Anodyne
Anodyne
Der digitale Schmerzmittelrausch
Ich weiß nicht wieso, denn eigentlich habe ich auf der Xbox 360 mehr als genug an Spielen, die noch abgearbeitet werden müssen (das klingt jetzt so negativ: ich will die ja auch alle noch spielen), aber irgendwie spiele ich momentan am meisten am PC. Mag daran liegen, dass ich sowieso gerade meinen guten MGL-Controller am PC hängen habe, oder daran, dass man auf dem PC schneller mal was ganz Kurzweiliges für ein paar Euronen findet. ACH GOTT! Das erinnert mich an ein Spiel mehr auf der Xbox, das noch gespielt werden muss... Egal, heute geht es um Anodyne, welches ich günstig auf Steam schoss.
Bei Anodyne handelt es sich um ein Zwei-Mann-Projekt, das ganz offensichtlich an Zelda angelehnt ist. Die guten, alten, pixeligen Zelda-Spiele. In der Haut des Protagonisten "Young" wird man vom Dorfältesten Sage aufgefordert, die Welt zu retten. Was soll man da schon großartig zu sagen? Stumm zieht Young also los und tut Dinge. Was eigentlich getan werden muss, wird erst mal nicht weiter erläutert, aber recht schnell findet man die erste und einzige Waffe im Spiel: Den legendären Besen! Selbst Sage ist ob der Unspektakularität dieser Waffe etwas verblüfft, aber was will man machen. Immerhin kann man mit dem besen Staubbüschel wegfegen und woanders wieder ablegen. Das ist auch der Schlüssel zu vielen Rätseln in dem Spiel.
Aber weiter im Text: wir haben eine Waffe, jetzt sucht man sich einen Dungeon! Hier werden kleine Schlüssel gesucht, Truhen geöffnet und Endgegner besiegt. Segnet dieser das Zeitliche, bekommt Young einen weiteren Balken Lebenspunkte und einen großen Schlüssel, der wichtig für die Quest ist. Mehr erfährt man auch da nicht. Ab und an trifft man zwar auch noch eine nette Person auf einem Fahrrad, die einem hilft, sei es mit Rat oder Items, aber storymäßig bringt auch sie einen nicht weiter. Außerdem sammelt man Karten, die es einem erlauben bestimmte Türen in der Welt zu öffnen und Fortschritte zu machen. Man weiß jetzt also: Finde Dungeons, sammle Karten und sammle Schlüssel, dann kommt schon irgendwann der Endgegner und wir können die Welt retten. Klingt gut. Klingt vor allem klassisch. Klassisch bewegt man sich in dem Spiel natürlich auch immer von Bildschirm zu Bildschirm, während die Karte nur anzeigt, wie die Bildschirme miteinander verbunden sind. Also in welche Richtung man vom momentanen Punkt aus gehen kann und wohin von da aus und so weiter und so fort. In Wasser ertrinkt man allerdings nicht gleich! Das dauert ein bisschen. Und setzt man ein Staubbüschel auf das Wasser, kann man damit problemlos über das Wasser watscheln.
Was bei Anodyne einen gewissen Twist reinbringt, ist das spezielle Setting. So hat man des öfteren mal sehr eigenartige Szenen, die wie Flashbacks wirken oder ein Bildschirm wird dunkel und ein Geist erscheint. Zudem sagen die Steine und NPCs in dem Spiel häufiger mal beunruhigende Dinge oder murmeln einfach nur verstörend vor sich hin. Und dann ist da noch diese Red Sea. Irgendwelche Fötus-Dungeons oder was auch immer mit merkwürdigen Kreaturen, die draußen rumlaufen, und Schildern, die in Großbuchstaben davon erzählen, dass sie gar nicht hätten geboren werden wollen, wenn sie gewusst hätten, mit welchen Schmerzen das für die Mutter verbunden ist, oder dass sie nie darum gebeten hätten. Man kriegt einfach das Gefühl, dass irgendwas in dem Spiel einfach ganz und gar nicht stimmt. Dazu kommt, dass schon der erste Boss einen leicht paranoid macht, was den Dorfältesten angeht. Der plant doch irgendwas! Eine weitere Ebene wird dadurch hinzugefügt, dass, wenn man beim Game Over die Frage nach einem Continue mit "No" beantwortet, man als Young allein auf dem Boden liegend in einer Wohnung aufwacht und erst mal aus der Tür gehen muss, um das Spiel zu beenden. An dieser Stelle darf dann auch noch angemerkt werden, dass Anodyne, zu deutsch Anodynum, ein alter Sammelbegriff für Schmerzmittel ist. Allerdings hauptsächlich die guten pflanzlichen wie Morphium, Tollkirsche oder Codein.
