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Rian Voß, 23. Dezember 2013

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Vielen Dank, wie lieb von euch

Videospiele sind ein Geschäft, heißt es. Tagtäglich werkeln tausende Designer, Programmierer, Künstler, Musiker und andere Berufsbezeichner an Games der Gütequalitäten C bis AAA, um uns werten Spielern das Geld für Polygon- und Pixelprodukte aus der Brieftasche zu locken. In der Zeit des einfachen Download-Add-Ons kann es für einige Publisher verlockend sein, digitale Inhalte unter fragwürdigen Bedingungen kostenpflichtig bereitzustellen - man denke nur an die Pferderüstung in Oblivion, das Leben-Hinzugekaufe in Sonic oder den Versus-Mode für Resi 5, der auf der ausgelieferten DVD auf Freischaltung wartete. Aber nicht jeder betreibt Schmu mit den digitalen Distributions-Werkzeugen: Manch ein leidenschaftlicher Entwickler ist selbst nach Auslieferung eines Titels noch nicht zufrieden und stellt frische Zusatz komplett gratis zur Verfügung. Das sollte man mal loben!

Klar: Auch das Liefern von Gratisstuff ist eine Art der Geschäftspraxis - aber eine, bei der absolut niemand verliert. Durch die milden Gaben wird die Lebenszeit eines Titels verlängert, Fans an das Spiel gebunden und das Vertrauen in ein Studio oder dessen Geldgeber verstärkt. Bestes Beispiel dafür ist das polnische Studio CD Projekt RED: Mit The Witcher 2 verpassten sie jedem Käufer der Grundversion ein kostenfreies Upgrade auf die Enhanced-Edition: Neuer Schwierigkeitsgrad, eine Arena, aufgefrischte Cutscenes… Wer macht schon neue Cutscenes, NACHDEM das Spiel raus ist? Nun, offensichtlich war das Intro nicht so cool, wie es hätte sein können, und nun ist es eine der ansehnlichsten Opening-Sequenzen der Branche.

Neue Karten sind da auf der Mühe-Skala nicht ganz so hoch angesetzt, aber das sollte trotzdem nicht den Einsatz schmälern: Der Indie-Plattformer League of Evil für iOS, Android und OUYA gibt Käufern regelmäßig neue Maps, auf denen man herumtoben kann. Kostenpunkt? Null. Freude: Hoch.

Supercool sind auch die Jungs und Mädels von Flying Wild Hog: Die Macher des ausgezeichneten Shadow-Warrior-Remakes stopfen nicht nur ohne Aufpreis neue Inhalte ins Spiel rein, wie etwa einen Survival-Modus, sondern machen aus Spaß auch noch ganz eigenständige, bizarre Kampagnen. So kann man im eigenständigen Titel Viscera Cleanup Detail: Shadow Warrior in Anwandlung an den Indie-Titel Viscera Cleanup Detail in die Haut eines asiatischen Reinigungsmannes schlüpfen, der mit Mop, Eimer und Verbrennungsofen den Saustall an Blut und Gliedmaßen aufräumen muss, den Lo Wang im Hauptspiel hinterlassen hat.

Der neueste Liebesbrief an treue Gamer erreichte uns über den PS3- und PS-Vita-Klopper Dragon's Crown. Wer inzwischen gelangweilt ist mit all seinen Level-99-Charakteren, der bekommt mit einem kleinen Update nicht nur einen wesentlich höheren Schwierigkeitsgrad und ein Anziehen der Levelgrenze auf 255 geschenkt, sondern auch ein ganz neues Dungeon mit quasi-prozedural angelegten Ebenen, die es durchzugrinden gilt. Laut Entwickler soll sich die Anzahl der Ebenen auf "TAUSENDE" belaufen. Gibt also gut was zu tun!

Mit diesen vier Beispielen hört der Zauber aber nicht auf. Da draußen gibt es viele Spieleschmieden, die nichts lieber tun würden als ihre virtuellen Kinder mit neuen Spielzeugen auszustaffieren - solange das Geld noch reicht und die Motivation stimmt. Und ich finde, das sollte man belohnen. Wenn ihr in den Genuss eines Spiels kommt, das euch mit echten, neuen Inhalten beschenkt, dann schreibt den Entwicklern doch einfach mal, dass ihr sie toll findet. Das mache ich auch immer mal wieder und bis jetzt hat sich noch jeder drüber gefreut. Spread the love! Ist schließlich bald Weihnachen. Rian

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