Angespielt: Tacoma

(Artikel)
Paul Rubah, 11. August 2015

Angespielt: Tacoma

Gone Home im Weltall

Seit etwa einem Jahr Fullbright an einem Nachfolger vom kritisch hochgelobten Gone Home. Tacoma führt die Story des explorativen Adventures nicht fort, bleibt aber seinen forschenden Wurzeln treu. Und die Story zieht sofort rein: Amy Ferrier kommt im Jahr 2088 am ersten Tag ihres neuen Jobs auf die Weltraumstation Tacoma - und niemand ist da.

Herum laufen und Dinge angucken ist Pflicht - die ludischen Gesetze von Gone Home gelten auch im All. Mit einigen hübsch animierten Gesten öffnet Amy die Tür zur Station und entgegen schweben ihr... nein, keine Leichen. Tacoma ist nicht SO ein Spiel. Ihr schwebt Nippes entgegen. Champagner in Capri-Sonne-Plastikbeuteln, entwertete Tickets und auch den ein oder anderen Reinigungsroboter kann die Astronautin aus der Mikroschwerkraft grabschen, um sie sich von allen Seiten anzuschauen.


Die Story erzählt Tacoma auf zwei Ebenen. Zum einen gibt es die Hauptnarrative. Sobald Amy via kleinem Schalterrätsel die Crew aus den Mannschaftskabinen befreit, kann sich das Team gemeinsam daran machen, die Tacoma wieder flott zu bekommen. Es wird ein einziges Ende geben, auf das jeder Spieler hin arbeiten wird. Wichtig soll laut Fullbright allerdings nicht ein gigantischer Space-Opera-Plot sein, sondern die zwischenmenschlichen Beziehungen und der Alltag auf einer Weltraumstation. Wie verhalten sich die Menschen unter Stress, wie kommen sie miteinander klar?

Auf dem Weg durch die Stationsmodule findet Amy immer wieder gespeicherte 3D-Videos, die eine aufgenommene Szene abspielen, Chat-Logs, Mails oder Hintergrundinfos zum Sternensystem - alles bereits jetzt schon hübsch in grafische Interfaces gebastelt und gut zu lesen oder anzuschauen. Selbst beim Anspielen unter Zeitdruck wollte ich es mir nicht nehmen lassen, mir die Texte zu Gemüte zu führen. Alles weist darauf hin, dass Entdecker und Leseratten auf ihre Kosten kommen werden. So kommt der explorative Spieler auch gewissen Mysterien noch etwas mehr auf die Spur. In einem gestörten Videomitschnitt sah ich etwa eine schwarze Silhouette, die an einer Hardwarekonsole herumfummelte. Sabotage?

Tacoma soll 2016 erscheinen und gehört zu Microsofts Indie-Programm ID@Xbox. Wie lang das Spiel werden soll, konnte mir noch keiner der Entwickler wirklich sagen, aber ich hoffe, dass sie Amy bis zum Release eine Sprintfunktion spendieren. Denn so schön es auch ist, eine Weltraumstation zu erforschen - wenn man durch voll erkundete Gänge muss, um von A nach B zu gelangen, dann will ich nicht im Schneckentempo laufen. Ansonsten sieht Tacoma vielversprechend, besonders für Story-Freunde.

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