sind. Versuch doch mal was anderes. Und das habe ich auch mit Pokémon Super Mystery Dungeon getan.

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Das Spiel fängt mit einem kleinen Persönlichkeitstest an, um herauszufinden, welches Pokémon euch am ehesten entspricht. Ich hasse diese Dinger, vor allem weil mal wieder ein paar Fragen mit "schlecht klingenden" Optionen dabei waren. Jedenfalls wurde für mich Mudkip ausgesucht. War ich damit einverstanden? Natürlich nicht. Machte aber nichts, man darf seine Figur auch selbst wählen. Da ich Lucario irgendwie ganz gerne habe, fiel meine Wahl auf Riolu. Dazu noch ein Partner. Das Spiel schlägt mir Pikachu vor. Okay, warum nicht. Ich durfte es auch benennen und als alter Witzeklopfer musste ich es einfach "Chu Chu" nennen. Und somit begann meine Reise in die Welt der Pokémon als Pokémon.

Mein Riolu wacht an einem See auf, trinkt einen Schluck Wasser und stellt vor lauter Entsetzten fest, dass es ein Pokémon ist. Denn die Spielfigur ist eigentlich ein Mensch und durch mysteriöse Umstände wurde man in ein Pokémon verwandelt. Bevor man sich überhaupt mit der Situation anfreunden kann, tauchen drei andere Pokémon auf und greifen einen an. Es bleibt nur die Flucht. Auf dem Weg begegnet man einem Nuzleaf (mein 3DS ist auf Englisch gestellt). Zusammen flüchtet man in ein Dungeon, was dann auch das Tutorial darstellt.

Die Dungeons sind allesamt zufallsgeneriert und auf jedem Stockwerk gilt es die Treppe zu finden, die einen weiter bringt. Die Dungeons sind gerastert und man bewegt sich auf dem Gitter, ebenso wie die Feinde. Jeder Schritt und jeder Angriff stellen einen Zug dar. Tut man nichts, dann tun die Gegner auch nichts. Mit A führt meinen schwachen Schlag aus, der nicht viel Schaden macht, dafür keine PP verbraucht. Alle anderen Angriffe verbrauchen PP bei Verwendung. Sind die PP leer, kann muss man den Schwachen Schlag ausführen oder ein Elixier schlucken. Den Einsatz der Angriffe sollte man sich gut überlegen.

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Nach diesem Dungeon geht es ins Dorf von Nuzleaf. Er glaubt einem, dass man eigentlich ein Mensch ist, und verspricht auf euch aufzupassen. Aber man muss zur Schule gehen, damit es nicht so auffällig ist. Und darum dreht sich dann auch ein Großteil der Story. In der Schule lernt man auch seinen Partner kennen und egal, was man wählt: das Vieh ist nervtötend. Und die anderen Schulkinder auch. Und die Lehrer. Eigentlich alle Figuren, denn jeder hat irgendeine Macke, die in jedem Dialog ausgespielt werden muss, was dazu führt, dass sich Gespräche teilweise wie Kaugummi in die Länge ziehen. Und dann noch diese verfluchte Unart, falsche Entscheidungen einzubauen. Ihr kennt das vielleicht: ein Charakter fragt, ob ihr mitkommen wollt und ihr dürft mit Ja oder Nein antworten. Sagt ihr Nein, dann wird eine Schleife ausgelöst und ihr landet bei der ursprünglichen Frage. Es geht erst weiter, wenn ihr Ja sagt. Ich hasse das.

Je mehr ich spielte, desto deutlicher wurde für mich, dass ich einfach nicht die Zielgruppe darstelle. Die Pokémon-Lizenz alleine reicht nicht aus, um mich an dieses Spiel zu fesseln und das Gameplay ist zu simpel gestrickt, um irgendwelche Ansprüche an den Spieler zu stellen. Hinzu kommt noch die Krux von zufallsgenerierten Leveln, nämlich dass es diesen oftmals an Abwechslung aber vor allem an gutem Design fehlt. Mal muss man jeden Raum durchsuchen, um die nächste Treppe zu finden, mal erscheint man genau in dem Raum, in dem die Treppe steht. Die Story braucht auch Ewigkeiten, um in Fahrt zu kommen. Immer wieder wird irgendwas zwischen Deoxys und Rayquaza angedeutet, doch die meiste Zeit muss man sich die mehr oder weniger belanglosen Ereignisse in der Schule antun. Kurzum: Ich habe mich die meiste Zeit gelangweilt. Es ist kein gutes Zeichen, wenn man die Dialoge so schnell wie möglich durchdrücken will.

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Seid ihr Pokémon-Fan oder müsst noch eure Eltern fragen, ob sie ein Spiel für euch kaufen? Dann könnte Pokémon Super Mystery Dungeon für euch sein. Es gibt mehr als genug Pokémon und der niedrige Schwierigkeitsgrad sowie das einfach gestrickte Gameplay und die Story über Freundschaft und so Gedöns dürfte euch gefallen. Alle anderen verpassen nichts, wenn sie einen Bogen um dieses Spiel machen.

Pokémon Super Mystery Dungeon wurde auf dem Nintendo 3DS getestet. Ein Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt.

Pokémon Super Mystery Dungeon

(Ranking)
B
RANK
Anständig. Stärken und Schwächen halten sich die Waage. Positive Überraschungen sind genauso selten wie negative. Unterm Strich muss man seine Spielzeit keinesfalls bereuen.

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RELEASE
19. Februar 2016
PLATTFORM
Nintendo 3DS
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