Ich mag das Spiel an sich ganz gerne, und trotz der vielen - ich sage mal liebevoll - "Parallelen" zum Zelda-Gameplay, wirkt und spielt es sich doch wie etwas Eigenes mit einer Daseinsberechtigung. Die einzigen Dinge, die mich halt etwas an dem Spiel stören, ist das unendlich viele Backtracking, da man aufgrund von eher mauen Instruktionen eben einfach die ganze Welt nach Dungeons und Karten absucht, und die gottverdammten Sprungrätsel. Irgendwann im Spiel bekommt man die alten Schuhe des Fahrradfahrers und kann damit plötzlich springen. Leider ist die Kollisionsabfrage beim Springen nicht besonders gut. Aber man muss ja schwere Sprungpassagen in seinem Spiel haben, wenn man schon springen kann! Das geht dann soweit, dass diese selbst mich, SELBST MICH, frustrieren. Und das ist schwer! Fragt die anderen! Abgesehen davon ist das Spiel seine Zeit durchaus wert. Außerdem lässt sich das Spiel auch sehr schön als zu interpretierendes Kunstwerk betrachten, mit welchem die beiden Entwickler uns eine Botschaft über die Natur des Gamings und Stressverdrängung vermitteln wollen, falls man mehr für sein Geld möchte. Joshua
Ein schöner Tag zum Wandern!
Bei Anodyne handelt es sich um ein Zwei-Mann-Projekt, das ganz offensichtlich an Zelda angelehnt ist. Die guten, alten, pixeligen Zelda-Spiele. In der Haut des Protagonisten "Young" wird man vom Dorfältesten Sage aufgefordert, die Welt zu retten. Was soll man da schon großartig zu sagen? Stumm zieht Young also los und tut Dinge. Was eigentlich getan werden muss, wird erst mal nicht weiter erläutert, aber recht schnell findet man die erste und einzige Waffe im Spiel: Den legendären Besen! Selbst Sage ist ob der Unspektakularität dieser Waffe etwas verblüfft, aber was will man machen. Immerhin kann man mit dem besen Staubbüschel wegfegen und woanders wieder ablegen. Das ist auch der Schlüssel zu vielen Rätseln in dem Spiel.
Aber weiter im Text: wir haben eine Waffe, jetzt sucht man sich einen Dungeon! Hier werden kleine Schlüssel gesucht, Truhen geöffnet und Endgegner besiegt. Segnet dieser das Zeitliche, bekommt Young einen weiteren Balken Lebenspunkte und einen großen Schlüssel, der wichtig für die Quest ist. Mehr erfährt man auch da nicht. Ab und an trifft man zwar auch noch eine nette Person auf einem Fahrrad, die einem hilft, sei es mit Rat oder Items, aber storymäßig bringt auch sie einen nicht weiter. Außerdem sammelt man Karten, die es einem erlauben bestimmte Türen in der Welt zu öffnen und Fortschritte zu machen. Man weiß jetzt also: Finde Dungeons, sammle Karten und sammle Schlüssel, dann kommt schon irgendwann der Endgegner und wir können die Welt retten. Klingt gut. Klingt vor allem klassisch. Klassisch bewegt man sich in dem Spiel natürlich auch immer von Bildschirm zu Bildschirm, während die Karte nur anzeigt, wie die Bildschirme miteinander verbunden sind. Also in welche Richtung man vom momentanen Punkt aus gehen kann und wohin von da aus und so weiter und so fort. In Wasser ertrinkt man allerdings nicht gleich! Das dauert ein bisschen. Und setzt man ein Staubbüschel auf das Wasser, kann man damit problemlos über das Wasser watscheln.
