Destiny im Test

(Artikel)
Benjamin Strobel, 09. Oktober 2014

Destiny im Test

Und alle so: Meeeh.

Destiny. Durchatmen. Destiny. Den Kopf schütteln. Meckern, maulen, weiter spielen. Destiny. Man kann nicht mit und auch nicht ohne. Torsten, Paul und ich haben uns zusammen getan, um das meistdiskutierte Mittelmaß der Spielelandschaft zu rezensieren. Eigentlich kann man nicht besser in Worte fassen, was ein saftiges B bereits deutlich macht. Natürlich tun wir es trotzdem! Erfahrt in diesem Koop-Artikel, warum wir Destiny lieben wollen, aber nicht können.

"MMO-Shooter" schreiben Bungie mit viel Marketing-Nachdruck auf die Fahne ihres neuen Spiels Destiny. Und im Grunde ist klar, was damit gemeint ist: man sieht das uneheliche Kind von Halo und World of Warcraft bildhaft vor sich. Es ist kein schlechtes Bild. Aber es ist nicht dasselbe Bild, das auf eurem Fernseher erscheint, wenn ihr Destiny spielt.

Normalerweise würden wir euch die Wertung eines Spiels nicht in die Einleitung schreiben. Wir würden euch vorsichtig darauf vorbereiten, argumentieren, abwägen und die Bewertung würde sich wie von selbst daraus ergeben. Aber hey, es geht hier um Destiny, das ungefähr jeder Konsolenspieler bereits seit einem Monat spielt (allein in den USA wurde das Spiel rund 2,2 Mio. vorbestellt). Auf Metacritic halten sich seitdem wacker Wertungen im Mittelfeld und die Honest Game Trailers nennen Destiny treffend "die heißeste 7/10 im Spielebereich". Was ist da schief gelaufen?

destiny-oktober-riksis

"Ich könnte euch von den Schlachten erzählen…"
Wenn man sich das Intro von Destiny ansieht, fühlt man sich so richtig gut vorbereitet ein episches Sci-Fi-Abenteuer zu erleben. Das Artdesign ist großartig und Destinys Welt sieht aus wie ein Ort, an dem es viel zu entdecken gibt. Das Spiel zeichnet unser Sonnensystem (zumindest Erde, Mond, Venus und Mars) in abwechslungsreichen Farben und jeder Planet hat seinen eigenen Stil und Charme. Und dann spielt dazu der Soundtrack von Martin O'Donnell, der einfach jede Szene episch machen würde. Man möchte sich im Vader-Kostüm mit surrendem Laser-Schwert vor die Konsole setzen, so episch fühlt man sich vorbereitet! Dann: nichts. Man spielt das Tutorial, eine Mission und noch eine. Nichts. Irgendwann gibt es ein bisschen Blabla mit einer fremden Robofrau. Dann lange Zeit wieder nichts, ein verbales Geplänkel mit zwei Geschwistern am Rande des betretbaren Universums, und irgendwann hat man den Boss gelegt. Wenn ihr mich jetzt fragt, was eigentlich die Story von Destiny ist, könnte ich es nicht erklären. Ich erinnere mich, immer wieder Peter Dinklages Stimme gehört zu haben, manchmal auch die von Nathan Fillion, aber inhaltlich fühle ich da nur Rauschen.

Destiny erledigt einen miesen Job, ein imposantes Sci-Fi-Abenteuer zu sein. Aber man kann das verzeihen, denn Bungie ist nicht berühmt geworden, indem sie großartige Geschichten erzählten. Stattdessen haben sie den First-Person-Shooter auf der Konsole salonfähig gemacht und eine Generation von Shootern damit geprägt. Diese Expertise haben sie nicht abgelegt, sondern sie ist die Luft, die Destiny das Leben einhaucht. Zielen ist leicht und flüssig, die Bewegung mit Sprung und Jetpack geht sofort in Fleisch und Blut über. Die Steuerung ist präzise und jede Taste an ihrem Fleck. Das Shooter-Gameplay fühlt sich von A bis Z vertraut und richtig an. Es ist leichtfüßig. Hier trifft die rhythmische Behebigkeit von Halo auf die schnellen Kämpfe eines Call of Duty. Bungie haben ihre Arbeit hier so gut gemacht, dass man beinahe nicht mitbekommt, mit welcher Perfektion das Shooter-Gameplay über die Bühne geht. Aber das ist nicht alles, was einen guten Shooter auszeichnet.

