Beyond: Two Souls

(Artikel)
Joshua Peters, 31. August 2013

Beyond: Two Souls

Ever wanted to see Jozu hyped for a PS3 game?

Ach Ja, Beyond. Mein erster Termin dieses Jahr. Und so ungefähr das einzige Sony-exklusive Spiel, für das ich mich momentan interessiere. Somit ein weiterer Titel, welcher einen Kauf der Playstation 3 so kurz vor Generationsschluss rechtfertigen würde. Ah, diese Versuchung! Na ja, mal sehen, vielleicht wenn sie sie für 'nen Hunnie irgendwo rausprügeln. Aber darum geht es jetzt nicht! Okay, es lässt darauf schließen, dass ich eine gute Meinung von dem "Spiel" habe, aber ihr wollt ja auch Details wissen.

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Also: In Beyond schlüpft man die die Rolle von Jodie Holmes, welche von Ellen Page dargestellt wird (<3), und zusätzlich auch noch von Geistern heimgesucht ist. Aiden, der mal mehr, mal weniger freundliche Geist von nebenan, ist nämlich seit Jodies Geburt an eben jene gebunden. Das hat seine Vor- aber selbstverständlich auch Nachteile. Ein Vorteil ist beispielsweise die Tatsache, dass Aiden die meiste Zeit über Jodie beschützt und tut, was sie sagt. Das kommt schon ziemlich nah an übernatürliche Fähigkeiten ran, wobei diese in diesem Fall über ein Eigenleben verfügen, beleidigt oder eifersüchtig sein können und manchmal Jodies Leben zur Hölle machen. Obwohl das aus der Natur der Sache sowieso entsteht. Denn welche große Organisation oder welches Forschungsinstitut ist nicht an so einem Subjekt interessiert? Und welchem Preis? Man verfolgt dabei Jodie durch 15 Jahre ihres Lebens, angefangen in ihrer Kindheit, zu dem Zeitpunkt als Willem Dafoe als irgendein Doktor das erste mal Zeuge ihrer Fähigkeiten wird. Dabei wird die Story aber nicht chronologisch ablaufen, sondern fleißig zwischen verschiedenen Lebensabschnitten hin und her springen. Und davon wird es viele geben, wobei man aufgrund des nichtlinearen Spielverlaufs nicht unbedingt immer alle in einem Durchgang sehen wird.

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Bevor ich aber den ganzen Geschichtenerzählungs-Aspekt noch weiter vertiefe, werde ich noch schnell auf die Gameplaymechaniken eingehen. Aber wahrscheinlich werde ich im Weiteren eh parallel auf beides eingehen. Schon mal im Voraus: Ja, es wird Actionsequenzen geben. Aber mehr haben sie uns auch nicht verraten. Ansonsten wird man, wie in einem Adventure, als Jodie durch die Welt gehen, verschiedenste Rätsel lösen und Situationen meistern. Dazu kann man jederzeit zwischen Jodie und Aiden hin und her wechseln, um Dinge zu erledigen, die der andere nicht kann. So kann Jodie beispielsweise deutlich schlechter durch Wände gehen als Aiden. Dafür kann Aiden sich schlecht mit Menschen unterhalten. Das schafft er ja nicht mal mit Jodie. Trotz seiner Körperlosigkeit ist dieser allerdings ziemlich stark und kann somit alles Mögliche betätigen, zerstören oder beiseite stoßen. Allerdings kann er sich nicht wirklich weit von Jodie entfernen. Und in einigen Spielabschnitten ist er einfach nutzlos oder sogar eine Qual, wie ein kurzer Ausschnitt aus dem Spiel zeigte, in dem sich Jodie auf ein Date vorbereitete. Das fand der Herr Geist nicht so witzig und zerschlug einfach mal den Spiegel.
Ich denke aber, das Wichtigste an dem Spiel ist die Tatsache, dass einem nicht alle Entscheidungen auf die Nase gebunden werden. Damit sich das Ganze wie eine Art Film anfühlt und einer großen Masse potentieller Spieler zugänglich wird, hat man sowieso auf so ziemlich alles an HUD verzichtet. Die Steuerung ist auch denkbar einfach. Mit einem Stick bewegt man sich, und mit dem anderen macht man so ziemlich alles andere ohne dass es einem vorgegeben wird - man bewegt den Stick einfach so, wie es einem richtig erscheint, also wie man glaubt, dass Jodie sich während der Interaktion mit dem Gegenstand oder der Person bewegen würde, und es passiert. Klar, zum Wechseln zwischen den Protagonisten muss ein Knopf gedrückt werden, und es kommen einige QTEs vor, aber fast alles andere geht über die Sticks. Und ähnlich minimalistisch verhält es sich eben mit Entscheidungen. Man trifft sie permanent, indem man bestimmte Dinge tut und andere vielleicht lässt. Das wird dadurch unterstützt, dass man in dem Spiel nicht sterben kann. Alles, was man irgendwie nicht hinkriegt, führt einfach nur zu einem anderen Pfad oder unterschlägt einem andere. Was heißt das also genau für den Spieler? Egal, was er tut, er erhält irgendwelche Ergebnisse, die ihn weiterführen. Man hat das Spiel auch von Spielern testen lassen, ohne, dass man ihnen das gesagt hat. Sie waren fast alle der Ansicht, ein recht lineares Spiel gespielt und dabei auf Anhieb alles "richtig" gemacht zu haben. Bis man sie in einen Raum gesetzt hat und fast jeder eine komplett andere Geschichte zu erzählen hatte. Das Spiel wird im übrigen 23 verschiedene Enden haben, wovon einige, abhängig vom Spielverlauf, schon ziemlich bitter sein können.

