Angespielt: Orcs Must Die! Unchained

(Artikel)
Adrian Knapik, 23. Mai 2015

Angespielt: Orcs Must Die! Unchained

Closed Beta im Detail

Ich war sehr verwundert, als plötzlich ein Closed Beta-Key zu Orcs Must Die! Unchained in meinem Postfach lag. Erstens, weil die E-Mail von Gameforge kam, was bedeuten muss, dass der neueste Ableger der Orcs Must Die!-Reihe ein Free-to-Play Titel wird, und zweitens, weil ich gar nicht mitbekommen habe, dass überhaupt an einem neuen Teil gearbeitet wurde. Am meisten überrascht war ich dann aber immer noch über die Nutzung des Free-to-Play Modells, weil ich Angst habe, dass es die Marke einfach nur in den Abgrund zieht. Ein Grund mehr, sich die Beta einmal genauer anzuschauen.

Experimente
Es ist ein merkwürdiges Experiment, welches die Entwickler durchführen wollen. Sie verbinden die Elemente eines klassischen Trap-Defense, wie es die ersten beiden Teile von Orcs Must Die praktizierten, mit den Elementen eines MOBA-Games. Man muss also nicht mehr nur verteidigen, sondern muss auch gleichzeitig mit eigenen Minions angreifen. Es gibt zwei Teams, die ihre eigene Basis haben und bis zu fünf Helden beinhalten. Im Moment hat man so die Möglichkeit, 3vs3 und 5vs5 zu spielen, wobei man entscheiden kann, ob man gegen die KI spielt oder gegen andere Spieler. Und wenn man selbst nur ein bisschen üben möchte, kann man sich die Tutorials anschauen oder komplett alleine mit Bots im eigenen Team gegen andere Bots spielen. Im weiteren Entwicklungsverlauf soll noch ein Ranked-Modus eingeführt werden.

omdu_guardianEin Guardian in Aktion!

Auf der einen Karte Karte, die aktuell existiert, gibt es, wie in einem MOBA, verschiedene Lanes und Guardians, die als flexibler Tower dienen und gegnerische Minions angreifen. Jedes Team hat zwei Angriffs-Lanes, an dessen Anfang sich ein Tor befindet, aus dem die Minions spawnen, und zwei Verteidigungs-Lanes, auf der man seine Fallen bauen kann und auf der sich die Guardians befinden. Damit die Rollen klar verteilt werden, besitzen die einzelnen Helden klar vordefinierte Stärken. Zum aktuellen Zeitpunkt stehen zehn verschiedene Helden zur Auswahl, eine bunte Mischung zwischen Angreifern, Verteidigern und Unterstützern. Jede Woche werden die spielbaren Helden gewechselt, sodass man letztendlich eine Auswahl aus fünf verschiedenen hat – wenn aber doch ein Held zum persönlichen Liebling wurde, kann man sich diesen entweder für Ingame-Währung oder Echtgeld - wie in anderen MOBAs - kaufen.

Im Herzen ein Orcs Must Die!
Im Hauptmenü findet sich dann noch eine dritte unerwartete Komponente: Sammelkarten. Anscheinend war es den Entwicklern noch nicht genug, MOBA und Trap-Defense zu kreuzen, zusätzlich wollen sie auch noch ein bisschen Hearthstone-Gefühl mit reinbringen. Alles, was man im Spiel nutzen kann, wird in Form von Karten repräsentiert. Aber nein, ihr könnt hier nicht gegen einen Gegner im Kartenspiel antreten, die Karten sind dazu da, das eigene Loadout zu repräsentieren. Man stellt sich also sein Deck aus Minions und Fallen zusammen, die man dann im Spiel nutzen kann. Erhalten tut man diese Karten entweder als Belohnung nach einer Runde, als Gewinn aus einer Glückskiste oder per direkter Bezahlung im Shop. Und hier noch eine Besonderheit: die Minions, die während einer Runde spawnen, werden vom Spieler bestimmt. Eine Karte ist also jeweils ein bestimmter Typ von Minion, den man durch Platzieren im Tor spawnen kann.

omdu_fallenViele Fallen, wenig Wirkung. Fallen sind nicht mehr so übermächtig.

Zur Verteidigung stehen immer noch die gleichen, lustigen und verrückten Fallen zur Verfügung, die man aus den Vorgängern kennt – inklusive einiger Neuzugänge. Man merkt aber, dass durch den stärkeren Fokus auf die Helden auch die Fallen abgeschwächt wurden, sodass man selbst viel mehr zu tun hat. Man hat nun nicht mehr die Möglichkeit, eine große Todesmaschine zu bauen, bei der die Minions keine Möglichkeit mehr haben durchzukommen – zumal man jetzt auch noch das Problem der zusätzlich angreifenden Helden hat. Generell hat man das Gefühl, dass man vorsichtiger agieren muss und sich der Anspruch an den Spieler deutlich erhöht hat. Um richtig gut zu sein, muss man auch seinen Helden gut kennen, sonst setzt man die Fähigkeiten nicht richtig ein und verursacht so möglicherweise die prompte Niederlage des eigenen Teams.

Auch grafisch punktet Orcs Must Die! Unchained wieder mit dem toll aussehenden Comic-Stil. Trotz des sehr groben Stils sind die meisten Texturen scharf – so wird trotz des Free-to-Play-Modells eine durchaus hochwertige Optik geliefert. Auch die bisher verfügbaren Helden sind cool modelliert und auf ihre Weise einzigartig. Vor allem die Zauber- bzw. Angriffsanimationen zeigen die Detailverliebtheit der Entwickler. Auch beim Sound muss man sich nicht verstecken, wobei die Entwickler noch ein paar motivierende Songs einbauen könnten. Ansonsten begleitet einen über die meiste Zeit der bekannte Rock und dazu die gut vertonten Stimmen der Helden.

Das Spielkonzept, welches sich die Entwickler von Orcs Must Die! Unchained ausgedacht haben, ist wirklich sehr interessant. Es macht ziemlich großen Spaß, sich mit eigenen Teamkameraden zu koordinieren und um den Sieg zu kämpfen. Trotzdem habe ich noch ein wenig Angst, dass man es sich im weiteren Entwicklungsverlauf mit dem Balancing verscherzt und so ein unausgeglichenes Spiel entsteht. Wer Lust hat, mal selbst reinzuschauen, kann sich auf der Website vom Spiel für die Verlosung von weiteren Keys anmelden – es lohnt sich! Adrian

Weiterlesen: Alle Infos zu Orcs Must Die! Unchained

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