Das Leveldesign spielt nicht in derselben Liga wie das eines Halo. Die offenen Areale des Spiels sind darauf ausgelegt, viele Spieler gleichzeitig zu beherbergen und sie sind nicht immer in Missionen eingebunden, sondern sind meistens nur Durchgangszonen auf dem Weg zum nächsten Hotspot. Entsprechend bieten Kampfschauplätze nicht die taktische Tiefe, die man sich für einen Shooter wünschen würde. Die Feinde brillieren auch weniger durch Intelligenz als viel mehr durch pure Mengen. Ob das Spiel dadurch schwieriger wird, hängt allerdings hauptsächlich davon ab, auf welchem Level man sich befindet. Hier schlägt das zweite Standbein von Destiny zu Buche, das MMO-System. Bereits wenn man sich ein bis zwei Level über seinen Gegnern befindet, verlieren Missionen ihren Reiz, weil sie viel zu einfach werden. Hat man dagegen ein oder zwei Level zu wenig, kriegt man den Hintern versohlt, auch wenn man sich ganz gut anstellt.

destiny-oktober-pvp

Dann zeigt Destiny sein MMO-Gesicht. Die Story-Missionen sind eigentlich nur zum Anfüttern, bis das richtige Spiel losgeht. Das besteht hauptsächlich aus PVP-Matches, Patrouillen, Strikes, Raids. Will man sich nicht gerade mit anderen Spielern kloppen, findet man sich mit Freunden zusammen, um sich kooperativ ins Spiel zu stürzen. Patrouillen kann man jederzeit starten, vor allem deshalb, weil sie kein hohes Level erfordern. In der Regel spielt man sie also nur, um Erfahrungen zu sammeln und Währung zu verdienen, mit der man sich später besseres Equipment kaufen kann. Will man sich allerdings einer Herausforderung stellen, sind Strikes die richtige Wahl. Hier bahnt man sich durch ein Level mit knackigen Feinden den Weg zu einem Bossgegner, um ihn zu plätten. Während das Missionsdesign hier erneut an der offenen Spielwelt leidet, sind die Boss-Arenen großartig gestaltet und bieten allerhand strategische Möglichkeiten, gegen den Boss und um sein Leben zu kämpfen. Hier macht Destiny dann richtig Spaß, weil man ständig gefordert ist und mit seinen Mitspielern gut zusammen arbeiten muss, um erfolgreich zu sein. Ganz ohne Makel geht es aber auch nicht: Bossgegner werden gerne mehrfach verwendet oder sind einfach nur Repaints von Standardgegnern.
Raids könnt ihr euch im Grunde wie Strikes vorstellen, nur viel größer und schwieriger und mit einem noch härteren Boss. Bisher gibt es nur einen Raid in Destiny, aber der hat es in sich. Wenn man sich das erste Mal daran wagt, sollte man einen Tag dafür einplanen und muss auf jeden Fall fünf Freunde einpacken - mit nur einem Spieler zu wenig ist es kaum zu schaffen ohne dass man weiß, was genau zu tun ist.