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Aber noch mal zur Steuerung. Wie ich schon sagte, hat man sie möglichst einfach gehalten, damit man möglichst viele Menschen erreicht, die vielleicht nicht zu umfangreicher Fingerakrobatik im Stande sind. Aber einige sind auch einfach schon durch den Controller an sich sehr eingeschüchtert, weil sie damit nicht vertraut sind. Klar, wir sind alle mit einem Controller in der Hand zur Welt gekommen, aber was ist mit unserer Elterngeneration, welche einfach an der Geschichte des Spiels interessiert ist, für die der Controller aber eine Hürde darstellt, oder noch einfacher, die stereotype Freundin oder Frau, die eh mit einem auf der Couch sitzt, weil sie die Geschichte so gut findet? Und gerade bei den Quantic-Dream-Spielen beobachtet man es ja häufig, dass (Ehe-)Paare sie gemeinsam im Wohnzimmer erleben, während der Mann spielt und die Dame qualifizierte Ideen und Vorschläge einwirft. Wenn man aber fragt: "Möchtest du auch mal?" und das Steuerungsplastik in ihre Richtung hält, bekommt man häufig ein beschämtes: "...Nein." Natürlich weiß das Entwicklerteam davon, und deshalb gibt es in Beyond zwei tolle Neuerungen: Das erste ist ein Couch-Co-Op, in welchem jeder einen Controller und eine der beiden Rollen zugeordnet bekommt. Per Tastendruck wechselt dann nicht nur Jodie zu Aiden und umgekehrt, sondern auch die Person, die jetzt am Drücker ist. Die zweite Neuerung betrifft das "Controller-Problem" und lässt per App zu, dass man das Spiel über den Touchscreen seines Smartphones spielen kann. Dies soll mit einfachen, intuitiven Gesten möglich sein. Und seien wir mal ehrlich: Heutzutage kann fast jeder intuitiv mit dem Touchscreen umgehen. Somit wird also eine Barriere abgebaut, die vielen Nicht-Spielern den Zugang zu Beyond erschwert.

Also fassen wir noch mal zusammen: Quantic Dream scheint mit Beyond noch mehr an einen interaktiven Film mit überragender Story ranzukommen, als alles, was bisher da war, und erreicht dabei eine Verästelung, von der einige Visual Novels nur träumen können, ohne einen die Entscheidungen auf die Nase zu binden. Beyond ist sogar so nah an einem Film ran, dass der OST von Hans Zimmer kommt. Und durch eine Vereinfachung der Steuerung sowie die optionale Verlagerung der Steuerung auf ein Gerät, das die meisten heutzutage wie selbstverständlich bedienen, macht man das Spiel prinzipiell einem sehr großen Publikum zugänglich. Hinzu kommt ein Couch-Co-Op, um die Geschichte mit seinem/r Partner/in zu erleben ohne einen zum einfachen Zuschauer zu machen, eine hervorragende Grafik und man kann "Liebesszenen" mit Ellen Page erleben. Okay, ich hype jetzt schon ziemlich doll, und vielleicht sollte man erst mal abwarten, bis das Spiel auch erschienen ist, aber nach allem, was ich so gehört und gesehen habe, denke ich, dass, wenn es dieses Spiel schon zum Release der PS3 gegeben hätte, mein Griff zur Xbox 360 damals nicht so selbstverständlich gewesen wäre und ich heutzutage wahrscheinlich über Microsoft statt Sony ranten würde. Jozu

Kommentare

Ben
01. September 2013 um 10:23 Uhr (#1)
Wollt ihr mal einen RICHTIGEN Jozu sehen?
Rian
01. September 2013 um 10:40 Uhr (#2)
Bin ja mal gespannt, ob Cage den Naughty Dog macht und endlich mal ein Spiel kommt, dass ich nicht haten muss.
Gast
23. April 2024 um 22:54 Uhr
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RELEASE
11. Oktober 2013
PLATTFORM
Playstation 3
Plattform

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