Lifeless Planet im Test

(Artikel)
Benjamin Strobel, 21. Mai 2015

Lifeless Planet im Test

Einsame Reise auf einem fernen Planeten

Wasser. Leben. Eine Welt, die grünt und blüht. Das sind die Versprechen, mit denen der Protagonist in Lifeless Planet auf einen weit entfernten Planeten entsendet wird. Doch das Raumschiff erleidet eine Bruchlandung, seine Crew verschwindet. Und der Planet entpuppt sich als leblose Wüste. Der Wissenschaftler macht sich auf die Suche nach Antworten.

Lifeless Planet ist ein Adventure im Stile alter Sci-Fi-Romane und Spieleklassiker wie Another World. Das Spiel ist geprägt von einer langsamen Erzählung und dichter Atmosphäre. In kleinen Häppchen entfaltet sich die Geschichte des Planeten gleichzeitig mit einer persönlichen Geschichte des Protagonisten. Irgendwas ist faul auf dem Planeten und man wird das Gefühl nicht los, dass einem etwas Wichtiges vorenthalten wird.

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Schnell findet man heraus, dass der Planet nicht schon immer so leblos war: überall befinden sich Überreste von sowjetischen Kolonien. Moment, die Russen? Wie sind die denn hierher gekommen? Und warum sind sie nicht mehr da? Versteckte Audiologs geben Hinweise auf das Geschehen und den Verbleib der Kolonisten, müssen aber erst vom Spieler aufgespürt werden. Während der Text auf deutsch oder englisch angeboten wird, sind die Audiologs komplett auf russisch, was das Ganze sehr authentisch macht und zur Atmosphäre beiträgt.
Die Level sind zwar linear, aber ziemlich großräumig und bieten viel Raum für Erkundung. Man könnte auch sagen: In Lifeless Planet läuft man viel durch kahle Steppen. Aber der neugierige Spieler wird mit kleinen Funden belohnt. Ob einem das Wandern über die tote Erde Freude macht, hängt aber stark davon ab, wie einem die Atmosphäre des Spiels gefällt. Die meisten Areale bestehen aus Sand oder Felsen, die einerseits monoton sind, andererseits aber sehr gut die Einsamkeit und Verzweiflung der Geschichte einfangen.

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Das Gameplay beschränkt sich auf das Nötigste. Ihr steuert den Wissenschaftler im Raumanzug durch die Einöde, müsst euer Geschick beim Springen unter Beweis stellen und einige Rätsel lösen, die nicht allzu schwierig sind. Manchmal muss man etwas verschieben oder ein Objekt suchen und woanders einsetzen. Statt Monstern und Aliens ist die Umwelt gefährlich. Man kann in die Tiefe stürzen, verbrennen, ersticken, aufgespießt oder erschlagen werden. Faire Checkpoints sorgen dafür, dass Tode selten frustrierend sind. Die meiste Zeit läuft und hüpft man, nur selten passiert tatsächlich auch etwas. Je nachdem, wie vorsichtig und neugierig man ist, kann man Lifeless Planet in vier bis zehn Stunden durchspielen.

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Lifeless Planet ist seit Juni 2014 für PC und Mac erhältlich und ist am 13. Mai 2015 für die Xbox One erschienen. Der Preis liegt mit 20 Euro recht hoch für ein Indie-Game. Wer sich ohne viel Input schnell langweilt, ist bei Lifeless Planet nicht gut aufgehoben. Spielmechanisch ist es leider so leblos wie der namensgebende Planet. Man muss die Einsamkeit und Kargheit des Spiels schon mögen, um Lifeless Planet wertzuschätzen. Es überzeugt durch sein starkes Artdesign und die dichte Atmosphäre - und qualifiziert aus dieser Sicht vielleicht sogar als Kunstwerk. Kurzum: Es gibt viel zu sehen, aber wenig zu tun. Ben

Lifeless Planet wurde auf der Xbox One getestet. Ein Testmuster wurde uns von Stage 2 Studios zur Verfügung gestellt.

Lifeless Planet

(Ranking)
B
RANK
Anständig. Stärken und Schwächen halten sich die Waage. Positive Überraschungen sind genauso selten wie negative. Unterm Strich muss man seine Spielzeit keinesfalls bereuen.

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28. März 2024 um 11:57 Uhr
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Spiele des Artikels

RELEASE
06. Juni 2014
PLATTFORM
Mac
Plattform
PC
Plattform - PC-Spiele haben mit die älteste Tradition. Heutzutage laufen die meisten Games unter dem Microsoft Windows.
Xbox One
Plattform - Nachfolger der Xbox 360 von Microsoft. Angekündigt am 21. Mai 2013, ist die Heimkonsole am 22. November 2013 in Deutschland und weiten teilen Eruopas erschienen.

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