Der Release von Fallout 4 ist ja nur noch ein paar Tage entfernt. Wer sich über das Wochenende schon mal atmosphärisch einstimmen will, kann - wie ich - dafür zu Fallout 3 greifen. Das Problem: Die Grafik und Steuerung sind nach sechs Jahren nicht mehr so ganz frisch, von Project Purity hat man auch genug und überhaupt kennt man jeden Winkel der Karte in- und auswendig. Die Lösung: Mods!

Denn die Modder-Community hat in den Jahren seit Erscheinen von Fallout 3 immens viel Zeit und Aufwand betrieben, damit wir Spieler immer etwas zu tun haben oder einfach ein neues Spielgefühl erleben dürfen. Davon können Konsolenspieler mit Fallout 4 übrigens erstmals auch profitieren! Hier also eine kleine Liste mit Mods, die mir am besten gefallen haben:

Utility-Mods

1. GNR Enhanced
Ein Teufelskreis: Musik muss beim Stratzen durch das Ödland schon sein, aber irgendwann mag man Three Dog nicht mehr zuhören und die gleichen zwanzig Lieder nerven auf Dauer auch. Oma Agatha ist zwar süß, aber so ganz passt Geigenmusik nicht zum Setting. Und Marschmusik macht zuerst enthusiastisch und dann aggressiv.

Die schöne Mod GNR Enhanced erweitert die Liste der Lieder des Radiosenders GNR enorm, fügt Vorkriegswerbung und ein paar neue Zeilen für Three Dog mit ein. Der Download ist relativ groß, aber es lohnt sich! Ich wünschte, ich hätte immer mit dieser Mod gespielt.

2. Essential Followers and Caravans
Anders als in New Vegas war ich in Fallout 3 immer lieber alleine unterwegs – nach dem ersten Mal, als ein paar Supermutanten Dogmeat dahin rafften, hatte ich zu viel Angst, um einen meiner Gefährten mitzunehmen. Diese Mod macht alle Gefährten und die Handelskarawanen unsterblich, sodass sie nur noch ohnmächtig umfallen, wenn sie zu viel Schaden abbekommen. Top!

3. Fellout
Fellout macht die Ödnis etwas weniger öde, indem sie den leichten Grün-Filter entfernt, der über allem liegt.


Story-Mods:

1. Alton, IL
Alton, IL ist riesig! Und es macht sehr viel Spaß, das wirklich große Gebiet, das die Modder gebaut haben, zu erkunden. Auch der Plot – ein Konflikt zwischen den Bewohnern eines Vaults und den Außenbewohnern – hat mir am Anfang gefallen. Nach ungefähr anderthalb Stunden wird die Haupthandlung leider etwas dünn. Außerdem konnte ich wegen der Bugs ein paar Quests nicht erfüllen. Alles in allem ist es trotzdem eine sehr liebevoll gemachte Mod mit sehr netten Ideen (und sogar voice acting!), die einen definitiv für ein paar Stunden gut unterhält.

2. Cube Experimental
Diese Mod ist fantastisch, aber auch so unfassbar gruselig. Die Story ist quasi wie aus den Cube-Horrofilmen, gemischt mit den Portal-Spielen: Man ist in einem Gebäude mit mehreren Kammern gefangen, muss Rätsel lösen und tödliche Fallen umgehen. Sehr spannend, sehr kniffelig, sehr atmosphärisch.


3. Vault 101 Revisited
Die Mod knüpft an den Quest Ärger an der Heimatfront, also nachdem man ein zweites Mal aus dem Vault geworfen wurde. Wieder ist es die alte Schulfreundin Amata, die uns einlädt, um ihr zu helfen. Wirklich eine sehr gute Mod, die sich fast wie eine richtige Quest des Hauptspiels und nicht wie eine Mod anfühlt.

4. Mods von Puce Moose
So, jetzt kommen die Quests für Leute, die gerne Rätsel lösen und einer interessanten Geschichte folgen und es etwas abstruser mögen. In die Mods von Puce Moose habe ich mich wirklich verliebt. Es gibt keine feste Reihenfolge, in der sie gespielt werden müssten, trotzdem lohnt es sich, mit A Note Easily Missed anzufangen (obwohl diese Mod die schwächste aus der Reihe ist, ist sie trotzdem absolut spielenswert).

In allen Mods folgen wir der Handlung nur durch das Lesen von Notizen und Briefen, indem wir Rätsel lösen und unserer Neugierde folgen. Die Atmosphäre ist dicht und erinnert mich sehr an Myst. Die meisten Rätsel sind anspruchsvoll, aber nicht zu schwer, und die Areale traumhaft schön und mit großer Liebe fürs Detail gestaltet.
Wie gesagt: Ich bin schwer verknallt.


Viel Spaß beim Spielen!