Hohles Loot
Zu jedem MMO gehört natürlich auch Loot. Dieses schöne Gefühl, wenn ein Feind einen neuen Ausrüstungsgegenstand fallen lässt und man gleich erst mal gucken muss, um wie viel es einen besser macht als vorher. Auch in dieser Kategorie glänzt Destiny leider nicht besonders. Die Basics sind da: Es gibt Ausrüstung in verschiedensten Qualitätsstufen und mit verschiedensten Boni. Drei Hauptstats kann man verbessern: Intelligenz, Stärke und Disziplin. Ihr Einfluss auf den Schaden und die Macht des Charakters ist eher indirekt geartet, denn alles, was sie tun, ist die Cooldown-Zeit der jeweiligen Fähigkeit zu reduzieren: Intelligenz die Granaten, Stärke die Nahkampf-Eigenschaft und Disziplin die Superfähigkeit. Durch Veränderungen in den Stats fühlt man sich daher nicht sonderlich anders als zuvor.

destiny-loot-cave-inside

Höherlevelige Items kommen dafür oftmals mit weiteren Boni. Meist wird die Munitionskapazität für bestimmte Waffenklassen erhöht oder man kann sie schneller nachladen. Auch sind Eigenschaften wie "Granatentreffen verkürzen den Nahkampfcooldown" und umgekehrt dabei. Ihr Einfluss ist schon eher spürbar. Doch diese Skills gibt es nicht umsonst, man muss sie sich erst verdienen. Gesammelte Erfahrungspunkte erlauben es dem Spieler, diese Boni freizuschalten, sofern man die benötigten Materialien hat. Je länger man seine Items benutzt, desto besser werden sie und man muss etwas tun, damit die neuen Items auch was wert sind. Ein Ansatz der durchaus gefällt.

Wo Destiny aber völlig auf die Nase fällt, ist die Art und Weise, wie man an neue Items und Materialien kommt. Auch wenn es sich in den letzten Patches gebessert hat, so bleibt ein Grundproblem bestehen: Lootdrops sind zum größten Teil völlig zufällig. Gut, jedes MMO hat Zufallsloot, aber Destiny geht einen Schritt weiter. Bosskämpfe lassen keinen Loot fallen, zumindest keinen für den Boss spezifischen. Stattdessen bekommt man am Ende einer Mission irgendwelche Ausrüstung zugewiesen. Dabei kann man Glück oder Pech haben. Einen Zusammenhang zwischen Leistung und Belohnung gibt es nicht. Ich bekam ein exotisches Scharfschützengewehr, eine der besten Waffen im Spiel, einfach so geschenkt, obwohl wir im Crucible verloren hatten und ich maßgeblich für diese Niederlage verantwortlich war. War da etwa Mitleid im Spiel?

Die Engramme erweitern das Ganze noch um eine weitere Stufe des Zufalls. Loot, der in der Welt fällt, ist ab blauer Qualität nur noch in Engrammform. Diese Engramme müssen erst mal zum Kryptarchen gebracht werden, welcher sie in Items umwandelt. Vorher ist nur klar, um welche Sorte von Item es sich handeln wird (Hauptwaffe, Helm usw.). Heißbegehrt sind natürlich legendäre Engramme, da sie die mächtigsten Items des Spieles enthalten können. Vor den Patches kamen da aber auch gerne mal seltene oder nur ungewöhnliche Ausrüstungsteile heraus. Wer hat dieses "Feature" bitte für eine gute Idee gehalten? Seit einem Patch geben die nun endlich auch garantiert legendäre Items. Bei Rüstungsengrammen können allerdings auch Items für die anderen Charakterklassen bei rumkommen. Wer jetzt ein sozialer Warlock sein will und die Jägerbrustplatte seinem Kumpel schenken will, der hat Pech gehabt: Handel zwischen Spielern existiert nicht. Entweder ihr macht euch einen zweiten Char mit der Klasse und schickt ihm die Objekte rüber oder ihr zerlegt es in Einzelteile.

Das ist das große Problem vom Endgame: Man kann nicht wirklich gezielt auf Verbesserungen hinarbeiten. Zuviel hängt von der Gnade des Spiels ab. Einzig auf die Fraktionsbelohnungen kann man sich verlassen. Legendäre Ausrüstung gibt es bei den Händlern zu kaufen, sofern man genügend Marken und Ruf gesammelt hat. Endgame fängt übrigens ab Level 20 von 30 möglichen an. Weiter kommt man nämlich mit Erfahrungspunkten nicht - man braucht Ausrüstung mit dem Lichtattribut. Damit kann man sich noch weitere zehn Level hinaufarbeiten. Dadurch wird Licht zum wichtigsten Stat überhaupt, denn ein Level mehr bringt mehr Vorteile als kürzerer Granatencooldown oder schnelleres Nachladen. Idee nett, Ausführung fragwürdig. Übrigens gehört das Lichtattribut zu einer von vielen Mechaniken, die das Spiel nur dürftig erklärt und die man sich entweder über erfahrene Freunde oder Online-FAQs selbst zusammentragen muss.

