Dead Island 2

(Artikel)
Haris Odobašic, 26. August 2014

Dead Island 2

Zombieepidemie nun auch in Kalifornien

Zombies, unser aller Lieblingsklischee in Videospielen. Naja, oder auch nicht. Eigentlich hat die Trope nach Dead Rising seine Existenzberechtigung verloren, dennoch versuchen Entwickler immer wieder Spiele mit Zombies zu machen. Dead Island bot dabei einen der interessanteren Ansätze, doch auch wenn das Spiel ein kommerzieller Erfolg war, bleiben vielen Leuten vor allem unzählige Bugs in Erinnerung, die das Spiel an jeder Ecke plagten, ehe ein Quasi-Sequel in Form von Dead Island: Riptide viel Gutwillen zerstörte, da es keinerlei Fehler des Vorgängers behob und auch ansonsten eher nach Geldmache roch statt nach ernsthaftem Versuch, die Serie voran zu bringen. Unter Schirmherrschaft eines neuen Entwicklerteams, den Yager Studios aus Deutschland, entsteht nun Dead Island 2. Ob dieser die alten Probleme gelöst kriegt?

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Kalifornien nach der Zombie-Epidemie: sieht schon fast einladend aus.

In der Entwicklerpräsentation erfahren wir gleich den groben Rahmen: Zombieepidemie in Kalifornien, welches vom Rest der USA abgeschnitten ist. Während also anderswo das Leben normal weitergeht, erfreuen sich die Bewohner von Los Angeles, San Francisco (beides spielbare Regionen!) und einer weiteren, noch nicht bekannten Stadt, am Besuch der fleischfressenden Leichen. Hier kommt ihr ins Spiel und könnt die Kontrolle über einen von vier Charakteren übernehmen. Doch eure Figuren sind nicht etwa verzweifelte Überlebende oder ein ähnliches Klischee, sondern Leute, die einfach gegen den Virus immun sind und quasi in der Zombieinvasion eine Chance auf ein neues Leben sehen. Und natürlich eine gute Ausrede, viel Mist anzustellen.

Eure Charaktere unterscheiden sich dabei nicht nur vom Optischen her, sondern insbesondere in ihren Fähigkeiten. Diese teilen sich in vier Klassen auf, darunter Äquivalente zu Tank und Supporter. Theoretisch kann man auch alleine spielen, zusammen entstehen aber Synergien, die sich gut ausnutzen lassen, um die Zombies in Schach zu halten, während man zum Beispiel im Ko-op der Story folgt oder sich mit einer der vielen, rivalisierenden menschlichen Fraktionen in Kalifornien anlegt.
Ein cooler Ansatz ist die Tatsache, dass man im Multiplayer immer mit bis zu sieben anderen Leuten zusammen spielt. Diese existieren einfach mit in der Welt. Man kann sie also auch ignorieren oder sich mit ihnen zusammenschließen. Und in bestimmten Gebieten wird sogar PVP möglich sein!

Ansonsten übernimmt Dead Island 2 viel aus den Vorgängern, so zum Beispiel die Rage-Leiste, die euch einen temporären Schub geben kann, wenn es mit den Zombies eng wird. Dank Unreal Engine 4 wird aber grafisch natürlich eine neue Qualität erreicht. In diesem Bereich ist vielleicht das Highlight, dass jeder Zombie aus unterschiedlichen Körperpartien zusammengesetzt ist, wodurch sich im fertigen Spiel kein Untoter dem anderen ähneln soll. In der gezeigten Demo war vom Angriff der Klonleichen auf jeden Fall nichts zu sehen.

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Man muss aber auch sagen, bei Dead Island 2 kommt nie so ein Feeling auf wie beispielsweise bei Dead Rising, wo man in einer riesigen Horde von Zombies einfach totale Vernichtung regnen lässt. Irgendwie ist die Situation immer überschaubar, die Konfrontationen gegen Zombies nie so wirklich überwältigend und trotz Crafting-Möglichkeiten sind die Waffen auch längst nicht so abgedreht wie bei Capcoms Zombie-Schnetzler. Dass man einen halben Fuß in Realismus setzt, hält Dead Island auch immer ein bisschen zurück.

Dennoch ist auch direkt klar, wo das hohe Spielspaßpotenzial bei diesem Titel lauert. Gerade der Gedanke, mit sieben anderen Spielern in einer zombieinfizierten Open World zu koexistieren lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Es wird zu schauen sein, was die Entwickler von Yager aus diesem Potenzial machen. Besser als die Vorgänger dürfte das Spiel hoffentlich werden! Haris

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