NACONs GC-100XF Controller im Test

(Artikel)
Benjamin Strobel, 22. Januar 2015

NACONs GC-100XF Controller im Test

Sparfuchs-Controller mit kleinen Mankos

Auf der Gamescom 2014 präsentierte Bigben uns die neue NACON-Produktlinie. Seit Mitte Januar sind die ersten Geräte erhältlich. NACON richtet sich mit günstigen Preisen an Gamer auf der Suche nach Equipment, das nicht sofort ein halbes Vermögen kostet. Mit einem Preis von 15 bis 20 Euro ist der GC-100XF Controller eine fette Beute für Sparfüchse.

Der GC-100XF ist eine unverhohlene Kopie des offiziellen Xbox-360-Pads. Dazu gehören vier Facebuttons, zwei Schultertasten und zwei Trigger, zwei klickbare Analogsticks, ein Steuerkreuz, Back- und Start-Tasten sowie ein Mode-Button. Microsofts Original gilt seit Jahren als Standard-Controller für den PC, das wissen auch die Spiele-Entwickler. So gibt es für beinahe jedes aktuelle Spiel ein Kontroll-Schema für das 360-Pad, Button-Prompts sind häufig mit den entsprechenden Namen und Farben gekennzeichnet. Der 360-Controller ist aus vielen Gründe eine gute Wahl und davon profitiert auch der GC-100XF.

Da ist es etwa ideal, dass er von eurem PC auch als 360-Controller erkannt wird und ihn Windows 8, 7, Vista und XP unterstützen. Wenn ihr auch mal ältere Spiele zockt, ist womöglich interessant, dass ihr per Druck auf den Guide-Button vom gängigen "XInput"-Modus in den veralteten "DirectInput8"-Modus wechseln könnt. Dieser wird von neueren Spielen nicht mehr unterstützt, bei älteren Titeln kann es umgekehrt sein. Mit einer Kabellänge von ca. 1,80m ist die Reichweite allerdings über einen Meter geringer als beim 360-Pad.

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Obwohl der GC-100XF am PC als Xbox-360-Gamepad angezeigt wird, kann die Xbox selbst mit dem Steuergerät nichts anfangen. Das kann womöglich lizenzrechtliche Gründe haben, es ist auf jeden Fall sehr schade und ein Nachteil gegenüber dem Original. Ansonsten entspricht das Design des GC-100XF Controllers dem des Xbox-360-Pads bis hin zu den Bezeichnungen der Knöpfe und den Farben der Tasten. Nur der LED-Ring leuchtet blau statt grün. Die Form ist nahezu identisch, sogar das Gewicht unterscheidet das Gerät nicht merklich von Microsofts kabelgebundenem Windows-Controller. Jedoch fühlt sich das Gamepad wegen seiner Gummierung anders an und bietet guten Halt.

Die Facebuttons fühlen sich perfekt an und sind kaum von denen des Originals zu unterscheiden. Sie haben angenehme und frühe Druckpunkte, sodass man Tasten schnell mashen kann, wenn etwa ein QTE es verlangt. Sie verkeilen sich nicht im Gamepad und sind beim Drücken kaum zu hören. Der rechte Daumen kann sich bei dem GC-100XF-Controller nicht beklagen.

Die Schultertasten hinterlassen bei mir gemischte Gefühle. Die Trigger fühlen sich gut an, allerdings klacken sie beim Drücken recht laut, was den Controller billig klingen lässt. Beim Spielen stört das bei plärrenden Lautsprechersounds aber weniger. Die Schulterbuttons sind dagegen ziemlich mies. Der Druckpunkt liegt sehr niedrig, auf dem Weg dahin wabert die Taste umher und wirkt dadurch ebenfalls wie das Plastikteil eines billigen Kinderspielzeugs. Am Ende bleibt schließlich das charakteristische Klicken aus und die Tasten sinken weich und ungenau in die Mulde. Definitiv ein Rückschritt gegenüber dem 360-Pad.

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Die Analogsticks sind etwas größer und schauen weiter aus dem Gamepad heraus als beim Original, was insbesondere bei Shootern ein Gefühl von besserer Präzision gibt. Allerdings sprechen wir von einem PC-Controller, bei dem das kaum relevant sein dürfte. Letztlich profitieren davon aber auch Third-Person-Spiele, z. B. auch FIFA oder PES, bei denen es vor allem auf die Bewegung mit dem Stick ankommt. Die Klicks mit den Analogsticks funktionieren hervorragend - sie sind weder zu schwergängig, noch muss man fürchten, dass man sie versehentlich drückt.

Das Steuerkreuz ist ein wabbelnder Plastikblock, für den sich das Pad schämen sollte. Es ist schon der größte Makel des Originals gewesen und das gilt dreimal mehr für den GC-100XF. Sehr schade, hier hätte man die Chance nutzen können, sich für Fighting-Games als Vorzugs-Controller zu platzieren. Wenn ihr euch gerne kloppt, ist derzeit wohl Sonys Dualshock 4 die beste, wenn auch teure Alternative.

Der GC-100XF-Controller ist einer der besseren Nachahmer des 360-Pads. Die Möglichkeit, den Controller-Modus umzuschalten, garantiert eine hohe Kompatibilität für neue und ältere PC-Spiele, was ein großer Pluspunkt ist. Die Qualität der Verarbeitung reicht letztlich aber nicht an die Vorlage heran. Mit einem Preis von ca. 15 bis 20 Euro ist der Controller immerhin rund zehn Euro günstiger als das kabelgebunde 360-Pad, das dafür auch mit jeder Xbox 360 funktioniert. Eine Alternative für Sparfüchse und Gaming-Einsteiger, qualitativ aber kein gleichwertiger Ersatz für das Original. Ben

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19. April 2024 um 03:55 Uhr
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