destiny-1

Es fehlt einfach an einer klaren Korrelation zwischen investierter Zeit und Fortschritt. Man kann sich stundenlang durch die Crucible schlachten und nix Vernünftiges kriegen oder nach einem Match ein Exotic geschenkt bekommen. Um Level 30 zu erreichen, müssen außerdem alle Rüstungsteile voll ausgebaut werden und das verschlingt massig Materialien. Dinge wie Glimmer (Geld) und die planetengebundenen Sammelobjekte sind noch übersichtlich zu farmen, aber die Aszendentenmaterialien für die letzten Upgrades kann man sich nur in sehr begrenztem Maße erarbeiten. Man bekommt zwei Stück, wenn man die heroische Tagesmission auf Level 28 beendet. Es gibt aber auch Splitter und Energie. Worst Case: Ihr braucht nur noch zwei Einheiten Energie für das letzte Upgrade und bekommt ständig Splitter.

Erwähnenswert wären da noch die verschiedenen Exploits. Es begann alles mit einer Höhle im Cosmodrome, welche bei richtiger Positionierung etwa alle acht Sekunden neue Gegner ausspuckte. Diese konnte man ohne viel Mühe abschießen. Die Loothöhle war geboren. Das Prinzip: Draufzielen und für eine Stunde oder zwei alles abschießen, was da rauskam. Da jeder Gegner eine Chance bietet, Engramme fallen zu lassen, stellte sich die Methode als sehr effektiv heraus, vor allem weil die Level der Engramme nicht von den Gegnern abhängen, sondern vom Spieler, der sie tötet. Wer genug Geduld mitbrachte, konnte so mit etwas Glück auch einige legendäre Engramme abstauben. Das Original ist mittlerweile per Hotfix entfernt worden, aber seitdem gibt es eine Fülle ähnlicher Orte, an denen man mit wenig Einsatz viele Gegner töten kann. Richtig gute Waffen bekommt man zwar über Händler letztendlich schneller, aber da man für viele Upgradematerialien vorhandene Items auseinander nehmen muss, lohnt sich so ein Höhlenbesuch dennoch.

I'm so lonely
Die meisten Spiele sind irgendwie lustiger, wenn man sie mit Freunden zockt - so viel ist klar. Jetzt hat aber nicht jeder das Privileg, Freunde mit Destiny auf derselben Konsole zu haben. Und selbst wenn: Manchmal sind die einfach nicht online, wenn man zocken will. Unglaublich! Aber so ein Spiel wie Destiny, das kann man nur online spielen, also ist es wohl ein MMO und ein MMO hat eine ganze Menge sozialer Features, mit denen sich leicht Gleichgesinnte finden lassen. Sollte es zumindest. Bungie zeigt an dieser Stelle sehr gut, dass sie mit Destiny absolutes Neuland betreten haben.

Der Ort, an dem man die meisten Spieler trifft, ist der Tower. Man durchstöbert das Angebot von Händlern, holt sich Quests und bereitet sich auf die nächste Mission vor. Aber ist der Tower mit all den herumlaufenden Jägern, Titanen und Warlocks ein sozialer Hub? Nein. Man kann sich zwar mit anderen Spielern zu Fireteams zusammenfügen, doch wie auch im restlichen Spiel beschränken sich die Kommunikationsmittel auf vier Gesten. Vier Gesten und zwei herumliegende Bälle, die nicht selten zur Überbrückung von Wartezeiten herumgedribbelt werden. Die Spieler haben einen Weg gefunden, sich selbst die Zeit zu vertreiben, weil das Entwicklerteam nicht daran gedacht hat, dass der Tower kackenlangweilig sein könnte. Aber gut, wir waren bei Kommunikation.

destiny-oktober-langeweile-im-towerDer Tower bietet viele Möglichkeiten: sitzen oder tanzen?

