Test: The Witcher 3: Hearts of Stone

(Artikel)
Torsten Ingendoh, 27. Oktober 2015

Test: The Witcher 3: Hearts of Stone

Ein Pakt mit dem Teufel

CD Projekt Red hat uns nach dem Launch von Witcher 3 ordentlich mit Gratis-DLCs versorgt. Von eher kleinen Dingen - wie Klamotten für Triss, Yen und Ciri - bis zu neuen Quests war da alles dabei, um das Spielerlebnis Stück für Stück zu erweitern. Jetzt liefern sie mit Hearts of Stone die erste große Erweiterung nach, die sich vor allem an diejenigen richtet, die bereits mit der Story fertig sind. Zumindest sollte man ungefähr soweit sein, als dass man den Endkampf angehen könnte, denn die neue Story ist für Helden der Stufe 32 konzipiert - oder 62, wenn ihr im New Game+ spielt. Wer noch nicht so weit ist und trotzdem loslegen möchte, der kann einen gesonderten Speicherstand anfangen, und ein passend ausgerüsteter Level-32-Geralt wird gleich mitgeliefert. Dafür werden alle Quests der Hauptstory unzugänglich.

Eines solltet ihr euch vor dem Kauf bewusst sein: Hearts of Stone ist ein reiner Story-DLC, nicht mehr aber auch nicht weniger. Die einzige Gameplay-Neuerung ist der Runenschmied, der eure Ausrüstung mit besonderen Boni als Alternative zu den normalen Sockel-Runen aufwerten kann. Solltet ihr in Erwägung ziehen, wenn ihr den ultimativen Geralt basteln wollt. Um das große Plus von gut 15 Stunden Story unterzukriegen, wurden zur Novigrad-/Velen-Karte ein paar neue Areale im Osten hinzugefügt, die neben den Storyquests auch neue Banditenlager, Monsternester und Verstecke beherbergen. Die Banditenlager sind übrigens von den Überresten des Ordens der Flammenden Rose besetzt, der im ersten Witcher-Spiel zerschlagen wurde.

hos-info-1Olgierd lässt nichts anbrennen... oder doch?

Die Story des DLCs ist eine wundervolle Abenteuerreise. Alles fängt als einfacher Hexerauftrag an, ausgestellt von Olgierd von Everec, dem letzten Überlebenden einer gefallenen Adelsdynastie. Er will ein Monster in Oxenfurt loswerden, was genau das Richtige für einen Hexer ist. Doch dieser Auftrag wandelt sich sehr schnell in eine äußert missliche Lage für Geralt. Das Monster war in Wirklichkeit ein verzauberter Oferiprinz und weil dem nun die Eingeweide aus dem Bauch quillen, muss der Hexer dafür büßen. Dabei trifft Geralt auf den Händler aus White Orchard, der uns im Hauptspiel auf Yennefers Fährte gebracht hat. Sein Name ist Gaunter O'Dimm und mit ihm gehen wir einen Handel ein: Er hilft uns zu entkommen, dafür müssen wir ihm helfen seine Schulden bei Olgierd einzutreiben. Der Anfang allen Übels.

Das Prinzip der Geschichte ist eigentlich nichts Neues. Olgierd befand sich in einer misslichen Lage und O'Dimm hat ihm den Wunsch erfüllt, da wieder herauszukommen. Doch seid vorsichtig mit dem, was ihr euch wünscht, denn es könnte in Erfüllung gehen. Was Olgierd dazu trieb, einen Pakt mit O'Dimm einzugehen, wie dieser Pakt aussieht und natürlich wie Geralt in das ganze Bild passt, das ist alles äußert unterhaltsam umgesetzt. Es gibt mal wieder einige schwere Entscheidungen zu treffen, von denen es abhängt, ob die Geschichte ein gutes Ende nimmt. Die neuen Figuren sind wunderbar geschrieben, Olgierd ist vergleichbar vielschichtig wie der Blutige Baron aus dem Hauptspiel und O'Dimm ist ein interessanter Unheilbringer. Abgerundet wird das Kabinett durch eine alte Bekannte, die Ärztin Shani. Sie spielte eine wichtige Rolle im ersten Witcherspiel und ist auch eine der bekannteren Figuren aus den Büchern. Und ja, ihr könnt mit ihr in die Kiste springen, wenn ihr es richtig anstellt.

hos-info-2Irgendwie habe ich den Froschkönig anders in Erinnerung.

Wenn ihr das Hauptspiel so geliebt habt wie ich, dann müsst ihr euch Hearts of Stone holen. Die Geschichte ist fesselnd, die neuen und alten Figuren sind interessant und die Atmosphäre ist klasse. Was einem hier für sein Geld geboten wird, kann sich durchaus sehen lassen. Wer noch ein paar mehr Euro übrig hat, dem lege ich die Saturn- und Media-Markt-exklusive Ladenversion ans Herz, da sind nämlich die vollständigen Scoia'thael- und Monster-Gwent-Deck drin enthalten. Hoffentlich werden zum zweiten DLC Blood and Wine die Nilfgaard- und Nördliche-Königreiche-Decks in einem ähnlichen Paket nachgeliefert, denn die gab es leider nur in der Xbox One Collectors Edition.

The Witcher 3: Hearts of Stone wurde auf dem PC (Windows 7 64-bit, 8 GByte RAM, AMD FX-8350, GeForce GTX 970 4GB) getestet. Für den Test hat sich der Redakteur das Spiel selbst gekauft.

The Witcher 3: Hearts of Stone

(Ranking)
S
RANK
Herausragend. S-Spiele erweitern Horizonte. Sie bieten intensive Erlebnisse oder halten den Spieler noch lange am Bildschirm gefesselt. Selbst wenn man sie nicht jedem empfehlen kann, will man doch mit jedem über sie reden.

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