Story of Seasons im Test

(Artikel)
Haris Odobašic, 27. Januar 2016

Story of Seasons im Test

Neuer Name, im Kern noch immer Harvest Moon

Als letztes Jahr Harvest Moon 3D: Das verlorene Tal erschien, war die Verwirrung groß, denn dafür, dass Harvest Moon draufstand, war überraschend wenig Harvest Moon drin. Sowohl Fans, wie man an den Amazon-Bewertungen sieht, als auch Kritiker waren nicht gerade begeistert vom neuesten Teil der Reihe. Die schlechte Qualität ließ sich dabei ziemlich einfach erklären: aufgrund von Lizenzstreitereien wurden neue Entwickler an die HM-Reihe gesetzt. Doch das hat die alten Entwickler nicht davon abgehalten, weiterhin Farm-Spiele zu entwickeln, wovon das erste nun hierzulande unter dem Namen Story of Seasons erschienen ist.

Braucht ihr Hilfe bei Story of Seasons? Wir haben für Euch eine Menge an Tipps zusammengestellt, die hoffentlich alle Fragen um Themen wie Heirat und Spielfortschritt beantworten!

Dabei ist die Harvest-Moon-Handschrift vom ersten Moment an überdeutlich zu erkennen. Nach einem flotten Tutorial, welches euch die Grundlagen sehr gut erklärt, kriegt ihr schon die Kontrolle über eure eigene Farm und könnt direkt loslegen. Ob ihr ab diesem Zeitpunkt nun lieber Tiere züchten wollt, Samen pflanzt oder die Welt um das Örtchen Eichbaumhausen erforscht, ist euch vollkommen überlassen. Story of Seasons gibt wenige Vorgaben und viele Freiheiten, so dass es jedem Spieler selbst überlassen ist, wie man sein Farmleben gestaltet.

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Es ist die größte Stärke des Spiels, die noch weiter dadurch untermauert wird, wie viele Möglichkeiten euch geboten werden. Die Farm, zum Beispiel, lässt sich aufwändig ausbauen, was euch mehr Platz für Tiere oder Saatgut bieten kann, aber auch neue Möglichkeiten freischaltet. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Crafting, mit dem ihr eine Vielzahl nützlicher Items herstellen könnt. Egal, ob es darum geht, Rohmaterial weiterzuverarbeiten, um zum Beispiel aus Milch Käse zu machen, oder Gegenstände für den Alltag herzustellen, wie Möbel für euer Zuhause - mit dem Crafting habt ihr das richtige Werkzeug. Es lassen sich sogar neue Gebäude für die Farm craften, die dann wiederum genutzt werden können, um noch aufwändigere Projekte anzugehen.

Doch nicht nur die Farmarbeit beschäftigt euch in Story of Seasons, auch abseits gibt es immer wieder was zu tun. Highlights sind natürlich die Romanzen, in denen ihr euch – je nachdem ob ihr am Anfang einen männlichen oder weiblichen Charakter gewählt habt – einen Stadtbewohner oder eine Stadtbewohnerin aussuchen könnt. Diese wollen umworben werden mit Geschenken und Dates und nach einiger Zeit besteht sogar die Möglichkeit zu heiraten, zusammenzuziehen und Kinder zu kriegen – für viele HM-Spieler wohl das ultimative Ziel.

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Was aber bei Story of Seasons klar auf der Strecke bleibt, sind signifikante Neuerungen. Einiges am Gameplay wurde zwar vereinfacht – in vorherigen Teilen war das Tutorial um einiges länger und mühseliger – und ein neuer Schwierigkeitsgrad macht das Spiel einsteigerfreundlicher. Außerdem gefällt mir sehr, dass nun jedes Farmutensil automatisch eine Fläche von 3x3-Feldern trifft. In anderen HM-Spielen war es üblich, erst mal mit Werkzeugen anzufangen, die nur ein Feld getroffen haben, was das Bewässern oder Ernten von Saatgut etwas qualvoller gestaltete als nötig.

Andere Änderungen sind von eher kleinerer Natur. Zum Beispiel, dass man nun keine Kiste direkt an der Farm hat, in der man das Saatgut ablegt, sondern in der Stadt seine Waren feilbietet. Das Ziel ist es dabei, Händler aus fernen Ländern anzulocken, um noch mehr Kram freizuschalten. Es ist ein guter Motivationskniff, da man natürlich neugierig auf die neuen Händler ist, bedeutet aber auch etwas mehr Arbeit, da man Kalendertage abpassen muss, an denen man am Markt verkaufen kann.

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Es mag vielleicht kurios sein, dass das letztjährige Harvest Moon 3D: The Lost Valley der vielleicht gewagteste Titel in der langjährigen Reihe war. Auch wenn das Spiel von den Kritikern zerrissen wurde, zeigte es zumindest den Mut, Neues auszuprobieren, wie das Einführen eines Terraforming-Features. Im Kontrast dazu ist Story of Seasons trotz des neuen Namens unheimlich konservativ. Einige Aspekte des Spiels wurden sinnvoll vereinfacht, um es Einsteigern leichter zu machen, während HM-Fans sich sowieso direkt zurechtfinden werden. Und in Kombination mit der guten, deutschen Lokalisierung dürfte Story of Seasons sogar eines der besten Spiele als Geschenk für zum Beispiel farminteressierten, jungen Geschwistern sein.

Aber große Innovationen sucht man vergebens. Das ist nicht unbedingt was Schlechtes: Story of Seasons macht so viel Spaß wie die besten Harvest-Moon-Teile und wird entsprechend geneigte Spieler über Wochen fesseln. Aber im Vergleich zu beispielsweise Rune Factory 4, das Farmen mit vielen JRPG-Elementen kombinierte, fehlt mir bei Story of Seasons einfach auf Dauer etwas die Abwechslung.Haris

Story of Seasons wurde auf dem Nintendo 3DS getestet. Ein Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt.

Story of Seasons

(Ranking)
B
RANK
Anständig. Stärken und Schwächen halten sich die Waage. Positive Überraschungen sind genauso selten wie negative. Unterm Strich muss man seine Spielzeit keinesfalls bereuen.

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RELEASE
31. Dezember 2015
PLATTFORM
Nintendo 3DS
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