Was fehlt also? Zuerst einmal wäre da irgendeine Art des Chats. Sei es Näherungs-Voicechat, ein Softwarekeyboard oder vorgefertigte Textstücke wie bei Earth Defense Force 2025[i] oder [i]Phantasy Star Online. Warum ist das wichtig? Nicht nur, um überhaupt das Gefühl eines sozialen Gefüges zu bekommen, sondern um sich auch für Aufträge zusammenzufinden. Derzeit ist es nicht möglich, mit fremden Spielern abzusprechen, ob sie gerne einen Strike machen, in den PVP gehen, die Daily Heroic Mission oder nur ein wenig auf der Erde Spinmetal sammeln gehen wollen. Ich habe mehrfach Destinys universelle Sprache des Winken, Zeigens, Tanzens und dann Hinsetzens verwendet, um anderen Spieler mitzuteilen, meinem Fireteam zu joinen, aber diese Analphabeten wollten mich einfach nicht verstehen. Selbst wenn man auf dem Weg zu einer Mission anderen Spielern begegnet, muss man raten, ob sie dieselbe Mission auf dem Kieker haben wie man selbst.
Erschwerend kommt hinzu, dass Fireteams standardmäßig nur für Freunde geöffnet sind. Auf der Playstation 4 kann man das Fireteam durch einen relativ unscheinbaren Knopf im Spieler-Menü auch für Fremde zugänglich machen. Auf der Xbox One muss man dafür vor jedem Spielstart in die Xbox-One-Profileinstellungen und dort für die Destiny-App das Fireteam öffnen. VOR JEDEM SPIELSTART. Wie soll man da je irgendwas ohne Freunde erledigen?

Eine Ausnahme sind da die (wirklich unterhaltsamen) Strikes. Die darf man nämlich in der Regel nicht alleine starten, sondern leere Slots im Fireteam werden temporär mit anderen Spielern aufgefüllt. Das ist voll okay so. Aber warum bekommt man hinterher keine Option, mit den Spielern im Fireteam bleiben zu dürfen, falls es coole Typen waren? Dann muss man erst mal über die Freunde-App die Spieler heraussuchen und sie separat kontaktieren. Noch gravierender: Warum haben andere PvE-Missionen kein Matchmaking? Falls ihr keine hochgelevelten Freunde bei Destiny habt, werdet ihr nie an einem Sechs-Spieler-Raid teilnehmen können. Auch bei allen weiteren Aspekten, die man von einem guten und bequemen MMO erwarten würde, leisten sich die Entwickler herbe Fehler. Sei es, dass man, wie schon erwähnt, keine Items tauschen kann. Dass die Gruppen zu den meisten Ereignissen auf drei Spieler statt der üblichen vier beschränkt sind. Oder dass ein Clan nur maximal hundert Mitglieder haben kann, was sich in einen Micromanagement-Albtraum steigert, wenn der 101. Spieler den gleichen Clan-Tag haben möchte, er sich einen Subclan gründen und mit dem Hauptclanleiter in Kontakt stehen muss, damit sich Haupt- und Subclans organisieren können. Was dann aber auch wieder egal ist, denn für so viele Spieler gibt es ja eh nichts gleichzeitig zu tun. Nicht mal eins der zwei bisher ausgestrahlten Events hat irgendetwas mit größeren Spielerzahlen angefangen.

