Ubisoft kann es einfach nicht lassen. Was Activision bei Call of Duty macht, das machen die Franzosen bei Assassin's Creed - jedes Jahr ein neues Spiel. In diesem Fall allerdings ein Spiel, an dem schon vier Jahre lang gearbeitet wurde. Assassin's Creed Unity heißt das neueste Abenteuer unserer liebsten Mördergilde und führt nicht nur einen Spieler in die Zeit der französischen Revolution, sondern gleich eine Gruppe von Gleichgesinnten, denn zum ersten Mal wird es Koop geben. Wie das aussieht, das durfte ich mir angucken.


Doch bevor es zu zweit losging, wurden noch einige weitere Neuerungen präsentiert. Man darf seinen Meuchelmörder nun viel individueller Gestalten. 200 verschiedene Elemente sollen verfügbar sein. Bis auf die Farben sind diese aber nicht nur rein kosmetischer Natur. Es gibt vier Hauptstats, die von der Rüstung beeinflusst werden. Von Rüstungsschutz (man hält mehr aus) über Wendigkeit (schneller Klettern) bis hin zu Auffälligkeit (wurde auch zeit) und Stärke. Kleinere Stats sind Dinge wie "wie schnell wird man in der Menge unsichtbar" oder "wie lange hält die Eagle Vision." Ja, Eagle Vision ist nun ein zeitlich begrenzter Buff. Dafür verschwindet nicht mehr das HUD, was das Ganze doch etwas nützlicher macht.


Durch halten des linken Triggers kann man jetzt ducken, um besser an den Wachen vorbeizuschleichen. Nach sechs Spielen dieser Stealth-Serie scheint endlich jemand darauf angekommen zu sein, dass solch ein Feature doch sinnvoll sein kann. Die beste Neuerung, finde ich aber, ist, dass man durch Halten der B- bzw. Kreis-Taste automatisch Häuserwände herunterklettert. War es ja bisher so, dass man mühsam durch eine Mischung aus Fallenlassen und Kantegreifen herunterkletterte, so darf man endlich ganz schnell vom Dach runter ohne erst mal einen komfortabel platzierten Heuballen suchen zu müssen. Aber keine Sorge, Glaubenssprünge wird es immer noch geben. Neuestes Gadget der Meuchelkaste sind diesmal die Shadow Blades. Das ist nichts anderes als eine Mini-Armbrust, die an die hidden blades angeschlossen ist und genau wie Ezios Pistole funktioniert, nur halt in leise.


Einer meiner größten Kritikpunkte von AssCreed 3 und 4 lag im Kampfsystem. Viel zu oft konnte man riesige Gruppen niedermetzeln, indem man einfach auf den Angriffsindikator wartete. Dann parieren, Gegner niedermetzeln und wiederholen. Alternativ erst entwaffnen und dann umhauen. Herausforderung fehlte hier komplett. Für Unity wird die Rückkehr eines timingbasierten Pariersystems versprochen. Leider konnte ich es nicht bestaunen, da in der Demo kein offener Kampf zustande kam. Auch kann ich nicht genau sagen, wie die Ko-op-Missionen in die Story eingebunden werden, da diese an sich immer noch eine Singleplayer-Erfahrung ist. Meine Vermutung: Anstelle seine Assassinenschüler in diese Missionen zu schicken, macht man das halt selber nebenbei.


Was stattdessen genau gezeigt wurde, war ein Raubzug auf ein Templerversteck in den Abwässern von Paris. Es sieht alles gewohnt Assassin's-Creed-mäßig aus, nur dass diesmal jemand dabei ist, unter dem man sich die Wachen aufteilen kann. Als Hilfe darf man Feinde für seinen Kollegen markieren. So könnte ein entsprechend ausgerüsteter Assassine auf Erkundungstour gehen und die Wachen markieren, bevor der Kämpferkollege sie ausschaltet. Große Betonung lag darauf, dass viele Aspekte dieser Missionen zufallsgeneriert sind. Von der Platzierung der Wachen bis hin zur Position oder gar Inhalt der Truhe kann sich jedes Detail verändern, wenn man zurückkehrt. Die Bürger der Stadt sollen übrigens halbwegs einen Tagesablauf bekommen und nicht wie bisher einfach ziellos umherlatschen, um die Illusion einer belebten Welt zu erschaffen. Am 28. Oktober dürfen wir dann endlich selbst losziehen. Vive la France!