Wenn man diesen angelnden Herren ansprechen möchte, stößt man ihn stattdessen ins Wasser und der Strudel da wird rot.
Was bei Anodyne einen gewissen Twist reinbringt, ist das spezielle Setting. So hat man des öfteren mal sehr eigenartige Szenen, die wie Flashbacks wirken oder ein Bildschirm wird dunkel und ein Geist erscheint. Zudem sagen die Steine und NPCs in dem Spiel häufiger mal beunruhigende Dinge oder murmeln einfach nur verstörend vor sich hin. Und dann ist da noch diese Red Sea. Irgendwelche Fötus-Dungeons oder was auch immer mit merkwürdigen Kreaturen, die draußen rumlaufen, und Schildern, die in Großbuchstaben davon erzählen, dass sie gar nicht hätten geboren werden wollen, wenn sie gewusst hätten, mit welchen Schmerzen das für die Mutter verbunden ist, oder dass sie nie darum gebeten hätten. Man kriegt einfach das Gefühl, dass irgendwas in dem Spiel einfach ganz und gar nicht stimmt. Dazu kommt, dass schon der erste Boss einen leicht paranoid macht, was den Dorfältesten angeht. Der plant doch irgendwas! Eine weitere Ebene wird dadurch hinzugefügt, dass, wenn man beim Game Over die Frage nach einem Continue mit "No" beantwortet, man als Young allein auf dem Boden liegend in einer Wohnung aufwacht und erst mal aus der Tür gehen muss, um das Spiel zu beenden. An dieser Stelle darf dann auch noch angemerkt werden, dass Anodyne, zu deutsch Anodynum, ein alter Sammelbegriff für Schmerzmittel ist. Allerdings hauptsächlich die guten pflanzlichen wie Morphium, Tollkirsche oder Codein.
Springt man in den roten Strudel, findet man sich hier wieder. D:
Ich mag das Spiel an sich ganz gerne, und trotz der vielen - ich sage mal liebevoll - "Parallelen" zum Zelda-Gameplay, wirkt und spielt es sich doch wie etwas Eigenes mit einer Daseinsberechtigung. Die einzigen Dinge, die mich halt etwas an dem Spiel stören, ist das unendlich viele Backtracking, da man aufgrund von eher mauen Instruktionen eben einfach die ganze Welt nach Dungeons und Karten absucht, und die gottverdammten Sprungrätsel. Irgendwann im Spiel bekommt man die alten Schuhe des Fahrradfahrers und kann damit plötzlich springen. Leider ist die Kollisionsabfrage beim Springen nicht besonders gut. Aber man muss ja schwere Sprungpassagen in seinem Spiel haben, wenn man schon springen kann! Das geht dann soweit, dass diese selbst mich, SELBST MICH, frustrieren. Und das ist schwer! Fragt die anderen! Abgesehen davon ist das Spiel seine Zeit durchaus wert. Außerdem lässt sich das Spiel auch sehr schön als zu interpretierendes Kunstwerk betrachten, mit welchem die beiden Entwickler uns eine Botschaft über die Natur des Gamings und Stressverdrängung vermitteln wollen, falls man mehr für sein Geld möchte. Joshua
Anodyne
Kommentare
Rian
26. Juni 2013 um 15:41 Uhr (#1)
Ob das Spiel gut ist oder nicht lässt sich durch eine Frage beantworten: Gibt es einen Hookshot?