Skylanders ist eine der größten Erfolgsgeschichten der letzten fünf Jahre. Der Figurensammelwahn ist so stark, dass selbst Disney und Nintendo sich genötigt sahen, das Konzept mit Erfolg zu kopieren. Entsprechend wartet jedes Jahr ein neues Spiel der Reihe auf die Fans, mit neuen Sammelfiguren und Elementen, um die Serie frisch zu halten. Dieses Jahr ist dabei der vielleicht größte Sprung zu beobachten, den die Reihe bisher mitgemacht hat. Denn neben dem üblichen Adventure- und Rollenspielanteil, ist dieses Mal gleich ein neues Genre dran: Racing der arcadigen Sorte mit starker Anlehnung an Diddy Kong Racing. Gut 50% des Spiels wird am Steuer eines Fahrzeuges bestritten. Neben Bodenfahrzeugen geht es entsprechend auch in die Luft sowie durchs Wasser - natürlich auch mit Multiplayer, den wir auf der Gamescom bei Activision anspielen konnten.

Bei Funracern sind eigentlich die ersten paar Sekunden die wichtigsten: entweder sie machen direkt Spaß oder das Spiel ist Müll. Dieses Genre erlaubt keine lange Einarbeitung. Skylanders SuperChargers gehört dabei definitiv in die erste Kategorie. In meiner Session konnte ich insgesamt sechs Rennen fahren – zwei auf jeder möglichen Streckenart – und hatte mächtig viel Spaß - und das nicht etwa nur, weil ich fast jedes Rennen gewann! Man merkt einfach, dass die Entwickler sich die erfolgreichen Titel in diesem Bereich gut angeschaut und die wichtigsten Erkenntnisse umgesetzt haben.


Das heißt, dass die Rennen immer knapp und spannend sind, man in wenigen Sekunden vom ersten auf den letzten Platz landen kann und umgekehrt. Das bedeutet aber auch, dass Superchargers ein unterhaltsames Leveldesign bietet, samt mehreren Pfaden und Geheimwegen, die zum Entdecken und Erkunden einladen. Nimmt man den langsameren Pfad mit oder den schnelleren Weg ohne Powerups? Solche Fragen kommen immer wieder auf und zwingen euch, jedes Rennen neue Entscheidungen zu treffen.

Was Skylanders SuperChargers etwas von den vergleichbaren Titeln unterscheidet, ist, wie das Gerangel gelöst ist. Ihr habt zwei Knöpfe für Angriffe: einen Nahkampfangriff, der euch einen kleinen Boost bringt und euch kurzzeitig feindlichen Lockons entkommen lässt, sowie einen Fernkampfangriff. Beide verbrauchen aber die gleiche Leiste, die sich nur langsam von selbst regeneriert. Entsprechend muss man also taktisch vorgehen und abwägen, ob der Beschuss des Feindes es wirklich wert ist, auf eine Fluchtmöglichkeit für den Notfall zu verzichten. Denn wer zu oft abgeschossen wird, kann einen Totalschaden erleiden und muss dann entsprechend ein paar Sekunden pausieren, ehe er wieder am Rennen teilnimmt.


Auch ziemlich cool: alle eure bisherigen Skylander werden voll kompatibel als Fahrer sein. Aber natürlich gibt es auch eigene Skylander zu diesem Teil, nicht zuletzt in Form von Fahrzeugen, die ihr, wie gewohnt, trainieren könnt, um euch so einen Vorteil zu erspielen.

Skylanders SuperChargers wirkt wie der logische, nächste Schritt in der populären Reihe und, vom ersten Anspieleindruck her, könnte hier sogar zum ersten Mal seit langem ernsthafte Konkurrenz für Mario Kart heranwachsen. Ich habe auf jeden Fall Lust auf mehr und freue mich darauf, ab dem 20. September, meine Freunde in dem Titel ordentlich abzuziehen. Haris