Letzten Endes kann man wirklich nur hoffen, dass Bungie in dieser Hinsicht auf das viele negative Feedback reagiert und mit dem ersten großen Patch eine Menge dieser Schlaglöcher kittet. Der momentane Zustand der sozialen Komponenten ist jedenfalls eine Katastrophe.

destiny-oktober-crucible

Immerhin ist der Versus- und zum größten Teil teambasierte Multiplayer in gewohnter Bungie-Qualität. Aber hier weiß das Team ja auch, was es zu tun hat. Matchmaking funktioniert super, die Spiele sind stabil und in den verschiedenen (wenn auch sehr rudimentären) Modi können sich Freunde wie Fremde richtig austoben. So ein richtiger Kick fehlt zwar - und es kann vor allem für Neulinge ein bisschen schwierig sein, da alle Ausrüstung und Stats zwar normalisiert werden, sie aber ihre Sonderfähigkeiten (etwa von legendärer Ausrüstung) beibehalten -, allerdings kann man hier viele vergnügliche Stunden versenken, wenn man im Endgame bereits die täglichen Missionen und Herausforderungen abgegrast hat und nach Beschäftigung sucht. Nur die zehn verfügbaren Karten hat man viel zu schnell viel zu oft gesehen. Da hilft es auch nicht, dass uns der Zufallsgenerator gerne mal dieselbe Map dreimal hintereinander zuspielt.

Ebenfalls weder hilfreich noch current-gen sind die ewig langen Ladezeiten. Zwar können wir verstehen, dass die riesigen Karten, auf denen man sich im Kampf gegen die CPU bewegt, auch mal etwas länger dauern können und dürfen. Aber dann hat man Bounties fertig, muss zum Tower, Ladezeit, Bounties abgeben, neue Bounties annehmen, neue Mission, Ladezeit. Ab und an erwischt man das Spiel beim Traversieren zwischen den Arealen sogar beim Nachladen.
Darüber hinaus spielen manchmal die Destiny-Server einfach nicht mit. Da fliegt man aus dem Fireteam, obwohl man das einzige Mitglied ist (besonders ärgerlich kurz vor Missionsabschluss), darf seinen Freunden nicht joinen oder kann gar nicht erst auf die Server. Bei drei Spielen von drei Standorten aus kann das kein Zufall sein.

Destiny ist eine große Baustelle. Das Spiel bietet zwar hervorragende Shootermechaniken, bleibt in allen anderen Bereichen aber weit hinter den Erwartungen zurück. Es bleibt darauf zu warten, dass Bungie mit Patches Funktionen nachliefert, die für das Spiel ab der ersten Stunde essentiell gewesen wären. Die Story wird dabei zwar kaputt bleiben, aber man kann vielleicht hoffen, dass umfangreicher DLC mehr Geschichte tatsächlich IM SPIEL nachliefert, die man dann nicht in der Companion App nachlesen muss. Aber wenn man schon auf DLC hoffen muss... Torsten, Paul und Ben

Destiny wurde auf der Xbox One gestestet. Die Autoren haben sich das Spiel für diesen Test selbst gekauft.

Destiny

(Ranking)
B
RANK
Anständig. Stärken und Schwächen halten sich die Waage. Positive Überraschungen sind genauso selten wie negative. Unterm Strich muss man seine Spielzeit keinesfalls bereuen.

Kommentare

Bisher hat dieser Artikel keine Kommentare. Sei der erste, der einen Kommentar veröffentlicht!
Gast
18. April 2024 um 13:29 Uhr
GASTNAME
E-MAIL (nicht öffentlich)
      
SICHERHEITSFRAGE
Mit wie vielen "d" schreibt sich "dailydpad"?
ANTWORT

Themen

Destiny
Spiel
Koop-Artikel
Sparte
Review
Sparte - Wenn es nicht bei drei auf dem Baum ist, testen wir es.

Gefällt dir unser Artikel?

Spiele des Artikels

RELEASE
09. September 2014
PLATTFORM
Playstation 3
Plattform
Playstation 4
Plattform - Die Playstation 4 (PS4) von Sony ist eine Spielkonsole der 8. Generation. Sie erschien am 29. November 2013 europaweit als Nachfolger der Playstation 3.
Xbox 360
Plattform
Xbox One
Plattform - Nachfolger der Xbox 360 von Microsoft. Angekündigt am 21. Mai 2013, ist die Heimkonsole am 22. November 2013 in Deutschland und weiten teilen Eruopas erschienen.

Ähnliche Artikel